Ruthenarsenit

Ruthenarsenit
Ruthenarsenit
Chemische Formel (Ru,Ni)As
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.CC.15 (8. Auflage: 2/C.20-120) (nach Strunz)
02.08.17.01 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse mmm
Farbe blass orange-braun bis braun-grau
Strichfarbe
Mohshärte 6-6,5
Dichte (g/cm3) 10,0[1]
Glanz
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit
Habitus

Ruthenarsenit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Ru,Ni)As und bildet bis zu 100 μm große Einschlüsse in Rutheniridosmin von blass orange-brauner bis braun-grauer Farbe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1974 von D.C. Harris in der Typlokalität, dem Waria-Fluss in der Provinz Oro in Papua-Neuguinea gefunden. Es ist nach seiner Zusammensetzung aus den Elementen Ruthenium und Arsen benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Ruthenarsenit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Breithauptit, Cherepanovit, Freboldit, Hexatestibiopanickelit, Kotulskit, Nickelin, Langisit, Polarit, Sederholmit, Sobolevskit, Sorosit, Stumpflit und Sudburyit eine Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1. In der 9. Auflage bildet es mit Cherepanovit, Modderit und Westerveldit eine Untergruppe der Verbindungen von Metallsulfiden mit Eisen, Cobalt, Nickel usw. und einem Verhältnis von 1:1.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Cherepanovit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[2]

Bildung und Fundorte

Ruthenarsenit bildet sich als Einschuss in natürlichen Osmium-Iridium-Ruthenium-Legierungen sowie in Ultramafititen. Es ist vergesellschaftet mit Rutheniridosmin, Irarsit und Iridarsenit.

Vom sehr seltenen Mineral sind bislang (Stand Juni 2010) nur fünf Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität sind dies Amdo in der Autonomen Gebiet Tibet (China), der Chankasee in Russland, die Onverwacht-Mine bei Mashishing im Bushveld-Komplex, Südafrika sowie Goodnews Bay im US-Bundesstaat Alaska.[1]

Kristallstruktur

Ruthenarsenit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Pnma mit den Gitterparametern a = 5,628 Å; b = 3,239 Å und c = 6,184 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. Dies sind Angaben für künstlich hergestelltes Rutheniumarsenid.[3]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Ruthenarsenit bei mindat.org (engl.)
  2. New Dana Classification of Sulfide Minerals
  3. Ruthenarsenit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101.

Literatur

  • Ruthenarsenit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Minerale — Die Liste der Minerale ist eine alphabetisch geordnete Übersicht von Mineralen, Synonymen und bergmännischen Bezeichnungen. Ebenfalls aufgeführt werden hier Mineral Varietäten, Mineralgruppen und Mischkristallreihen, zu denen teilweise bereits… …   Deutsch Wikipedia

  • Ruthenium — Eigenschaften …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Dana/Sulfide — Die Sulfide in der Systematik der Minerale nach Dana umfassen die Klasse II dieser Systematik. Nach der neuen Dana Klassifikation besteht die Klasse aus den Unterklassen 2 (Sulfidminerale) und 3 (Sulfosalze). Inhaltsverzeichnis 1 Erläuterung des… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller Minerale auf der Grundlage der Systematik von Hugo Strunz und anerkannt durch die International Mineralogical Association (IMA) (Stand 2004). Seit 2001 gilt die neue und in weiten Teilen überarbeitete… …   Deutsch Wikipedia

  • Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) — Dies ist eine systematische Liste aller zur Zeit bekannten Minerale (Stand 2008) auf der Grundlage der neuen Systematik (9. Auflage) von Hugo Strunz, die größtenteils auch von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständige… …   Deutsch Wikipedia

  • Breithauptit — auf Calcit, Fundort: Grube Samson, St. Andreasberg/Harz (Bildbreite 17 mm) Andere Namen Antimonnickel Nickelantimonid Chemische Formel NiSb …   Deutsch Wikipedia

  • Genkinit — Andere Namen IMA 1976 051 Chemische Formel (Pt,Pd)4Sb3 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.35 (8. Aufl. II/A.05 120) (nach Strunz) 02.06.04.01 (nach Dana) Kristallsystem tetragonal …   Deutsch Wikipedia

  • Iridarsenit — Andere Namen IMA 1973 021 Chemische Formel (Ir,Ru)As2 Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze 2.AC.50. Aufl. II/D.20 90) (nach Strunz) 02.12.04.05 (nach Dana) Kristallsystem monoklin …   Deutsch Wikipedia

  • Rutheniridosmin — Chemische Formel (Ir,Os,Ru) Mineralklasse Elemente Metalle und intermetallische Legierungen 1.AF.05 (8. Aufl. 1/A.13 40) (nach Strunz) 01.02.02.03 (nach Dana) Kristallsystem hexagonal Kristallklasse 6/mmm …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”