Paul Ruggli

Paul Ruggli

Paul Emil Ruggli (* 26. Februar 1884 in Montevideo, Uruguay; † 4. September 1945 in Basel) war ein Schweizer Chemiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seine Eltern waren heimatberechtigt in Hauptwil im Thurgau. Sein Vater arbeitete bei der pharmazeutischen Industrie in Montevideo. Nach dessen frühem Tod zog seine Mutter mit ihm zunächst nach Zürich, dann nach Wiesbaden, wo er 1903 das Abitur absolvierte. Er studierte Chemie an den Universitäten München und Leipzig und promovierte 1908 in Leipzig bei Arthur Hantzsch. Nach einem kurzen Aufenthalt in Argentinien war er Assistent bei Richard Willstätter an der Universität Zürich und ab 1913 bei Johannes Thiele an der Universität Strassburg. Dort wurde er 1913 habilitiert.[1]

1919 kam er an die Universität Basel, wo er die Leitung des Laboratoriums für Färberei und Zeugdruck übernahm und Vorlesungen hielt. Im Mai 1922 wurde er ausserordentlicher Professor mit einem Lehrauftrag für Farbstoffchemie, Färberei, Zeugdruckerei und verwandte Gebiete.[1] 1937 (oder 1932 oder 1936) wurde er als Nachfolger von Hans Rupé Ordinarius und Vorsteher der Anstalt für organische Chemie.[1][2][3] In dieser Funktion befasste er sich mit der Synthese neuer Farbstoffe und mit heterozyklischen Verbindungen.[4] 1939 war er Dekan der mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät.

Ruggli war ab 1913 verheiratet und hatte einen Sohn.[1]

Werk

Nach Ruggli ist das Ziegler-Ruggli-Verdünnungsprinzip benannt. Dabei handelt es sich um ein Schliessungsprinzip grosser Ringe, das er 1912 entdeckte und ab 1933 gemeinsam mit Karl Ziegler an der Universität Basel weiterentwickelte.

Literatur

  • H. R.: Paul Ruggli, 26. II. 1884–4. IX. 1945. In: Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft. Bd. 125 (1945), S. 373–375 (online).
  • Hans Rupé: Paul Ruggli, 1884–1945. In: Helvetica Chimica Acta. Bd. 29 (1946), S. 96–811 (doi:10.1002/hlca.19460290405).
  • Christoph Tamm: Ruggli, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, S. 239 f. (Onlinefassung).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d H. R.: Paul Ruggli, 26. II. 1884–4. IX. 1945. In: Verhandlungen der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft. Bd. 125 (1945), S. 373–375 (online).
  2. Die Anfänge des Fachs Chemie an der Universität Basel, 550 Jahre Universität Basel, Website der Universität Basel, abgerufen am 30. Oktober 2011.
  3. 4. September 1945, Basler Chronik, Website des Basler Stadtbuchs, abgerufen am 30. Oktober 2011.
  4. Chemie an der Universität Basel, Website des Departements Chemie der Universität Basel, abgerufen am 30. Oktober 2011.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Ruggli — ist der Familienname folgender Personen: Paul Ruggli (1884–1945), Chemiker Schweizer Herkunft Siehe auch: Ziegler Ruggli Verdünnungsprinzip (auch: Ruggli Ziegler Prinzip) Diese Seite ist eine Begriff …   Deutsch Wikipedia

  • Ziegler-Ruggli-Verdünnungsprinzip — Das Ziegler Ruggli Verdünnungsprinzip (auch Ruggli Ziegler Prinzip) besagt, dass eine intramolekulare chemische Reaktion gegenüber der intermolekularen Reaktion bei hoher Verdünnung bevorzugt ist, da die Wahrscheinlichkeit der intermolekularen… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Ziegler (Chemiker) — Karl Waldemar Ziegler (* 26. November 1898 in Helsa (Hessen); † 11. August 1973 in Mülheim an der Ruhr) war ein deutscher Chemiker. Zieglers Arbeiten trugen maßgeblich zur Entwicklung der Polymerchemie, der metallorganischen Chemie und der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”