- St. Menas (Koblenz)
-
Die katholische Pfarrkirche St. Menas ist eine neoromanische Kirche in Koblenz-Stolzenfels, dem ehemaligen Kapellen-Stolzenfels. Sie ist die einzige Kirche mit einem Menas-Patrozinium nördlich der Alpen. Erbaut wurde sie von dem Koblenzer Architekten Johann Claudius von Lassaulx.
Seit 2002 ist die Pfarrkirche St. Menas Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Kirche wurde 1826–1833[1] nach Plänen des Koblenzer Architekten Johann Claudius von Lassaulx an der Stelle einer 1328 dem Hl. Menas geweihten Kirche erbaut. Die Ausmalungen wurden 1844 von Johann Adolf von Lasinsky ausgeführt, die später aber wieder überstrichen wurden. 1907 malte der Lahnsteiner Maler M. Adler mehrere Bilder mit biblischen Szenen in die Rundbögen des Innenraumes. 1968 wurde die Kirche renoviert, die Wandmalereien Adlers übertüncht und mit einem neuen Altar, einer Altarwand und neuen Bänken ausgestattet. 1981 legte man die Bilder wieder frei und entdeckte in der zentralen Bogennische hinter dem Altar Reste der ersten Ausmalung von Lasinsky (Marterwerkzeuge und Engelsköpfe).
Architektur
Der Bau ist ein flach gedeckter Saal aus unverputztem Bruchsteinmauerwerk, der nach Süden halbrund abgeschlossen ist. Über einem hohen Sockel wird der Bau durch eine rhythmische Folge von schmalen und breiten rundbogigen Blendnischen gegliedert. In den breiten Blendarkaden öffnet sich jeweils ein großes Rundbogenfenster. Ein Rundbogenfries schließt die Wand nach oben ab. Einziger Turm ist ein kleiner Dachreiter an der Frontseite der Kirche. An der Front der Kirche befindet sich eine Skulptur des Hl. Sebastian.
Innenraum
Die Arkadengliederung wiederholt sich im hell verputzen Innenraum. Die zwei Arkaden links und rechts vom Altar sind mit Gemälden im Stil der Nazarener 1907 von M. Adler ausgemalt. In der mittleren Nische sind Reste der Erstausmalung Lasinskys 1981 freigelegt worden.Ausgestattet ist die Kirche mit einem ausdrucksvollen Kruzifix aus dem 15. Jahrhundert mit einer farbig gefassten Holzplastik des Hl. Sebastian vom Beginn des 16. Jahrhunderts und einer farbig gefassten Madonna mit Kind auf der Mondsichel, ebenfalls aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts.
An der linken Seite der Kirche steht eine Figur des Hl. Menas, gekleidet als römischer Soldat, der die linke Hand über eine offene Flamme hält und die Rechte zum Schwur erhebt, entsprechend einer Legende, die sich auf sein Martyrium unter Kaiser Diokletian bezieht. Sie wird flankiert von einer in einen Rahmen gefassten antiken „Menasampulle“, die Pilger, die das Menas-Heiligtum in Ägypten besucht hatten, mit sich führten.
Siehe auch
Literatur
- 500 Jahre Pfarrei St. Menas, Koblenz-Stolzenfels. 1486–1986. Koblenz-Stolzenfels 1986.
Weblinks
Commons: St. Menas (Koblenz-Stolzenfels) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Dehio. Rheinland-Pfalz, Saarland; München 1972; S. 421.
50.3048611111117.5918055555556Koordinaten: 50° 18′ 18″ N, 7° 35′ 31″ OKategorien:- Kirchengebäude in Koblenz
- Kirchengebäude im Bistum Trier
- Neuromanisches Kirchengebäude in Rheinland-Pfalz
- Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal
- Erbaut in den 1830er Jahren
- Kulturdenkmal in Koblenz
Wikimedia Foundation.