RegioPort Weser

RegioPort Weser
Die Mindener Häfen am Wasserstraßenkreuz Minden

Der RegioPort Weser ist ein neuer geplanter Hafen am Mittellandkanal bei Minden, der dem Containerumschlag dienen soll. Er soll die zunehmend an seine Kapazitätsgrenze gelangten Binnenhäfen Minden ab 2013 ergänzen. Der trimodale Anschluss durch Binnenschiff, Eisenbahn und Lastkraftwagen ermöglicht die vielfältige Nutzung der Transportkapazität. Vor allem die Region Ostwestfalen-Lippe und das Ruhrgebiet soll durch diesen Hafen Nutzen haben und die Seehäfen zunehmend entlasten. Die Planungen werden unterstützt von der Stadt Minden in Zusammenarbeit mit der Stadt Bückeburg sowie den Kreisen Minden-Lübbecke und Schaumburg. Das Gelände für den neuen Hafen liegt östlich der Bahnstrecke Nienburg-Minden am Mittellandkanal. Die Fläche, auf der unter anderem der Container- und Stückguthafen entstehen soll, beträgt etwa 29 Hektar.[1] In den betroffenen Gemeinden Cammer und Berenbusch regt sich Widerstand gegen die Planungen. Im Juni 2010 ist ein Masterplan veröffentlicht worden, der jedoch keine rechtliche Bauplanung enthält. Der Bau soll 2012 beginnen und der erste Bauabschnitt 2013 abgeschlossen sein.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der zunehmende Anstieg im Containerverkehr führt auch den alten Industriehafen am Wasserstraßenkreuz Minden an seine Kapazitätsgrenzen. Umschlagssteigerungen um bis zu 80 % [2] verlangen nach neuen Flächen, die der alte Industriehafen nicht bieten kann. Zudem sind die Schleusen, die den Zugang zum alten Industriehafen herstellen, nur auf die alte Europaklasse der Binnenschiffe ausgelegt und können nicht die neuen Containerschiffe schleusen. Daher plante man ab Anfang 2000 einen neuen Hafen. Dieser soll nun an der östlichen Grenze der Stadt Minden am Mittellandkanal zur Grenze nach Niedersachsen entstehen. Hier soll eine Anbindung des Hinterlandhafens an die Seehäfen Bremen, Nordenham, Hamburg und Wilhelmshaven geschaffen werden[3], der auch von den neuen Großmotorgüterschiffen genutzt werden kann. Die Containeranlage im Industriehafen in Minden ist nur für Schiffe bis zu einer Länge von 85 Metern ausgelegt.[4]

Planungsdaten

Für den RegioPortWeser ist eine Trimodalität geplant. Laut Aussage während der Anhörung am 30. September 2011 kann dies nach den jetzigen Planungen jedoch nur Stück für Stück realisiert werden: So soll zunächste nur der Schiff zu Schiff Umschlag sofort am RegioPort stattfinden, der Umschlag auf den LKW folgt 2014 und zum Zug 2022. Die Planer gehen zunächst von einer Gesamtfläche am Hafen von 14 Hektar statt der einmal geplanten Fläche von 25 Hektar aus.[5]

Widerstand

In der Anliegergemeinde Cammer hat sich eine "Bürgerinitiative Containerhafen (Bicon)" gegen das Projekt gegründet. Sie monieren vor allem die zusätzlichen Belastungen durch den LKW Verkehr, deren Anzahl mit rund 400 pro Tag von der Bürgerinitiative angegeben wird.[6] und ergänzt zum vorgestellten Masterplan, dass der Standort falsch gewählt sei.[7]

Bauabschnitte

Im Juni 2010 ist der Masterplan zum RegioPort veröffentlicht worden. Dieser Plan legt eine umfassende Regionsplanung vor, hat jedoch keine rechtliche Auswirkungen auf den Bau. Der erste Bauabschnitt betrifft die Errichtung der Kaianlage und der Umschlagfläche am Mittellandkanal sowie die Errichtung einer Krananlage auf Basis der aktualisierten Planungen vom September 2011 [8]. Als Ausgleich sollen zahlreiche Maßnahmen zur Retention und Renaturierung umgesetzt werden. Der Bauabschnitt ist bis 2013 geplant.[9]. Der Antrag auf Finanzhilfen über 63 Millionen Euro soll bis zur Sommerpause 2011 bei der Wasser- und Schifffahrtsdirektion West (Münster) gestellt werden. 85 Prozent soll aus dem Bundesprogramm "kombinierter Verkehr" kommen der Rest trägt die Stadt Minden mit der Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (MEW). Mit einer Entscheidung wird bis Ende 2011 gerechnet [10]

Betreiber

Den Hafen soll die Gesellschaft Regioport GmbH betreiben, eine Tochtergesellschaft der Hafen GmbH, die wiederum eine Tochter der Mindener Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (MEW) ist. Diese ist direkt aus dem Stadthaushalt ausgegeliedert.[10]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.verkehrsrundschau.de/neuer-hafen-am-mittellandkanal-geplant-899373.html
  2. http://www.welt.de/wams_print/article2375589/Bei-Minden-entsteht-ein-riesiger-Container-Hafen.html
  3. http://www.regionalrat-detmold.nrw.de/pdfdocs/T3404C.PDF
  4. Hafenband_startet_in_die_Kundenwerbung Mindner Tageblatt vom 5. Mai abgerufen 5. Mai 2011
  5. Leuchtturm wird zu Lächerlichkeit Mindener Tageblatt vom 18. Oktober 2011
  6. http://www.mt-online.de/lokales/blickpunkt/regio_port/2401654_Rechtliche_Schritte_gegen_Regionalrat.html
  7. Mindener Tageblatt vom 30. Juni 2010 abgerufen Juli 2010
  8. Schaumburger Zeitung "RegioPort befindet sich auf Schrumpfkurs" abgerufen 1. Oktober 2011
  9. Mindener Tageblatt vom 15. Oktober 2010 abgerufen Januar 2011
  10. a b Mindener Tageblatt vom 16. Mai 2011 abgerufen 18. Mai 2011
52.2990458.983812

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