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Rottmannshagen Gemeinde JürgenstorfKoordinaten: 53° 39′ N, 12° 52′ O53.65073612.8594831Koordinaten: 53° 39′ 3″ N, 12° 51′ 34″ O Eingemeindung: 1. Jan. 1983 Postleitzahl: 17153 Vorwahl: 039955 Rottmannshagen ist ein Ortsteil der Gemeinde Jürgenstorf bei Reuterstadt Stavenhagen in Mecklenburg-Vorpommern. Der Ort gehörte jahrhundertelang zu einer pommerschen Exklave in Mecklenburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Rottmannshagen liegt etwa sieben Kilometer südwestlich von Reuterstadt Stavenhagen an der Straße zwischen dem etwa 1,5 Kilometer westlich gelegenen Zettemin und dem etwa drei Kilometer östlich befindlichen Jürgenstorf. Südlich der Straße liegt das ehemalige Gut.
Geschichte
Rottmannshagen wurde ursprünglich unter dem slawischen Namen Rathenow urkundlich erwähnt. Seit Anfang des 14. Jahrhunderts ist die Endung -hagen erwähnt, der Name wurde im Verlauf der Jahrhunderte weiter eingedeutscht.[1]
1482 erhielt Hartwig von Moltzahn das Gut und leitete damit eine jahrhundertelange Zeit ein, in der die Familie von Maltzahn den Besitz über den Ort hatte. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Rottmannshagen zerstört. Von 1728 bis 1732 wurde das barocke Gutshaus errichtet. 1840 wurde Peter Joseph Lenné mit der Gestaltung des Schlossparkes beauftragt. 1862 musste Hellmuth von Maltzahn das Gut wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten verkaufen, die Familie Wahnschaffe übernahm es.[1]
Mit anderen Besitzungen der Maltzahns in der Umgebung, wie Zettemin oder Duckow, bildete Rottmannshagen jahrhundertelange eine pommersche Exklave in Mecklenburg, die säben Dörper. Erst 1937 wurde diese Exklave aufgelöst und die Orte wechselten vom Kreis Demmin in den mecklenburgischen Kreis Malchin. 1928/29 wurden die Gutsbezirke im Kreis Demmin aufgelöst, Rottmannshagen wurde eine Landgemeinde mit dem Ortsteil Rützenfelde.
Von 1913 bis 1945 hatte Rottmannshagen Bahnanschluss an eine schmalspurige Strecke der Demminer Kreisbahnen West von Demmin über Stavenhagen nach Bredenfelde. Sie diente vor allem dem Transport von landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Auf dem Bahndamm zwischen Rottmannshagen und Zettemin befindet sich heute ein Wanderweg.
Kurz nach Kriegsende 1945 brannte das Schloss ab. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gut in ein Volkseigenes Gut umgewandelt und diente vor allem der Tierproduktion. Ein großer Schweinemastbetrieb entstand. 1972 wurde Rottmannshagen aus der Gemeinde Zettemin ausgemeindet und Ortsteil von Stavenhagen. Rützenfelde verblieb in der Gemeinde Zettemin. Zum 1. Januar 1983 wechselte Rottmannshagen zur Gemeinde Jürgenstorf.[1] Nach der Wende in der DDR wurde ein Großteil der früheren Infrastruktur geschlossen, so der Laden, der Kindergarten und die Post. 1997 wurde das Gut verkauft, der Inhaber richtete dort eine Baumschule ein.
Sehenswürdigkeiten
- Vom Ensemble des Gutshauses sind die Kavalierhäuser und einige Wirtschaftsgebäude erhalten geblieben. Die Kavalierhäuser mit Mansardwalmdächern wurden in den letzten Jahren saniert. Die Anlage ist wieder in Privatbesitz. Auch der Park wurde wieder neu angelegt.
- Die Kapelle mit Friedhof am Rande des Ortes stammt aus der Mitte der 19. Jahrhunderts und diente zunächst als Begräbnisstätte. Später wurde sie auch für Gottesdienste genutzt. Zum Ensemble gehört eine Glocke aus der Erbauungszeit der Kapelle in einem erneuerten Glockenstuhl.
Das Gutsanlage mit Kavalierhäusern, der sogenannten Holländerei, der Toranlage, zwei Scheunen, Speicher und Park steht auf der Denkmalliste des Kreises Demmin ebenso wie der Friedhof mit Kapelle, Glockenstuhl und einigen Gräbern.[2]
Weblinks
Commons: Rottmannshagen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Bürger- und Heimatverein Rottmannshagen
- Rottmannshagen auf orte-in-mv.de
- Material zum Gut Rottmannshagen in der Sammlung Duncker der Zentral- und Landesbibliothek Berlin (PDF; 204 kB)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Dorfchronik, in: Festschrift zur 750-Jahrfeier von Rottmannshagen, Hrsg. Gem. Jürgenstorf (1999), Internet: Bürger- und Heimatvereins Rottmannshagen, abgerufen am 15. Juli 2009
- ↑ Denkmalllisten des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Denkmalliste des Kreises Demmin (1997), digitalisiert (.pdf)
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