Demminer Bahnen

Demminer Bahnen

Die Demminer Bahnen umfassten unter dem Dach der Pommerschen Landesbahnen ein umfangreiches Netz von Kleinbahnen mit einer Spurweite von 750 Millimetern im früheren Landkreis Demmin in Mecklenburg-Vorpommern.

Inhaltsverzeichnis

Vorgeschichte

Nachdem bereits seit dem 1. Januar 1878 von der Berliner Nordbahn die Verbindung Berlin–Neubrandenburg–Demmin–Stralsund betrieben wurde, versuchten auch abseits dieser Strecke gelegene Ortschaften einen Bahnanschluss zu bekommen. Im damaligen Landkreis Demmin mussten vor allem für die landwirtschaftlichen Produkte der Landgüter und Gutsdörfer der Großgrundbesitzer zuverlässige Transportmittel geschaffen werden. Ab Mai 1893 hatte die Firma Lenz & Co mit Vorarbeiten für ein Kleinbahnprojekt begonnen. Nach verschiedenen Untersuchungen zur möglichen Spurweite wurde im Februar 1895 die Spurweite auf 750 Millimeter festgelegt, vor allem um so den Baukostenzuschuss durch die Provinzialregierung zu erhalten.

AG Demminer Kleinbahnen Ost

Demmin – (Jarmen) – Altentreptow
Streckenlänge: 50,9 km
Spurweite: 750 mm (Schmalspur)
Legende
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0,0 Demmin Klbf vom Bahnhof
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zur Demminer Hafenbahn (Dreischienengleis)
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nach Metschow (DKBW)
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nach Neubrandenburg
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4,7 Kiesgrube (1927)
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5,1 Eugenienberg
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6,4 Siedenbrünzow nach Tutow
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8,8 Vanselow
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10,8 Schmarsow
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0,0
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0,7 Schmarsow Weiche
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0,0 Abzweig Tutow
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3,5 Flugplatz Tutow
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3,9 Heydenhof
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5,8 Plötz
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7,8 Wilhelminenthal
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Müssentiner Forst
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10,2 Müssentin
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Kiesgrube Zarrenthin
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12,4 Jarmen
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Zuckerfabrik Jarmen
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zu den Greifswalder Bahnen
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13,2 Osten
   
16,7 Alt Tellin
   
17,7 Siedenbüssow
   
21,2 Daberkow
   
22,4 Hedwigshof
   
22,9 Pritzenow
   
26,0 Bartow
   
26,8 Wüstenberg Weiche
   
27,4 Groß Below
   
29,7 Breest
   
Landgraben
   
34,7 Kölln
   
36,6 Wodarg
   
38,7 Siedenbollentin
   
41,0 Werder
   
43,2 Grischow
   
46,4 Grapzow
   
48,7 Treptower Tollense Ziegelei
   
Tollense Viadukt 220 m
   
Demminer Chaussee
   
Loickenziner Weg
   
Barkower Straße
   
von Metschow (DKBW)
   
50,9 Altentreptow Landesbahn Übergang DR

Es begann mit der Gründung der Demminer Kleinbahnen AG am 14. März 1895. Der Bau der Bahnstrecke wurde der führenden Kleinbahnbau- und Betriebs-Gesellschaft Lenz & Co. aus Stettin übertragen, die bis 1910 auch den Bahnbetrieb betreute. Diese Aufgabe ging am 1. April 1910 auf die Kleinbahn-Abteilung des Provinzialverbandes der Provinz Pommern in Stettin über. Das Gründungskapital betrug 1.532.000 Reichsmark. Davon entfielen 39,2 Prozent auf den Kreis-Kommunalverband Demmin, 27 Prozent auf den Provinzialverband von Pommern und 33,8 Prozent wurden von Lenz & Co. gehalten.

Die erste 23 Kilometer lange Strecke führte ab 23. Januar 1897 vom neu errichteten Kleinbahnhof in der ehemaligen Kreisstadt Demmin über Schmarsow nach Osten, bis die Stadt Jarmen, die wie Demmin an der Peene liegt, erreicht war. Vom Demminer Bahnhofsgelände verlief sie zunächst im Gefälle parallel zur Normalspurstrecke Demmin–Neubrandenburg, um dann nahe der Tollense diese Strecke mit einer Blechträgerbrücke zu unterqueren. Zunächst der Tollense folgend, bis zur Station Siedenbrünzow parallel neben der 1935 gebauten Normalspurstrecke zum Flugplatz Tutow erreichte die Kleinbahn bei Kilometer 10,84 den Abzweigbahnhof Schmarsow. Statt der an den Stationen der DKB üblichen Wellblechbude befand sich hier ab 1898 ein dreigeschossiges Empfangsgebäude. Beim Bahnhof Plötz änderte die Strecke ihre Richtung nach Norden.

Nach dem Durchfahren des Müssentiner Forstes und der Überquerung des Kuckucksgrabens vor Müssentin wurde die Stadt Jarmen erreicht. Hier fand sie Anschluss an die Kleinbahn Greifswald–Jarmen (GJK) in gleicher Spurweite, mit der sie den Jarmener Kleinbahnhof gemeinschaftlich nutzte. Hier waren auch die Jarmener Zuckerfabrik, die Kiesgrube bei Zarrenthin und der Landwirtschaftliche Einkaufs- und Verkaufsverein (LEVV) an die Kleinbahn angeschlossen. Der Jarmener Hafen war über das Gleis der GJK zu erreichen. Ein bereits 1899 geplantes Umladegleis zur Strecke der Mecklenburg-Pommerschen Schmalspurbahn AG (MPSB) nach Friedland, die in der Spurweite von 600 mm erbaut war, konnte wegen mangelnden Interesses der MPSB erst 1912 im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Speichers der LEVV am Hafen errichtet werden.

Von Schmarsow führte gleichzeitig die zweite Teilstrecke zuerst parallel zur Tollense in südöstlicher Richtung weiter. Ab Siedenbüssow verlief sie in östlicher Richtung, bei Hedwigshof die Reichsstraße 96 querend, nach Pritzenow und schwenkte dann wieder nach Südwesten. Die Station in Bartow, mit einem Anschluss an die örtliche Molkerei, war der größte Zwischenbahnhof der Strecke. Bei Breest wurde das Tal des Großen Landgrabens überquert.

Der Abschnitt zwischen Grapzow und Treptow an der Tollense war der teuerste und anspruchsvollste. Um große Steigungen zum Tollensetal zu vermeiden, waren tiefe Geländeeinschnitte erforderlich. Die letzten zwei Kilometer verlief die Strecke auf einem sechs bis acht Meter hohen Damm, der von Brücken über die Tollense und drei Straßen unterbrochen wurde. Besonders zu erwähnen ist hier das Tollense-Viadukt, das mit seiner 220 Meter langen Stahlkonstruktion das längste Brückenbauwerk aller pommerschen Kleinbahnen war.

Nach 40 Kilometern Fahrt wurde in Treptow an der Tollense die Staatsbahnstrecke Stralsund–Neubrandenburg erreicht. Bei der Streckeneröffnung war der Abschnitt zwischen Schmarsow und Grapzow nur für beschränkten öffentlichen Güterverkehr zugelassen. Hier wurde der Personenverkehr erst am 5. Juni 1897 bis Treptow aufgenommen.

AG Demminer Kleinbahnen West

Demminer Kleinbahnen West
Spurweite: 750 mm (Schmalspur)
Demmin–Stavenhagen–Bredenfelde
Streckenlänge: 50,6 km
Legende
   
0,0 Demmin Kleinbahnhof
   
Demminer Hafenbahn
   
nach Schmarsow DKBO
   
Tollense
   
4,8 Lindenfelde
   
7,5 Lindenhof
   
9,8 Pentz
   
10,7 Metschow
   
nach Altentreptow
   
13,1 Borrentin
   
15,2 Gnevezow
   
16,6 Wolkwitz
   
19,1 Alt Sommersdorf
   
   
20,8 Neu Sommersdorf
   
23,4 Grammentin
   
25,1 Grammentin Forst
   
27,4 Wüstgrabow
   
Mecklenburg-Strelitz
   
Güstrow–Neubrandenburg
   
30,4
0
Stavenhagen Anschlussbahnhof
   
31,2
1,2
Stavenhagen Kleinbahnhof
   
3,1 Neubauhof
   
5,1 Pribbenow
   
6,3 Rottmannshagen Weiche zu Preußen
   
8,1 Rottmannshagen zu Preußen
   
9,3 Zettemin zu Preußen
   
10,8 Zettemin Anschluss zu Preußen
   
12,2 Rützenfelde zu Preußen
   
Kittendorfer Peene
   
14,0 Clausdorf
   
15,4 Mittelhof
   
17,2 Kittendorf
   
19,8 Neu Bredenfelde
   
20,4 Groß Varchow Anschluss
   
20,6 Bredenfelde
Metschow – Altentreptow
Streckenlänge: 42,1 km
Legende
   
0,0 Metschow
   
nach Stavenhagen
   
1,9 Schwichtenberg
   
2,7 Schwichtenberg Anschluss
   
4,8 Hohenbollentin
   
Augraben
   
7,3 Gehmkow
   
9,5 Törpin
   
10,6 Sarow
   
14,4 Altenhagen
   
15,7 Neuenhagen
   
19,0 Tützpatz
   
21,2 Schossow
   
24,6 Japzow
   
26,4 Wildberg Anschluss
   
28,2 Wildberg
   
29,2 Wischershaus
   
31,0 Wolkow
   
33,0 Rottenhof
   
35,8 Klein Teetzleben
   
37,7 Thalberg
   
Stavenhagener Chaussee
   
Stralsund–Neubrandenburg
   
Barkower Straße
   
von Schmarsow DKBO
   
42,1 Altentreptow Landesbahn

Die Erschließung des östlichen Kreisgebietes weckte auch im westlichen Teil das Interesse an neuen Bahnstrecken. Planungen hatte es bereits vor der Jahrhundertwende gegeben, aber Lenz & Co. hatte nur die Strecke im Ostteil für bauwürdig befunden. Der Grund waren die großen Gutsanlagen an der östlichen Strecke während der westliche Teil durch zahlreiche kleinere Bauernwirtschaften geprägt war. Besonderes Interesse hatte die Stavenhagener Zuckerfabrik, die ihre Kapazitäten durch einen größeren Einzugsbereich zum Ankauf von Zuckerrüben besser auszulasten suchte. 1909 legten Lenz & Co. erste Projekte vor. Am 2. April 1912 wurde die AG Demminer Kleinbahnen West (DKBW) mit einem Kapital von 2.758.000 Reichsmark gegründet, während ab 29. Januar 1913 die ältere Gesellschaft als AG Demminer Kleinbahnen Ost (DKBO) firmierte. In der Bevölkerung wurden die Bahnen als „Ostbahn“ und „Westbahn“ bezeichnet.

In beiden Aktiengesellschaften übernahm der Kreis Demmin jeweils etwa die Hälfte der Aktien, während sich der preußische Staat und die Provinz Pommern den Rest teilten. Allerdings war an der DKBW auch das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin mit 6,5 Prozent beteiligt, weil die Bahn auch dessen Territorium befuhr.

Auch die Strecke der jüngeren Gesellschaft nahm ihren Ausgang in der ehemaligen Kreisstadt Demmin und führte in einem weiten Bogen ausholend wieder nach Treptow/Altentreptow an der Staatsbahn zurück. In der Station Metschow – nahe dem Kummerower See – zweigte ein Ast nach Süden ab, kreuzte auf mecklenburgischem Gebiet bei der Reuterstadt Stavenhagen die Staatsbahn Neubrandenburg–Güstrow und erreichte – nach Durchfahrt durch die preußische Gemeinde Zettemin – schließlich den Endpunkt Bredenfelde im Großherzogtum.

Vom Kleinbahnhof Demmin ausgehend musste die Strecke zuerst auf einer Blechträgerbrücke die Tollense und auf einem knapp zwei Kilometer langen Damm deren Niederung überqueren. Bei Lindenfelde erreichte sie die Reichsstraße 194 nach Stavenhagen. Zuerst parallel zur Straße verlaufend, erreichte sie mit Metschow den größten Bahnhof auf der Strecke. Hier gab es ein Empfangsgebäude und einen Lokschuppen. Von Metschow aus ging die Stavenhagener Strecke zuerst nach Borrentin, wo die örtliche Molkerei ein Anschlussgleis besaß. Ab Wolkwitz verlief die Strecke in westlicher Richtung, um dann bei Alt Sommersdorf wieder in südliche Richtung zu schwenken.

Bei Wüstgrabow wurde die Grenze zu Mecklenburg-Schwerin überschritten. Im Stavenhagener Oberholz wurde die Trasse der Mecklenburgischen Friedrich Franz Eisenbahn mittels einer Blechträgerbrücke überquert. Wenige Kilometer weiter wurde der Kleinbahnhof Stavenhagen Anschlussbahnhof erreicht, über den auch die Zuckerfabrik angebunden war. Von hier ging es weiter zum Bahnhof Stavenhagen Landesbahn, dessen zweigeschossiges Empfangsgebäude das größte im gesamten Streckennetz war. Der ursprünglich vorgesehene Lokalverkehr zwischen beiden Stavenhagener Bahnhöfen wurde bereits wenige Monate nach Betriebsbeginn wegen geringer Auslastung eingestellt.

Von Stavenhagen aus in südwestlicher Richtung durchquerte die Kleinbahnstrecke die preußische Enklave Zettemin. Zwischen Rützenfelde und Clausdorf musste die Bahnstrecke noch die Kittendorfer Peene überqueren. Bei Mittelhof wurde wieder die Reichsstraße 194 erreicht. Bei Kittendorf ging es in östlicher Richtung weiter bis zum Endbahnhof Bredenfelde. Ein ursprünglich vorgesehener Streckenausbau bis Waren wurde nicht realisiert.

Die Treptower Strecke führte von Metschow zuerst in südöstlicher Richtung nach Schwichtenberg. Hinter dem Bahnhof Bollentin ging es in nordöstlicher Richtung weiter. Vor Gehmkow wurde der Augraben überquert, dahinter verlief sie in südlicher Richtung bis Sarow parallel zur Straße Demmin–Törpin–Treptow. Von Wildberg nach Klein Teetzleben führte die Fahrt in Richtung Osten. Nachdem bei der Verladestelle Thalberg ein Schwenk nach Norden durchgeführt wurde, musste vor Treptow zuerst die Stavenhagener Chaussee mit einer Brücke überquert werden. Eine zweite Brücke verlief über die Normalspurstrecke Stralsund–Neubrandenburg und vor der Einfahrt in den Bahnhof folgte noch eine dritte Brücke über die Barkower Straße.

Das Netz der DKBW war ebenfalls in der Spur von 750 Millimetern angelegt und umfasste insgesamt eine Länge von 94 Kilometern. Zusammen mit der Hafenbahn Demmin diente nun ein zusammenhängendes Kleinbahnnetz von fast 160 Kilometern Umfang der Erschließung der landwirtschaftlich bestimmten Gegend in Vorpommern. Der Betrieb wurde am 1. Juli 1913 aufgenommen und von der Kleinbahn-Abteilung des Provinzialverbandes der Provinz Pommern in Stettin geführt.

Demminer Bahnen

Während des Ersten Weltkriegs mussten die beiden Demminer Bahnen notgedrungen der Heeresverwaltung vier Lokomotiven und 75 offene Wagen zur Verfügung stellen, um so einer Beschlagnahme zuvor zu kommen. Die als Heeresfeldbahnen zur Nachschubversorgung an der Front eingesetzten Fahrzeuge wurden nach Kriegsende vollständig zurückgegeben. Eine zusätzliche Entschädigungszahlung reichte aber nicht aus, um die Instandsetzungskosten zu decken.

Am 22. September 1919 übernahm die Vereinigung vorpommerscher Kleinbahnen GmbH mit Sitz in Stettin (zeitweise auch in Stralsund), danach am 1. April 1937 die Landesbahndirektion Pommern die Betriebsführung beider Demminer Kleinbahngesellschaften. Das Reichsverkehrsministerium und besonders der NS-Gauleiter und Oberpräsident von Pommern, von Schwede-Coburg hatten restriktiv die Konzentration der Betriebsführungen aller 22 pommerschen Kleinbahnen durchgesetzt. Diese wurden am 1. Januar 1940 in die neu gegründeten Pommerschen Landesbahnen eingegliedert und DKBO und DKBW als „Demminer Bahnen“ bezeichnet. Rückwirkend zum 1. Januar erfolgte auch am 10. Juni 1940 Verstaatlichung der bisherigen Kleinbahngesellschaften. Per Gesetz wurden die Aktiengesellschaften entschädigungslos aufgelöst. Das Eigentum, bei den Demminer Bahnen 713.800 Reichsmark, fiel an den Staat.

Doch die großen Hoffnungen, die man in die Bahnen gesetzt hatte, konnten sich in der bald beginnenden Kriegs- und Zwischenkriegszeit nicht erfüllen. Als der Zweite Weltkrieg gerade überstanden war, kam für beide das abrupte Ende. Die sowjetische Besatzungsmacht verfügte Ende Mai 1945 den restlosen Abbau des gesamten Schmalspurnetzes und den Abtransport in die Sowjetunion. Dort waren die Bahnfahrzeuge nur von eingeschränktem Nutzen, da die deutschen Fahrzeuge meist nicht den örtlichen Streckenparametern der öffentlichen Schmalspurbahnen entsprachen.

Gleichwohl wurde die Verwaltung der (restlichen) Pommerschen Landesbahnen und anschließend aller verstaatlichten Privatbahnen des Landes Mecklenburg in Demmin angesiedelt. Die schmal- und normalspurige Hafenbahn (2 km) in Demmin wurde vom 3. November 1899 noch bis zum 27. Mai 1995 befahren. Der geplante Wiederaufbau der Strecke Demmin–Jarmen kam nur auf dem vom übrigen Reichsbahnnetz abgetrennten Teilstück Schmarsow–Jarmen zustande. Hier wurde vom 22. Juni 1949 bis 15. Oktober 1958 auf der 600-mm-Spur der Mecklenburg-Pommerschen-Schmalspurbahn (MPSB) ein Inselbetrieb abgewickelt.

Literatur

  • Walter Bauchspies, Torsten Berg: Die Demminer Kleinbahnen – Geschichte zweier schmalspuriger Lenzbahnen. EK-Verlag 2004, ISBN 3-88255-693-5.
  • Klaus Kieper, Reiner Preuß: Schmalspurbahnarchiv. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1980.
    (auch als: Klaus Kieper, Reiner Preuß: Schmalspur zwischen Ostsee und Erzgebirge.Alba Buchverlag, Düsseldorf 1980, ISBN 3-87094-069-7.)

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