Peter Stangier

Peter Stangier
Peter Stangier

Peter Heinrich Stangier (* 7. April 1898 in Gevelsberg; † 12. Dezember 1962 in Münster) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule erlernte Stangier das Schlosserhandwerk. Ergänzend dazu wurde er an der Fachschule für Handwerk und Gewerbe ausgebildet. Ab Januar 1918 nahm er kurzzeitig am Ersten Weltkrieg teil. Um 1921 kam er in den Gelsenkirchener Raum, wo er eine Stelle als Zechenschlosser bei der Zeche Ewald 3/4 annahm.[1] Eigenen Angaben zufolge trat Stangier im März 1923 in die NSDAP ein.[2] Von 1929 bis 1930 leitete er die NSDAP-Ortsgruppe in Buer.

Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ im Frühjahr 1933 betätigte Stangier sich vor allem als Lokalpolitiker in Gelsenkirchen, wo er zum Stadtrat ernannt wurde: In der Stadtverwaltung wurde ihm die Polizeiverwaltung und die städtischen Betriebe sowie Bereiche der Kulturverwaltung übertragen.[3]

Vom November 1933 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Mai 1945 gehörte Stangier dem nationalsozialistischen Reichstag als Abgeordneter für den Wahlkreis 17 (Westfalen Nord) an. Von 1937 bis 1941 bekleidete er zudem das Amt des Stellvertreters von Alfred Meyer, dem Gauleiters von Westfalen Nord.

In der SA erreichte Stangier den Rang eines Brigadeführers. Daneben übernahm er Ämter als Preußischer Staatsrat und Mitglied des Bezirksausschusses.

Am 10. Mai 1945 wurde Stangier von den Amerikanern als Kriegsverbrecher interniert. Am 10./11. Mai 1948 wurde Stangier von der Spruchkammer Recklinghausen wegen Zugehörigkeit zum NS-Führerkorps zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, obwohl der Antrag des Anklägers auf vier Jahre Haft lautete. Die Haft galt aufgrund der Internierung als verbüßt. Am 2. November desselben Jahres wurde eine Revision des Urteils verworfen. Stangier lebte anschließend bis zu seinem Tod 1962 in Münster.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stefan Goch: Mit einer Rückkehr nach hier ist nicht mehr zu rechnen, 1999, S. 47.
  2. Stefan Goch: Sozialdemokratische Arbeiterbewegung und Arbeiterkultur im Ruhrgebiet, 1990, S. 347.
  3. Christoph Schmidt: Nationalsozialistische Kulturpolitik im Gau Westfalen-Nord, 2002, S. 114.

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