- SMS Lothringen
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Linienschiff LothringenSchiffsdaten Schiffstyp Linienschiff Schiffsklasse Braunschweig-Klasse Baubezeichnung: Neubau M Kiellegung: 1. Dezember 1902 Stapellauf: 27. Mai 1904 Indienststellung: 18. Mai 1906 Bauwerft: Schichau-Werke in Danzig
Bau-Nr. 716Besatzung: 35 Offiziere und 708 Mannschaften Baukosten: 23,801 Millionen Goldmark
Wappen der SMS Lothringen 4 Schwesterschiffe SMS Braunschweig
SMS HessenSMS Preußen
SMS ElsassTechnische Daten Konstruktionsverdrängung: 13.208 t Maximale Einsatzverdrängung: 14.394 t Länge: 127,70 m Breite: 22,20 m Tiefgang: 8,16 m Maschinenanlage: 8 Marine-Wasserrohr- und 6 Zylinder- Dampfkessel
mit Kohlefeuerung
3 stehende Dreizylinder-Dreifachexpansions-DampfmaschinenAnzahl der Schrauben: 2 dreiflügelig ( 4,80 m)
1 vierflüglig ( 4,50 m)Wellendrehzahl: 110 min-1 Leistung: Konstruktion: 16.000 PSi
Probefahrt: 16.478 PSiHöchstgeschwindigkeit: Konstruktion: 18,0 kn
Probefahrt: 18,7 knFahrbereich: ca. 5.010 sm bei 10 kn Brennstoffvorrat: max. 1.670 t Kohle Panzerung Gürtelpanzer: 100 – 225 mm auf 100 mm Teakholzhinterlage Deck: 40 mm Türme: 50 – 280 mm Leitstand vorn: horizontal: 50 mm
vertikal: 300 mmLeitstand achtern: horizontal: 30 mm
vertikal: 140 mmKasematten: 150 mm Seiten: Korkdämme Bewaffnung Geschütze 28,0 cm L/40 C/1901: 4 in 2 Zwillingstürmen auf Drehscheibenlafette C/1901 Waffenreichweite 28,0 cm: 18,8 km bei 30° Geschütze 17 cm L/40 C/1901: 10 in Kasematten
4 in EinzeltürmenWaffenreichweite 17,0 cm: 14,5 km bei 22° Geschütze 8,8 cm L/35 C/1902: 18 in Kasematten Geschütze 3,7 cm Maschinenkanonen: bis zu 4 in Einzelaufstellung Torpedorohre 45 cm: 6 unter Wasser
(1 im Bug, je 2 seitlich, 1 im Heck)Kommandanten Kapitän zur See
Ernst van Semmern19. Oktober 1906 bis 20. April 1907 Die SMS Lothringen war ein Linienschiff der Kaiserlichen Marine und der Reichsmarine. Benannt war es nach Lothringen, einem Teilgebiet des mit dem Versailler Vorfrieden 1871 von Frankreich an das Deutsche Reich abgetretenen sogenannten Reichslandes Elsass-Lothringen. Das Schiff war ein Vermehrungsbau auf Grundlage des Ersten Flottengesetzes von 1898.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Bewaffnung
Die Lothringen und ihre Schwesterschiffe der Braunschweig-Klasse trugen als erste Linienschiffe der Kaiserlichen Marine neuentwickelte Schnellladekanonen vom Kaliber 28 cm. Diese konnten durch das neuentwickelte Schnell-Ladesystem mit Keilverschluss und Messinghülsen eine wesentlich höhere Feuergeschwindigkeit erreichen, als die zehn Jahre älteren Mantelringkanonen der Brandenburg-Klasse mit gleichen Kaliber und gleicher Rohrlänge.
Ein Novum war das Anheben des Mittelartilleriekalibers von 15,0 cm auf 17,0 cm. Parallel zu dieser Kalibersteigerung führten andere Marinen ein sogenanntes Zwischenkaliber zur Stärkung der Feuerkraft ein. Die Kaiserliche Marine ging diesen Weg nicht, sondern steigerte nur das Kaliber der Mittelartillerie. Die gewählte Größe stellte das höchste zulässige manuell zu ladende Geschossgewicht dar. Eine Granate vom Kaliber 17,0 cm wog ca. 70 kg, und bei einem angestrebten Salventakt von 5 Schuss/min wurde dem Ladepersonal physisch sehr viel abverlangt. Ein neues Modell wurde auch für die leichte Artillerie eingeführt: die verlängerten Rohre erlaubten eine größere Schussweite der 8,8 cm Torpedobootsabwehrgeschütze.
Geschichte
Nach der Indienststellung am 18. Mai 1906 gehörte das Schiff ab 1. Juli 1906 zum II. Geschwader der Hochseeflotte. Es folgten die üblichen Stationen: Flottendienst, Ausbildung, Übungen, Manöver und Reisen. Im Februar 1912 Einsatz als Eisbrecher in der Ostsee. Die für den 17. August 1914 geplant Außerdienststellung entfiel wegen des inzwischen ausgebrochenen Ersten Weltkriegs. Lothringen wurde im Küstenschutz der Nordsee eingesetzt. Allerdings erfolgte bereits am 18. März 1916 aufgrund des unzureichenden Unterwasserschutzes und der schwachen Bewaffnung die Außerdienststellung. Die schwere Artillerie wurde von Bord gegeben. Im Juli 1916 stellte sie mit reduzierte Besatzung nochmals in Dienst und fand bis September 1917 Verwendung als Bewachungsschiff für die Ostsee-Eingänge („Sundüberwachung“). Anschließend wurde das Schiff bis Dezember 1918 in Wilhelmshaven als Exerzier- und Maschinenschulschiff genutzt. Die Vorläufige Reichsmarine übernahm Lothringen und ließ das Schiff Anfang 1919 zum Mutterschiff für Flachgehende Minensuchboote (FM-Boote) umbauen. Dabei führte sie insgesamt 14 dieser kleinen Fahrzeuge an Ständen an Oberdeck mit. Am 2. März 1920 stellte das Schiff endgültig außer Dienst und verblieb im Reservestatus bis zur Streichung aus der Liste der Kriegsschiffe am 31. März 1931. Danach erfolgte umgehend der Verkauf und anschließende Abbruch in Wilhelmshaven.
Literatur
- Breyer, Siegfried: Die Marine der Weimarer Republik. Marine-Arsenal Sonderheft, Bd. 5, Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1992. ISBN 3-7909-0464-3
- Breyer, Siegfried: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970, J. F. Lehmanns Verlag, München 1970. ISBN 3-88199-474-2
- Erich Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945. Band 1. Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bonn: Bernard & Graefe 1998 ISBN 3-7637-4800-8
- Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Die Linienschiffe der Brandenburg- bis Deutschland-Klasse. Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine. Band 10. Bonn: Bernard & Graefe 2001 ISBN 3-7637-6211-6
Weblinks
- http://www.german-navy.de/hochseeflotte/ships/battleships/braunschweig/index.html
- http://www.kaiserliche-marine.de/
- Aufriss des Schiffes
- http://www.worldwar1.co.uk/pre-dreadnought/sms-braunschweig.html
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Liste der Schiffe der Kaiserlichen Marine
Liste deutscher Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer
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