Pentahydrit

Pentahydrit
Pentahydrit (Bittersalz)
Chemische Formel Mg[SO4] · 5H2O
Mineralklasse Wasserhaltige Sulfate ohne fremde Anionen
07.CB.20 (nach Strunz)
29.06.07.03 (nach Dana)
Kristallsystem triklin
Kristallklasse triklin-pinakoidal 1
Farbe farblos, weiß, blaß-blau
Strichfarbe weiß
Mohshärte 2,5
Dichte (g/cm3) 1,76
Glanz Glasglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch muschelförmig
Spaltbarkeit
Habitus meistens Krusten, selten ausgeprägte Kristalle
Kristalloptik
Brechungsindex nα = 1,482 nβ = 1,492 nγ = 1,493
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ = 0,011 ; zweiachsig negativ
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten leicht löslich in Wasser, bitterer Geschmack
Ähnliche Minerale Kieserit, Hexahydrit, Epsomit

Pentahydrit wird wegen seines Geschmacks auch wie Epsomit als Bittersalz bezeichnet. Chemisch gesehen handelt es sich bei Pentahydrit um ein Magnesiumsulfat-Pentahydrat (vgl. auch Magnesiumsulfat-Heptahydrat) aus der Mineralklasse der „Sulfate (und Verwandte)“. Es kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Mg [SO4] · 5H2O[1] und entwickelt in der Regel körnige Aggregate und Krusten von weißer Farbe mit einem Stich ins bläuliche. Auch farbloser Pentahydrit ist bekannt. Größere Kristalle sind ebenso wie beim Hexahydrit selten [2].

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Der Name geht auf das Griechische Penta für fünf und Hydrat zurück. Das Mineral wurde erstmalig 1951 für die Typlokalität Cripple Creek (Colorado)/USA beschrieben.

Klassifikation

In der mittlerweile veralteten, aber noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Pentahydrit zur Mineralklasse der „Sulfate, Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate, Wolframate“ und dort zur Abteilung der „Wasserhaltigen Sulfate ohne fremde Anionen“, wo es zusammen mit Chalcanthit, Jôkokuit und Siderotil die sog. Chalcanthitgruppe bildet.

Die seit 2001 gültige und von der International Mineralogical Association (IMA) verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Pentahydrit ebenfalls in die Klasse der „Sulfate (Selenate, Tellurate, Chromate, Molybdate und Wolframate)“ und dort in die Abteilung der „Sulfate (Selenate, etc.) ohne weitere Anionen, mit H2O“ ein.

Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Pentahydrit in die Klasse der „Sulfate, Chromate und Molybdate“, dort allerdings in die Abteilung der „Wasserhaltigen Säuren und Sulfate“. Hier ist in der „Chalcanthit“ mit der System-Nr. 29.06.07 innerhalb der Unterabteilung der „Wasserhaltigen Säuren und Sulfate mit AXO4 × x(H2O)“ zu finden.

Bildung und Fundorte

Durch die chemische Verwandtschaft zum Epsomit sind die Bildung und die Fundorte vergleichbar. Pentahydrit kommt als sekundäres Mineral als Ausblühungen an magnesiumhaltigen Gesteinen bzw. Mineralien vor. Bekannte Fundorte sind z.B. Grand Junction, Colorado/USA oder Virginia City, Nevada/USA. Fundmöglichkeiten für Pentahydrit sind Evaporite. Hier kann es aus übersättigten magnesiumhaltigen Salzlaken auskristallisieren (Basse-Casamance Valley/Senegal). Wie auch beim Epsomit kann sich Pentahydrit in vulkanischen Fumarolen bilden. Pentahydrit kommt weltweit vor. Einen guten Überblick über die vielen Fundstellen findet man bei [3].

Weitere dem Pentahydrit vergleichbare Magnesiumsulfate sind Kieserit, Hexahydrit und Epsomit. Hierbei handelt es sich um die jeweiligen Mono-, Hexa- bzw. Heptahydrate. Diese Mineralien können sich durch Wasseraufnahme bzw. Wasserabgabe ineinander umwandeln. Gelegentlich kommt es dabei zur Bildung der entsprechenden Metamorphosen.

Kristallstruktur

Pentahydrit kristallisiert triklin-pinakoidal in der Raumgruppe P1 und den Gitterparametern a = 6,33 Å, b = 10,55 Å, c = 6,07 Å, sowie α = 99,17°, β = 109.88°, γ = 75°, sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle[4].

Verwendung

in der Medizin

Pentahydrit kann wie auch andere wasserlösliche Sulfate (Mirabilit, Kieserit) als Abführmittel (Laxativum) eingesetzt werden.

Vorsichtsmaßnahmen

Pentahydrit ist, ähnlich wie Epsomit, nicht stabil. Es kann unter trockenen Bedingungen Wasser abgeben. Bei zu hoher Feuchtigkeit zerfließen Pentahydritkristalle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Klockmann, Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie
  2. http://www.mineralienatlas.de/lexikon/index.php/MineralData?mineral=Pentahydrite
  3. http://www.mindat.org/min-3153.html
  4. http://webmineral.com/data/Pentahydrite.shtml

Weblinks


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