Palladoarsenid

Palladoarsenid
Palladoarsenid
Andere Namen
  • IMA 1973-005
Chemische Formel Pd2As
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.AC.25 (8. Aufl. II/A.05-090) (nach Strunz)
02.04.14.01 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse 2/m
Farbe stahlgrau
Strichfarbe
Mohshärte 5
Dichte (g/cm3) 10,42
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch spröde
Spaltbarkeit vollständig
Habitus

Palladoarsenid ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd2As und bildet irregulär geformte Körner von bis zu 0,4 mm Größe von stahlgrauer Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 1974 von W.D. Begisow, W.I. Meschankina, and L.S. Dubakina in der Typlokalität, der Komsomolski-Mine in der Nähe von Norilsk in Russland gefunden. Es wurde nach seinen enthaltenen Elementen Palladium und Arsen benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Palladoarsenid zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Genkinit, Itoigawait, Majakit, Menshikovit, Mertieit-I, Mertieit-II, Palladobismutoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Rhodarsenid, Stibiopalladinit, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Majakit, Naldrettit, Palladobismutarsenid, Palladodymit und Rhodarsenid eine Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=2:1.[1]

Bildung und Fundorte

Palladoarsenid bildet sich in Schwermetallkonzentraten und in Verwerfungen von Chalkopyritadern. Es ist vergesellschaftet mit Chalkopyrit, Sperrylit, Gold und Kotulskit.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität fand man Palladoarsenid in Kambalda in Australien,Marathon in Kanada, Lappland (Finnland), Andriamena auf Madagaskar, Porsanger in Norwegen, Wadi Hilti im Oman, auf der Kola-Halbinsel in Russland, im Bushveld-Komplex in Südafrika und im Stillwater-Komplex im US-Bundesstaat Montana.

Kristallstruktur

Palladoarsenid kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der Raumgruppe P2/m mit den Gitterparametern a = 9,25 Å; b = 8,47 Å, c = 10,44 Å und β = 94,0° sowie 18 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. New Dana Classification of Sulfide Minerals

Literatur

  • Palladoarsenid in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Palladobismutoarsenid — Chemische Formel Pd2(As,Bi) Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.25 (8. Aufl. II/A.05 100) (nach Strunz) 2.4.15.1 (nach Dana) Kristallsystem orthorhombisch Kristallklasse mm2, mmm …   Deutsch Wikipedia

  • Majakit — Andere Namen IMA 1974 038 Chemische Formel PdNiAs Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.25 (8. Aufl. II/05 110) (nach Strunz) 02.04.16.01 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal …   Deutsch Wikipedia

  • Stillwaterit — Andere Namen IMA 1974 029 Chemische Formel Pd8As3 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.10 (8. Aufl. II/A.05 010) (nach Strunz) 02.16.04.01 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide — Die Sulfide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse II dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 2 (Sulfidminerale) und 3 (Sulfosalze). Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

  • Arsenopalladinit — Chemische Formel Pd8(As,Sb)3 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.10 (8. Auflage: II/A.05 040) (nach Strunz) 02.16.05.01 (nach Dana) Kristallsystem triklin Kristallklasse 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Atheneit — Andere Namen IMA 1973 050 Chemische Formel (Pd,Hg)3As Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.05 (8. Aufl. II/A.05 010) (nach Strunz) 02.02.04.01 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal …   Deutsch Wikipedia

  • Atokit — Andere Namen IMA 1974 041 Chemische Formel (Pd,Pt)3Sn Mineralklasse Elemente 1.AG.10 (8. Auflage: 1/A.16 30) (nach Strunz) 01.02.05.03 (nach Dana) Kristallsystem kubisch …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”