- Plazidus Zurlauben
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Plazidus Zurlauben (* 13. August 1646 in Bremgarten; † 14. September 1723 auf Schloss Sandegg) war Abt (1684–1723) und erster Fürstabt des Klosters Muri.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Plazidus Zurlauben entstammte der angesehenen Zuger Familie Zurlauben. Seine Eltern waren Beat Jakob Zurlauben, der Landschreiber der Freien Ämter in Bremgarten und später Ammann in Zug war, und dessen erste Frau Maria Barbara Reding von Biberegg, Schwester des Einsiedler Abtes Augustin Reding.[1] Er legte am 17. Juni 1663 seine Profess im Kloster Muri ab und wurde am 22. März 1670 zum Priester geweiht. Ab 1672 war er als Lehrer an der Klosterschule tätig, deren Präzeptor er 1674 wurde. 1680–1684 war er Sekretär der Schweizerischen Benediktinerkongregation.[2] Am 14. März 1684 wurde er zum Abt des Klosters Muri gewählt. 1686–1709 gehörte er zu den Visitatoren der Kongregation.[3]
Im Vordergrund seines Wirkens stand die bauliche Erneuerung des Klosters.[4] Einen Höhepunkt seiner Regierungszeit bedeutete die Verleihung des Fürstentitels an ihn und seine Nachfolger durch Kaiser Leopold I. mit Diplom vom 20. Dezember 1701.[5] Er erwarb kurz darauf die süddeutschen Herrschaften Riedeschingen (1702), Glatt im Neckartal (1706), Diessen mit Dettlingen (1708), Dürrenmettstetten (1711) und Dettensee (1715).
Der Zweite Villmergerkrieg von 1712 zwang ihn, den Kirchenschatz und die meisten seiner Konventualen in Luzern in Sicherheit zu bringen. Er selbst reiste bis nach Mailand.
Anlässlich seines goldenen Priesterjubiläums liess er 1720 verschiedene Dukaten prägen.[6] Im gleichen Jahr war er Taufpate des in Horb geborenen späteren Abts Martin Gerbert von St. Blasien.[7] Am 14. September 1723 starb er im Schloss Sandegg im Thurgau. Sein Leib wurde in der Klosterkirche Rheinau, das Herz in der Klosterkirche Muri beigesetzt.
Werke
- Moralische Lob- und Ehrenpredigten, Zug 1691.
Literatur
- Martin Kiem: Geschichte der Benedictiner Abtei Muri-Gries, Bd. 2: Die Geschichte Muris in der Neuzeit. Stans 1891. S. 138–177.
- Rainer Stöckli: Die Familie Zurlauben und die Freien Ämter. In: Unsere Heimat 50 (1978) S. 12–37.
Einzelnachweise
- ↑ Albert Iten, Tugium Sacrum 2, Zug 1973, S. 194
- ↑ Staub, De Origine Congregationis, S. 67
- ↑ Staub, De Origine Congregationis, S. 66
- ↑ Georg Germann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 5: Der Bezirk Muri, Bern 1967, S. 240-248
- ↑ Das Original des Diploms liegt im Stiftsarchiv Muri-Gries in Sarnen.
- ↑ Georg Germann: Die Kunstdenkmäler des Kantons Aargau, Bd. 5: Der Bezirk Muri, Bern 1967, S. 222
- ↑ Georg Pfeilschifter, Korrespondenz des Fürstabtes Martin II. Gerbert, 1. Bd., Karlsruhe 1931, Nr. 386
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