Mertieit-I

Mertieit-I
Mertieit-I
Chemische Formel Pd11(Sb,As)4
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.AC.15 (8. Aufl. 2/A.05-60) (nach Strunz)
2.16.1.1 (nach Dana)
Kristallsystem hexagonal
Kristallklasse
Farbe messinggelb
Strichfarbe
Mohshärte 5,5
Dichte (g/cm3) 10,2
Glanz metallisch
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus

Mertieit-I ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd11(Sb,As)4 und bildet kleine, bis zu 0,5 mm große Körner von messinggelber Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 1973 von G.A. Desborough, J.J. Finney und B.F. Leonard in der Typlokalität Fox Gulch in Goodnews Bay im US-Bundesstaat Alaska gefunden. Es wurde nach dem amerikanischen Geologen John Beaver Mertie Jr. benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Mertieit-I zu den Legierungen und legierungsartigen Verbindungen, einer Untergruppe der Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Arsenopalladinit, Atheneit, Genkinit, Itoigawait, Majakit, Menshikovit, Mertieit-II, Palladoarsenid, Palladobismutoarsenid, Palladodymit, Polkanovit, Rhodarsenid, Stibiopalladinit, Stillwaterit, Ungavait und Vincentit eine Gruppe. In der 9. Auflage bildet es mit Isomertieit und Miessiit ein Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit verschiedenen Formeln.[1]

Modifikationen und Varietäten

Das Mineral ist dimorph zu Isomertierit.

Bildung und Fundorte

Mertieit-I bildet sich in Edelmetallkonzentraten, wahrscheinlich aus ultramafischen Muttergesteinen. Es ist vergesellschaftet mit Gold, Chromit, Laurit, Mertieit-II und Platin-Iridium-Osmium-Legierungen.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität fand man Mertieit-I in Sodankylä in Finnland, Bleida in Marokko, Porsanger in Norwegen sowie im Bushveld-Komplex in Südafrika.

Kristallstruktur

Mertieit-I kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem mit den Gitterparametern a = 15,04 Å und c = 22,41 Å sowie 18 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. New Dana Classification of Sulfide Minerals

Literatur

  • Mertieit-I in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Stibiopalladinit — Chemische Formel Pd5Sb2 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.20 (8. Aufl. II/A.05 080) (nach Strunz) 02.03.03.01 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal Kristallklasse 6/m 2/m 2/m, 6mm, oder …   Deutsch Wikipedia

  • Arsenopalladinit — Chemische Formel Pd8(As,Sb)3 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.10 (8. Auflage: II/A.05 040) (nach Strunz) 02.16.05.01 (nach Dana) Kristallsystem triklin Kristallklasse 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Genkinit — Andere Namen IMA 1976 051 Chemische Formel (Pt,Pd)4Sb3 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.35 (8. Aufl. II/A.05 120) (nach Strunz) 02.06.04.01 (nach Dana) Kristallsystem tetragonal …   Deutsch Wikipedia

  • Isomertieit — Andere Namen IMA 1973 057 Chemische Formel Pd11(Sb,As)4 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.05 (8. Aufl. II/A.05 010) (nach Strunz) 02.16.02.01 (nach Dana) Kristallsystem kubisch …   Deutsch Wikipedia

  • Majakit — Andere Namen IMA 1974 038 Chemische Formel PdNiAs Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.25 (8. Aufl. II/05 110) (nach Strunz) 02.04.16.01 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal …   Deutsch Wikipedia

  • Stillwaterit — Andere Namen IMA 1974 029 Chemische Formel Pd8As3 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.10 (8. Aufl. II/A.05 010) (nach Strunz) 02.16.04.01 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide — Die Sulfide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse II dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 2 (Sulfidminerale) und 3 (Sulfosalze). Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”