Oeleo

Oeleo
Suco Oeleo
Der Suco Oeleo liegt im Westen vom Subdistrikt Bobonaro. Der Ort Leber liegt im Nordosten des Sucos
Daten
Fläche 16,11 km²[1]
Einwohnerzahl 947 (2010)[2]
Chefe de Suco Manuel Soares
(Wahl 2009)
Orte Position[3] Höhe
Holgen 9° 2′ S, 125° 17′ O-9.0286111111111125.286944444441104 1.104 m
Mologuen 9° 2′ S, 125° 18′ O-9.0294444444444125.29805555556932 932 m
Mologuenlama 9° 3′ S, 125° 16′ O-9.0505555555556125.273888888891097 1.097 m
Nelgen 9° 2′ S, 125° 17′ O-9.0388888888889125.281666666671010 1.010 m
Oeleo 9° 2′ S, 125° 18′ O-9.0305555555556125.29527777778999 999 m
Tasmil 9° 2′ S, 125° 17′ O-9.0341666666667125.281944444441076 1.076 m
Oeleo (Osttimor)
Oeleo
Oeleo

Oeleo (Oe-leu, Oeleu) ist ein osttimoresisches Dorf im Suco Oeleo (Subdistrikt Bobonaro, Distrikt Bobonaro).

Inhaltsverzeichnis

Der Ort

Der Ort Oeleo im Nordosten des Sucos auf einer Höhe von 999 m über dem Meer. Zusammen mit Mologuen (Mologueng) bildet Oeleo eine geschlossene Siedlung, die an der Überlandstraße von Carabau nach Maliana führt. Nach Südwesten führt von hier eine Überlandstraße nach Fatumean. Im Siedlungszentrum gibt es eine Grundschule, die Escola Primaria Oeleo.[4]

Der Suco

Im Suco leben 947 Einwohner (2010,[2] 2004: 1.036[5]). Oeleo liegt im Subdistrikt Bobonaro und hat eine Fläche von 16,11 km².[1] Nordöstlich liegen die Sucos Malilait und Bobonaro, östlich Ai-Assa und südlich Tapo. Im Westen liegt der Subdistrikt Maliana mit seinem Suco Ritabou.

Westlich von Oeleo und Moluguen liegt das Dorf Tasmil. Im Zentrum des Sucos liegen die Orte Holgen und Nelgen und an der Grenze zu Tapo das Dorf Moluguenlama (Moluguenglama).[6]

Im Suco befinden sich die zwei Aldeias Mologuen und Oeleo Taz.[7]

Geschichte

Die Nachbarn Leber, Tapo und Oeleo haben eine langwährenden Konflikt hinter sich. Über Jahrzehnte kämpften die Männer der Gemeinden gegeneinander um Land und Grenzverläufe. Im Bürgerkrieg 1974/75 kam es zu Gewaltausbrüche zwischen ihnen. Tapo und Oeleo galten als Hochburgen der UDT und waren loyal zur portugiesischen Kolonialverwaltung. Leber galt als Zentrum der pro-indonesischen APODETI. Einwohner aus Tapo beschuldigen FRETILIN-Anhänger, sie hätten 1975 hunderte UDT-Anhänger nach Cova Lima und Westtimor vertrieben. Auch in Leber wurden im August 1975 von der FRETILIN, unterstützt von Einwohnern aus Tapo und Oeleo, hunderte Häuser niedergebrannt und die Bewohner mussten in die Berge fliehen.

Während der indonesischen Besatzungszeit (1975-1999) teilten sich die Dörfer zunächst in Unterstützer und Gegner der Indonesier. In Leber war eine Spezialeinheit der Streitkräfte Indonesiens stationiert, während in Tapo und Oeleo die FRETILIN nun Unterstützung fand. 1975/76 tötete die Indonesische Armee mehrere hundert Einwohner von Oeleo. Hunderte weitere Opfer gab es 1978/79 durch Hunger und Krankheiten. Etwa hundert Männer des Sucos wurden von der indonesischen Armee zwangsrekrutiert. 1986 starben vier Frauen in Folge der Maßnahmen des indonesischen Familienplanungsprogramms. Ende der 1990er schlossen sich etwa 80 Einwohner der Widerstandsbewegung gegen die Besatzer an, woraufhin viele Jugendliche unter Verdacht kamen, festgenommen und gefoltert wurden. Außerdem gab es Zwangsrekrutierungen zu den pro-indonesischen Milizen (Wanra). Jene die sich weigerten, wurden geschlagen und mit Messern verletzt. 1999 wurden mehrere Jugendliche in die Wanra Dadurus Merah Putih gepresst. Diese brannte in den Wochen vor dem osttimoresischen Unabhängigkeitsreferendum etwa 200 Häuser nieder, verwüsteten weitere und töteten sechs Personen. Viele Einwohner flohen vor und nach der Abstimmung in die Berge. Etwa 200 Familien wurden nach Bekanntgabe des Ergebnisses nach Atambua in Westtimor evakuiert. Dort starben etwa 50 Menschen an Krankheiten, eine wurde ermordet.

2003 wurde ein Treffen von Vertretern aus den drei Sucos organisiert. Das Zusammentragen der Geschehnisse machte ihnen klar, dass die politischen Bündnisse quer durch die Gemeinden gingen und alle drei unter den Konflikten litten. Dadurch soll eine friedliche Zukunft möglich werden.[8]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Manuel Soares zum Chefe de Suco gewählt[9] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[10]

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Census 2010)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008
  5. Direcção Nacional de Estatística Census 2004
  6. Timor-Leste GIS-Portal
  7. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch)
  8. CAVR report: Part 10: Acolhimento and victim support
  9. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  10. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados

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