- RAF Lossiemouth
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RAF Lossiemouth Kenndaten IATA-Code LMO ICAO-Code EGQS Koordinaten 57° 42′ 19″ N, 3° 20′ 21″ W57.705277777778-3.339166666666713Koordinaten: 57° 42′ 19″ N, 3° 20′ 21″ W 13 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 5 km nördlich von Elgin Straße 5 km zur A96 Basisdaten Eröffnung 1. Mai 1939 Betreiber Royal Air Force Start- und Landebahnen 05/23 2749 m Asphalt 10/28 1849 m Asphalt Die Royal Air Force Station Lossiemouth, kurz RAF Lossiemouth, ist ein Militärflugplatz der britischen Royal Air Force westlich von Lossiemouth in der Grafschaft Moray, Schottland. Die Basis ist eine der Größten der RAF und im Moment (noch) neben RAF Marham einer von zwei Stützpunkten der Tornado GR4 mit drei Staffeln (engl. Squadrons), hinzu kommt eine SAR-Einheit mit Sea King Helikoptern.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Zuge der Hochrüstung im Vorfeld des Zweiten Weltkrieges wurde 1938 mit dem Bau begonnen und noch vor Kriegsausbruch begann 1939 in RAF Lossiemouth der Flugbetrieb. Der Platz war zunächst ein Trainingsplatz.
Am 9.April 1940 begann die Wehrmacht mit der Besetzung Dänemarks und Norwegens (Unternehmen Weserübung) und in Folge übernahm noch im gleichen Monat das RAF Bomber Command die Station. Am 12. November 1944 starteten auf der Basis Lossiemouth 29 modifizierte Lancaster Bomber der 9. und 617. Squadron in Richtung Norwegen zur „Operation Katechismus" - dem neunten und letzten britischen Angriff auf das Schlachtschiff Tirpitz. Jede Maschine hatte eine einzelne Tallboy-Bombe. Die Tirpitz wurde aus zwanzig Meilen Entfernung ausgemacht und auf eine Entfernung von dreizehn Meilen begann der Beschuss der Bomber durch deutsche Flak. Eine Lancaster wurde dabei beschädigt und musste im neutralen Schweden notlanden. Die übrigen Maschinen warfen ihre Bomben ab. Nach drei Voll- und Nahtreffern kenterte die Tirpitz innerhalb von zehn Minuten.
Tornado der No. 617 Sqn im Irak, 2007Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Platz nach einem einjährigen Intermezzo als Station des RAF Coastal Commands 1946 an die Royal Navy (RN) übergeben, die Royal Naval Air Station Lossiemouth war fortan als HMS Fulmar bekannt und unterstützte das Training zukünftiger Flugzeugträgerpiloten der Fleet Air Arm.
1958 wurde auf der Basis die 1. Mehrzweckstaffel der Deutschen Marine in Dienst gestellt. Diese Staffel wurde später im Jahre nach Jagel in Schleswig Holstein verlegt, wo sie bis Ende 1993 als Marinefliegergeschwader 1 der Bundesmarine im Dienst war.
Im Jahre 1967 kamen Buccaneer Marine-Tiefangriffsbomber bei der Havarie des Supertankers Torrey Canyon zum Einsatz. Im Vorfeld der Ausserdienststellung ihrer konventionellen Flugzeugträger gab die Royal Navy die Station Lossiemouth am 28. September 1972 an die Royal Air Force zurück.
Während der 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre war weiterhin ein Großteil der ebenfalls an die RAF abegegebenen Buccaneers in RAF Lossiemouth stationiert, die nach wie vor, jetzt landgestützt, als Marinejagdbomber verwendet wurden. Parallel beherbergte die Basis die Umschuleinheit für die Jaguar Jagdbomber, die bis zum Jahr 2000 am Platz lag.
Mit Ausserdienststellung der Buccaneers wurde die Basis Heimat von Tornadostaffeln, die vorher in England, aber auch in Deutschland bei der RAF Germany stationiert waren. Zu den Staffeln zählt die berühmte 617. "Dambuster" Squadron und die Tornado-Umschuleinheit.
Nach 1990 kamen Maschinen aus Lossie bei den diversen Operationen im Mittleren Osten und über dem Balkan zum Einsatz, vom Golfkrieg 1991 bis zum Bürgerkrieg in Libyen 2011.
Das No. 140 Expeditionary Air Wing (EAW) wurde am 1. April 2006 in Lossiemouth aufgestellt. Zur EAW gehören keine der fliegenden Staffeln. Der Kommandeur der Basis ist gleichzeitig Kommandeur der EAW. Prinz Andrew, der Duke of York ist Ehrenoberst von RAF Lossiemouth.
Sonstiges
RAF Lossiemouth wird in einigen Jahren die einzig verbliebende Flying Station der RAF in Schottland sein. Bis Anfang der 2010er Jahre befand sich 15 km süd-südwestlich eine weitere Basis, RAF Kinloss. Mit der Ausserdienststellung der Nimrod Patrouillenflugzeuge 2010 wurde der Flugbetrieb dort zum 31. Juli 2011 eingestellt. Die Umwandlung in eine Army Base ist geplant und ab 2015 sollen hier Einheiten, die bisher zu den British Forces Germany (BFG) gehörten, hin verlegt werden. Als erstes soll aber im Sommer 2012 ein bereits im Land liegendes Regiment nach Kinloss verlegt werden.
Eine weiterer Flugplatz ist RAF Leuchars weiter im Süden in der Nähe von Dundee. Auch diese Station ist zur Übergabe an die Armee und als neue Heimat ehemaliger BFG Einheiten vorgesehen. Die dort stationierten Eurofighter Typhoons werden voraussichtlich 2013 nach Lossiemouth verlegt, das seine Tornados (voraussichtlich) wiederum an RAF Marham abgeben soll.
Siehe auch
Weblinks
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