- Richard Graf von Schwerin
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Richard Graf von Schwerin (* 24. Mai 1892 in Peitschendorfswerder, Ostpreußen; † 1951 in Dobrock, Land Hadeln) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg. Er war unter anderem Kommandeur der 79. Infanterie-Division der Wehrmacht.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Richard Graf von Schwerin stammt aus Peitschendorfswerder bei Sensburg/Masuren (poln. Przyłączono Ostrów Pieckowski) in Ostpreußen[1], aus dem Adelsgeschlecht der von Schwerin. Seine Brüder waren Gerhard Graf von Schwerin und Hans Bogislav Graf von Schwerin, die ebenfalls eine Offizierslaufbahn einschlugen.[2]
Schwerin nahm als Leutnant am Ersten Weltkrieg teil. Nach Kriegsende erfolgte seine Übernahme in die Reichswehr. Hier wurde er dem 9. (Preußisches) Infanterie-Regiment zugeteilt und am 1. April 1924 zum Oberleutnant sowie am 1. Februar 1929 zum Hauptmann befördert.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Schwerin als Oberstleutnant (seit 1. März 1937) zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 212 ernannt.
Am 14. Januar 1942 erhielt er den Oberbefehl über die 79. Infanterie-Division. Die 79. Infanterie-Division griff erst am 20. Oktober 1942 in die Schlacht um Stalingrad ein und erhielt den Auftrag zusammen mit der 100. Jäger-Division das Stahlwerk „Roter Oktober“ einzunehmen. Bis auf die Martinofenhalle/Halle 4 wurde ein Großteil der Stahlgießerei in zahlreichen Stoßtrupp-Operationen eingenommen.[3]
Im November 1942 sollte die Gruppe Schwerin in der finalen Offensive auf die letzten sowjetischen Brückenköpfe eine herausragende Rolle spielen. Weitere Stoßtruppunternehmen sollten den Gegner über die tatsächliche Ausdehnung der Angriffsfront täuschen. Nachfolgende Unternehmen Schwerin I und II wurden aufgrund des starken Nachlassens der deutschen Kräfte im November 1942 nicht mehr realisiert.[4]
Schwerin wurde mit dem Divisionstab am 9. Januar 1943 aus dem Stalingrader Kessel ausgeflogen.
Der Stab wurde bei der Heeresgruppe Don weiter eingesetzt. Schwerin leitete dann die Neuaufstellung der 79.ID in Südrußland. Am 3. Juni 1943, während schwerer Kämpfe im Kuban-Brückenkopf wurde er in die Führerreserve versetzt. Im weiteren Kriegsverlauf hatte er noch weitere Divisionskommandos inne.
Beförderungen (Auszug)
- Leutnant: 1. August 1914
- Oberstleutnant: 1. März 1937
- Oberst: 1. März 1940
- Generalmajor: 1. Juni 1942
- Generalleutnant: 1. Dezember 1942
Kommandos
- Kommandeur Infanterie-Regiment 212: 1. September 1939 bis 14. Januar 1942
- Kommandeur 79. Infanterie-Division: 14. Januar 1942 bis 9. Januar 1943
- Kommandeur 79. Infanterie-Division nach Neuaufstellung: März bis 5. Juni 1943
- Führerreserve OKH: 5. Juni bis 1. Oktober 1943
- Kommandeur 189. Infanterie-Division: 1. Oktober 1943 bis 25. September 1944
- Kommandeur 172. Infanterie-Division: 24. November 1944 bis 1. Februar 1945
- Kommandeur Divisionstab z.b.V.: 1. Februar 1945 - unbekannt
- Kommandeur 617. Ersatz-Division: April bis 8. Mai 1945
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [5]
- Hohenzollernsches Ehrenkreuz III. Klasse mit Schwertern [5]
- Friedrich-Kreuz [5]
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz [5]
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Deutsches Kreuz in Gold am 26. Dezember 1941
Einzelnachweise
- ↑ http://www.historische-masurische-vereinigung.de/z_sensburg.html
- ↑ http://ritterkreuz.heim.at/els/els_GERHARD_GRAF.htm
- ↑ Helmut Welz: Verratene Grenadiere. Berlin 1967, S. 49–80
- ↑ Manfred Kehrig: Stalingrad. Analyse und Dokumentation einer Schlacht. Stuttgart 1979, S. 42f.
- ↑ a b c d Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.150
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