- Polensky & Zöllner
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Polensky & Zöllner (PZ) war ein deutscher Baukonzern mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Der Unternehmen wurde 1880 gegründet und zählte bis zu seinem Konkurs 1987 zu den größten europäischen Betrieben im Bereich Hoch-, Tief- und Ingenieurbau. Niederlassungen bestanden in München, Köln, Dortmund, Hannover, Hamburg, Berlin, Salzburg und Wien sowie in Bagdad und Abu Dhabi. Langjähriger Vorstandsvorsitzender von Polensky & Zöllner war der Brückenkonstrukteur Hans Wittfoht. Einzelne Standorte wurden unter der Bezeichnung Polensky & Zöllner fortgeführt, so besteht heute noch eine Gesellschaft in Abu Dhabi.
Geschichte
Die Polensky & Zöllner O.H.G. wurde am 24. September 1880 von Gustav Polensky und August Zöllner in Driesen (heute Drezdenko in Polen) gegründet. Polensky (1846–1908) hatte zuvor im Eisenbahn- und Straßenbau gearbeitet und überzeugte den befreundeten Maurermeister Zöllner (1846–1902) davon, einen gemeinsamen Baubetrieb zu eröffnen. Man erhielt den Zuschlag für die Erdarbeiten zum Nord-Ostsee-Kanal. 1904 übernahmen Polenskys Söhne Otto und Gustav jun. das Unternehmen, 1912 folgte auch der jüngste Sohn Fritz. Nach dem ersten Weltkrieg wurden Niederlassungen in München, Köln und Berlin gegründet, gleichzeitig wurde man auch im Beton- und Stahlbetonbau tätig. 1929 wurde eine Niederlassung in Wien eröffnet und man erhielt den Auftrag zum Bau eines Abschnitts der Großglockner-Hochalpenstraße.
Zur Zeit des Nationalsozialismus war Polensky & Zöllner am Bau der Autobahnen im gesamten Deutschen Reich beteiligt. Nach Otto Polenskys Tod 1939 wurde das Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Während des zweiten Weltkriegs leitete man im Rahmen der Organisation Todt den Bau einer Rüstungsanlage bei Mühldorf am Inn, bei dem mindestens 1.800 Arbeiter aus Konzentrations- und Arbeitslagern umkamen (vgl. Weingut I). Außerdem wurden Bunker, Flugplätze, Kraftwerke und Eisenbahnstrecken errichtet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Polensy & Zöllner viele Arbeiter, über die Hälfte der Arbeitsgeräte und den Driesener Firmensitz in den Ostgebieten verloren. Nach einer provisorischen Firmenzentrale in Lahde wurde 1953 die neue Verwaltung an der Neuen Mainzer Straße in Frankfurt am Main bezogen. In Mühldorf am Inn entstand ein Werk für den Maschinenbau. Später zog die Zentrale vom Frankfurter Zentrum an den Stadtrand nach Fechenheim. 1987 musste der Konzern Konkurs anmelden.
Fortführung des Namens
Teile des Konzerns wurden auch nach dem Konkurs unter dem alten Namen fortgeführt. Der Standort Salzburg gehörte zum Maculan-Konzern und bestand bis zu dessen Konkurs. Der Standort Abu Dhabi besteht bis heute als Gesellschaft im Eigentum von Heberger Bau.
Bauwerke (Auswahl)
Gebäude
- Flughafen Stuttgart (1937)
- Amerika-Gedenkbibliothek (1952–1953)
- Fernmeldeturm Heilbronn (1954)
- Axel-Springer-Hochhaus (1963–1965)
- Europa-Center (1963–1965)
- Leuchtturm Wangerooge (1966–1967)
Brücken
- Talbrücke Oberkirchen (1934-1935)
- Siegtalbrücke (1965–1969)
- Köhlbrandbrücke (1970–1974)
- Aichtalbrücke (1980–1983)
Straßen, Tunnels und Kanäle
- Innkanal (1920–1923)
- Mittellandkanal (1927–1932)
- Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn Berlin, Nordabschnitt Stettiner Bahnhof (1934–1935)
- Albaufstieg (1936–1938, 1955)
Kraftwerke
- Koepchenwerk (1928)
- Hohenwarte-Stausee (1936–1939)
- Kraftwerk Kaprun (1939–1956)
- Kraftwerk Goldenberg (1950–1951)
- Pumpspeicherwerk Reisach-Rabenleite (1952–1954)
- Rappbode-Talsperre (1952–1959)
- Sylvensteinspeicher (1954–1959)
- Kraftwerk Schwarzach (1955–1958)
- Wahnbachtalsperre (1955–1957)
- Pumpspeicherwerk Geesthacht (1956–1957)
- Biggetalsperre (1961–1963)
- Pumpspeicherwerk Vianden (1961–1963)
- Pumpspeicherwerk Glems (1962–1964)
- Kraftwerk Wallsee-Mitterkirchen (1965–1968)
- Pumpspeicherwerk Rönkhausen (1965–1967)
Kategorien:- Bauunternehmen
- Ehemaliges Unternehmen (Frankfurt am Main)
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