Pfarrkirche St. Michael (Tännesberg)

Pfarrkirche St. Michael (Tännesberg)
St. Michael
St. Michael (Innenansicht)

St. Michael ist eine Kirche im Markt Tännesberg im Süden des Oberpfälzer Landkreises Neustadt a.d.Waldnaab. Sie ist die Pfarrkirche der gleichnamigen katholischen Kirchengemeinde, die dem Dekanat Leuchtenberg des Bistums Regensburg angehört. Patrozinium ist am 29. September.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1019 ließ Johann von Paulsdorf die Kapelle Jobst, die heutige Wallfahrtskirche St. Jodok errichten. Wahrscheinlich war sie früher Pfarrkirche [1]. Nach der Befestigung des Ortes Tännesberg mit einer Ringmauer, wurde die Kirche im Ort erbaut. Im Jahre 1300 ist erstmals die Pfarrei Tännesberg genannt [2]. Großbrände (1639, 1726, 1756, 1777) ziehen den Markt immer wieder in Mitleidenschaft, Kirche und Pfarrhof brennen mehrmals ab, werden aber wieder aufgebaut. 1826 legt ein durch Blitzschlag ausgelöstes Feuer die Kirche samt Turm in Schutt und Asche. Die Tännesberger geloben einen alljährlichen Gelübdekreuzweg zum Schlossberg (5. Mai)[3]. Unter Pfarrer Nehmann wird die Pfarrkirche in den Jahren 1827 bis 1829 in der jetzigen Form neu erbaut. Die Konsekration durch Weihbischof Bonifaz von Urban erfolgt am 10. Mai 1841[4].

Bauwerk

Das Langhaus legt sich in abgerundeten Ecken an den Chor. Das Tonnengewölbe der Kirche mit Stichkappen und doppelten Quergurten liegt auf Doppelpilastern [5]. Der Turm von St. Michael steht nördlich des Chors, ist unten viereckig, oben achteckig und mit einer Kuppel versehen. Die Turmhöhe beträgt 38 Meter.

Ausstattung

Das Tonnengewölbe von St. Michael wird durch Deckengemälde verziert, die im Nazarener-Stil ausgeführt sind. Die Gemälde wurden 1892 erstellt. Die Bilder erzählen von der Leidensgeschichte Jesu. Der Kreuzweg und die Kirchenfenster im Gotteshaus stammen ebenfalls aus dem Jahre 1892. Die barocke Kanzel ist mit „drei Medaillons verziert: Christus als der Sämann (Lehramt), als der Gute Hirt (Hirtenamt) und der anklopfende Christus vor der Tür (Priesteramt)“ Pfarrkirche [6]. Darüber befindet sich der Kirchenpatron Michael. Er ist auch Patron Deutschlands. Er wird als Ritter dargestellt und besiegt den Drachen, der das Böse symbolisiert. Sein Schild trägt die Aufschrift „QVIS UT DEVS“ (Wer ist wie Gott?). Der Chorraum erfuhr 1981 eine Umgestaltung. Der alte Hochaltar wurde entfernt und ein neu gestalteter Altartisch, Ambo und Tabernakel eingefügt.

Glocken

Die Glocken der Pfarrkirche St. Michael kamen am 18. November 1829 auf den Turm [7].

Bildergalerie

Einzelnachweise

  1. Katholisches Pfarramt Tännesberg, Pfarrkirche St. Michael, Wallfahrtskirche St. Jodok, Broschüre, S. 2
  2. Dieter Bernd, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 39, Vohenstrauß, München 1977, S. 71
  3. Katholisches Pfarramt Tännesberg, Pfarrkirche St. Michael, Wallfahrtskirche St. Jodok, Broschüre, S. 3
  4. Rich. Hoffmann, Georg Hager, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, VIII Bezirksamt Vohenstrauss, S. 97
  5. Rich. Hoffmann, Georg Hager, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, VIII Bezirksamt Vohenstrauss, S. 97
  6. Katholisches Pfarramt Tännesberg, Pfarrkirche St. Michael, Wallfahrtskirche St. Jodok, Broschüre, S. 5
  7. Karl Eckl, Die Geschichte der Pfarrkirche St. Michael seit ihrem Wiederaufbau 1827, in: Pfarrbrief Tännesberg, Sondernummer 20. September 1981, S.8

Literatur

  • Katholisches Pfarramt Tännesberg, Pfarrkirche St. Michael, Wallfahrtskirche St. Jodok, Broschüre (16 Seiten), 1984
  • Karl Eckl, Die Geschichte der Pfarrkirche St. Michael seit ihrem Wiederaufbau 1827, in:Pfarrbrief Tännesberg, Sondernummer 20. September 1981
  • Rich. Hoffmann, Georg Hager, Die Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern, Oberpfalz und Regensburg, VIII Bezirksamt Vohenstrauss, München 1907
  • Dieter Bernd, Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 39, Vohenstrauß, München 1977, ISBN 3-7696-9900-9

Weblinks

 Commons: Pfarrkirche St. Michael (Tännesberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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