Rudolf Eisler (Architekt)

Rudolf Eisler (Architekt)

Rudolf Eisler (* 8. Mai 1881 in Wien; † 5. Mai 1977 ebenda) war ein österreichischer Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Eisler wurde als Sohn des Gastwirts Karl Eisler geboren und schloss 1899 die Werkmeisterschule der Staatsgewerbeschule Wien ab. 1906 folgte zudem der Abschluss seines Studiums an der Akademie der bildenden Künste Wien, wobei Eisler bei Friedrich Ohmann studiert hatte. Eisler trat noch im selben Jahr in das Hochbauatelier des Ministeriums des Inneren ein und heiratete 1906 zudem Anna Katharina Pfeifer, die 1908 Tochter Theodora und 1910 Sohn Felix gebar. Eisler wechselte 1912 in den Dienst der österreichisch-ungarischen Bank (ab 1918 Österreichische Nationalbank) und arbeitete dort zwischen 1924 und 1926 Technischer Inspektor. Daneben arbeitete er ab 1913 oder 1914 als Architekt, wofür er einer Bürogemeinschaft mit Ferdinand Glaser einging. 1926 erwarb Eisler die Befugnis zum Ziviltechniker, 1934 verließ er die Österreichische Nationalbank und machte sich in diesem Jahr als Architekt selbstständig. Zudem war er zwischen 1941 und 1944 bei der Gemeinde Wien im Bereich Stadtplanung und Wiederbaufbau tätig. Eisler wurde nach seinem Tod auf dem Grinzinger Friedhof bestattet.

Tätigkeit als Architekt

Eisler war während seiner Zeit beim Hochbauatelier des Ministeriums des Inneren an der Errichtung des Kreisgerichtsgebäudes in Znaim und am Bau des Bezirksgerichts in Schärding zuständig. Des Weiteren beteiligte er sich vor 1914 zumeist gemeinsam mit Rudolf Sowa an Architekturwettbewerben. Nach dem Antritt seiner Stelle bei der österreichisch-ungarischen Bank entwarf Eisler zahlreiche Bankgebäude in der Donaumonarchie, wobei er oftmals mit Ferdinand Glaser zusammenarbeitete. Nach 1918 plante er drei der Filialen der Österreichischen Nationalbank, zudem war er mit der Ausgestaltung der Zentrale in Wien sowie deren Innenausbau betraut. Weiterhin plante er eine Wohnhausanlage für Angestellte der Nationalbank. Nach seinem Ausscheiden aus der Nationalbank entwarf Eisler mehrere Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien sowie die Evangelische Paul-Gerhardt-Kirche im 3. Wiener Gemeindebezirk.

Werke

Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumsschule in Wien-Liesing
  • 1908: Kaiser-Franz-Josef-Jubiläumsschule in Wien-Liesing, Pülslgasse 28
  • 1913: Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank in Jägerndorf
  • 1914-1918: Filiale der Österreichisch-Ungarischen Bank in Troppau
  • 1918-1925: Österreichische Nationalbank, (Umgestaltung bzw. Innenraumgestaltung)
  • 1923: Wollwarenfabrik Bernhard Altmann, Wien-Margareten, Siebenbrunnengasse 19-21 (mit Ferdinand Glaser)
  • 1925-1930: Österreichische Nationalbank, Filialen Bregenz, Eisenstadt und Innsbruck (mit Ferdinand Glaser)
  • 1930-1931: Wohnhausanlage für Angestellte der Österreichischen Nationalbank, Wien-Währing, Hockegasse 55-57 (mit Ferdinand Glaser)
  • 1934: Villa in Wien-Währing, Grinzinger Steig 5 (Wohnhaus von Rudolf Eisler)
  • 1944: Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in Rudolfsheim-Fünfhaus, Walkürengasse 8-10
  • 1947-1948: Evangelische Paul-Gerhardt-Kirche, Wien-Landstraße, Schützengasse 13 (mit H. Itzinger)
  • 1950-1951: Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in Wien-Landstraße, Kleingasse 6-18 (mit Josef Baudy)
  • 1952-1953: Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in Wien-Döbling (Julius-Deutsch-Hof), Grinzinger Allee 54 (mit Carl Wilhelm Schmidt)
  • 1961-1962: Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in Wien-Währing, Pötzleinsdorferstraße 100

Literatur

Weblinks

 Commons: Rudolf Eisler (Architekt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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