Petrotec

Petrotec
PETROTEC AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000PET1111
Gründung 2000
Sitz Borken, Deutschland

Leitung

Mitarbeiter 75 (Dezember 2010)[1]
Umsatz 87,975 Mio. (2010)[1]
Branche Bioenergie
Website www.petrotec.de

Die PETROTEC AG mit Sitz im nordrhein-westfälischen Borken ist ein deutscher Hersteller von Biodiesel aus gebrauchten Speisefetten der Gastronomie, Pflanzenfetten und anderen Fetten.

Petrotec war einer der Pioniere der deutschen Biodieselindustrie und ist heute einer der größten Entsorgungsbetriebe für Altspeisefette in Deutschland.

Seit November 2006 sind die Aktien des Unternehmens im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Der größte Einzelaktionär (48,03% Aktienanteil) des Unternehmens ist die „IC Green Energy“, eine im Geschäftsfeld Bioenergie tätige Tochterholding der israelischen Unternehmensgruppe Israel Corporation.[2]

Die Petrotec AG fungiert als reine Dachgesellschaft; operative Tochterunternehmen sind die „Vital Fettrecycling GmbH“ in Borken-Burlo, welche die Rohstoffe aufbereitet und Biodiesel produziert sowie die „Petrotec Biodiesel GmbH“ in Südlohn-Oeding, die als Vertriebsgesellschaft fungiert. Eine weitere Betriebsstätte von Petrotec befindet sich in Emden, eine Verwaltungs-Außenstelle in Ratingen.

Geschichte

Im Jahr 1991 gründete der Tierfutterhersteller „Bewital KG“ am Betriebsstandort Borken-Burlo das Tochterunternehmen „Vital Fettrecycling GmbH“. 1995 baute „Bewital Fette“ dort ein Entsorgungskonzept für Altfette auf. Ab 1998 entwickelte Bewital ein eigenes Verfahren zur Herstellung von Biodiesel. Im Jahr 2000 errichtete man eine Pilotanlage für die Biodieselproduktion mit einer Jahreskapazität von 12.000 Tonnen, aus der das Tochterunternehmen Petrotec entstand. Daher gilt Petrotec als einer der deutschen Pioniere der Biodieselbranche, insbesondere bei der Herstellung aus Altspeisefetten und anderen pflanzlichen Fetten. Im Jahr 2002 wurde eine neue Anlage mit einer Kapazität von rund 50.000 Tonnen pro Jahr in Betrieb genommen, 2005 erweitert auf eine Jahreskapazität von 85.000 Tonnen.[3]

Im Zuge einer Umstrukturierung der Bewital-Gruppe wurden Petrotec und Vital-Fettrecycling 2006 an die „Israel Corporation“ veräußert. Mit Wirkung zum 6. November 2006 folgte die Notierung der Petrotec AG an der Frankfurter Wertpapierbörse. 2008 wurde im Seehafen von Emden eine Biodieselanlage mit einer Jahreskapazität von 100.000 Tonnen in Betrieb genommen, zu der auch ein Labor sowie ein Tanklager für Altspeisefett und Biodiesel und eine eigene Be- und Entladeeinheit am Hafenpier gehört. Ein großer Teil des erzeugten Biodiesels wird in die Länder der Europäischen Union und in die Vereinigten Staaten exportiert, ebenso kommt ein Großteil der Rohstoffe aus Übersee. 2009 wurden die in Frankreich und Polen bestehenden Tochtergesellschaften aufgelöst.

Ende 2010/Anfang 2011 geriet Petrotec in die nationalen und internationalen Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass der Tierfutterhersteller Harles und Jentzsch in Uetersen über den niederländischen Zwischenhändler „Olivet NV“ von Petrotec jahrelang erhebliche Mengen Mischfettsäuren – Reststoffe der Biodieselherstellung – die zur technischen Verwendung deklariert und aus ungeklärten Gründen mit Dioxinen belastet waren, bezogen und verarbeitet hatte.[4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b PETROTEC AG: Geschäftsbericht 2010. Abgerufen am 23. Mai 2011 (PDF).
  2. Aktionärsstruktur, petrotec.de, Stand Mai 2011
  3. Erfolgsgeschichte des Unternehmens BEWITAL, www.bewital-agrar.de
  4. So kommt das Gift ins Essen, Financial Times Deutschland, 5. Januar 2011

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