SMS Hamburg (1903)

SMS Hamburg (1903)
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge) Flag of Weimar Republic (jack).svg
SMS Hamburg.jpg
Schiffsdaten
Baubezeichnung Kleiner Kreuzer K
Schiffstyp Kleiner Kreuzer
Schiffsklasse Bremen-Klasse
Kiellegung: 1902
Stapellauf (Schiffstaufe): 25. Juni 1903
Indienststellung: 8. März 1904
Bauwerft: A.G. Vulcan in Stettin
Bau-Nr. 258
Besatzung: 300 Mann
Baukosten: xx Goldmark
Schwesterschiffe
SMS Bremen,
SMS Berlin,
SMS Lübeck,
SMS München
SMS Leipzig,
SMS Danzig,
Technische Daten
Wasserverdrängung: Konstruktion: 3.278 t
Maximal: 3.651 t
Länge: KWL: 110,6 m
über alles: 111,10 m
Breite: 13,30 m
Tiefgang: 5,61 m
Maschinenanlage: 10 Dampfkessel
2 stehende 3-Zylinder-Dreifachexpansions-
Dampfmaschinen
Leistung: 12.240 PSi
Anzahl der Schrauben: 2 vierflügelig Ø 3,9 m
Wellendrehzahl: 150/min
Leistung an den Wellen: 6.120 PS pro Welle
Höchstgeschwindigkeit: 22 kn
Fahrbereich: 4.270 sm
bei 12 kn Marschfahrt
Brennstoffvorrat: ca. 860 t Kohle
Bewaffnung 1902
Geschütze
10,5 cm L/40:
10
Revolverkanonen 3,7 cm: 10
Torpedorohre Ø 45 cm 2 (unter Wasser)

SMS Hamburg war ein Kleiner Kreuzer der Kaiserlichen Marine.

Inhaltsverzeichnis

Vorkriegszeit

Coat of arms of Hamburg.svg

Der Kleine Kreuzer wurde ab 1902 auf der Werft A.G. Vulcan in Stettin gebaut. Er lief am 25. Juli 1903 vom Stapel und wurde am 8. März 1904 für die Kaiserliche Marine als erster Kreuzer der Bremen-Klasse in Dienst gestellt, weshalb die Klasse auch gelegentlich als Hamburg-Klasse bezeichnet wird. Im Juni 1904 war die Hamburg Begleitschiff der kaiserlichen Yacht Hohenzollern bei ihrer alljährlichen Nordlandreise. Während der Herbstmanöver im gleichen Jahr ersetzte sie im Verband der Aufklärungsschiffe den Kleinen Kreuzer SMS Niobe. 1905 war die Hamburg wiederum das Begleitschiff der Hohenzollern. Danach wurden mehrere Vergleichsfahrten mit der SMS Lübeck, dem ersten Turbinenkreuzer der Kaiserlichen Marine, durchgeführt.

Im Februar 1908 unternahm die Hamburg mit dem Verband der Aufklärungsschiffe eine Atlantikreise. Im Mai, beim Kaiserbesuch in Venedig und auf der Insel Korfu, war sie wieder Begleitschiff der kaiserlichen Yacht Hohenzollern. Im folgenden Jahr machte sie genau dieselben Fahrten. Als in Anatolien Unruhen ausbrachen, lief die Hamburg am 21. April 1909 von Korfu an die türkische Küste. Dort setzte sie ein Landungskorps ab. Am 28. Mai 1909 lief die Hamburg wieder in Kiel ein. Es folgte normaler Flottendienst, bis das Schiff am 15. September 1909 außer Dienst gestellt und in die Flottenreserve überführt wurde.

Am 2. Juli 1912 wurde die Hamburg wieder in Dienst gestellt und ab dem 6. August 1912 der U-Bootflottille als Führerschiff zugeteilt. Am 1. Juli 1914 stellte man eine zweite U-Bootflottille auf, und die Hamburg wurde Führerschiff der I. Flottille, die ihren Stützpunkt auf Helgoland hatte.

Erster Weltkrieg

Mit Beginn des Ersten Weltkriegs kam die Hamburg zur Hochseeflotte und nahm im Verband der IV. Aufklärungsgruppe an mehreren Vorstößen in die Nordsee teil. Dabei kam es vereinzelt zu Gefechtsberührungen (z.B. mit dem britischen Zerstörer Weser das Torpedoboot S 21 und zerschnitt es in zwei Teile.

1916 unternahm die IV. Aufklärungsgruppe Vorstöße ins Skagerrak. Während des Rückmarsches von der Skagerrakschlacht in der Nacht vom 31. Mai zum 1. Juni 1916 kam es zu einem Gefecht mit britischen Zerstörern. Die Hamburg erhielt dabei zwei Treffer und hatte 14 Gefallene und 25 Verwundete zu beklagen. Erst am 26. Juli 1916 war das Schiff wieder einsatzklar.

1917 wurde die Hamburg wegen ihrer mangelnden Fronttauglichkeit Wohnschiff des Führers der U-Boote in Wilhelmshaven. Nach Kriegsende musste das veraltete Schiff nicht ausgeliefert werden. Es wurde 1919 außer Dienst gestellt.

Reichsmarine

Am 7. September 1920 wurde der Kleine Kreuzer von der Reichsmarine erneut in Dienst gestellt. Er wurde Flaggschiff des Befehlshabers der Sicherung Nordsee. Im Juli 1921 begleitete das Schiff einen Minenräumverband ins nördliche Eismeer um dort, nach den Auflagen der Siegermächte, Minen zu räumen, die der Hilfskreuzer Meteor im Ersten Weltkrieg dort gelegt hatte. Vom 15. Oktober 1923 bis zum 1. April 1925 war die Hamburg Flaggschiff des Oberbefehlshabers der Seestreitkräfte. Anschließend wurde sie als Schulkreuzer der Bildungsinpektion der Marine unterstellt.

Am 14. Februar 1926 lief die Hamburg zu einer Weltreise aus. Diese führte nach Westindien, Mittelamerika, durch den Panamakanal zur Westküste Nordamerikas, weiter nach Hawaii, Japan, zu den Philippinen, nach Indonesien und schließlich durch den Suezkanal und das Mittelmeer wieder nach Hause. Am 20. März 1927 traf die Hamburg wieder in Wilhelmshaven ein. Dort wurde das Schiff am 30. Juni 1927 endgültig außer Dienst gestellt. Sie blieb in der Reserve und wurde am 24. Februar 1931 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen. Ab 1936 diente sie der Kriegsmarine als Wohnschiff in Kiel. Bei einem Bombenangriff im Jahr 1944 sank das Schiff im Hamburger Hafen. 1949 wurde es wieder gehoben und 1956 schließlich abgewrackt.

Kommandanten

Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Carl Schaumann März 1904 bis September 1906
Fregattenkapitän Oskar von Platen-Hallermund 29. September 1906 bis 30. September 1907
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän/Kapitän zur See Ernst Ritter von Mann Edler von Tiechler 1. Oktober 1907 bis 15. September 1909
außer Dienst
Korvettenkapitän Otto Feldmann 2. Juli 1912 bis September 1913
Korvettenkapitän Max Hahn September bis November 1913
Korvettenkapitän Hermann Bauer 9. November 1913 13. bis März 1914
Käpitänleutnant Rudolf von dem Hagen (in Vertretung) März bis April 1914
Korvettenkapitän/Fregattenkapitän Gerhard von Gaudecker April 1914 bis März 1917
Korvettenkapitän Friedrich Lützow März 1917 bis Mai 1918
Korvettenkapitän Karl Hinsch Mai 1918 bis 3.Januar 1919
Offiziere des B.d.T.-Stabes
Kapitänleutnant Hermann Mootz Juli bis 16. August 1919
außer Dienst
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Bernhard Bobsien 7.September 1920 bis September 1922
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Erich Heyden September 1922 bis September 1924
Kapitän zur See Friedrich Lützow September 1924 bis Mai 1925
Kapitän zur See Ernst Junkermann Mai bis Juli 1925
Kapitän zur See Paul Wülfing von Ditten Juli 1925 bis September 1925
Korvettenkapitän Hermann Densch (in Vertretung) September 1925 bis Januar 1926
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Otto Groos Januar 1926 bis 30.Juni 1927

Literatur

  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Kleine Kreuzer 1903-1918, Bremen bis Cöln-Klasse, Band 12 Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine. Bernard & Graefe Verlag München, 2004, ISBN 3-7637-6252-3.
  • Hans-Georg von Friedeburg: 32000 Seemeilen auf blauem Wasser. Erlebnisse auf der Weltreise des Kreuzers "Hamburg" 1926/1927. Wilhelm Köhler Verlag, Minden in Westfalen, o.J. um 1928

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