Sachsenmetall

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Sachsenmetall ist die Kurzform für den Unternehmensverband der Metall- und Elektroindustrie Sachsen e. V. mit Sitz in Dresden. Er vertritt die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie (M+E) in Sachsen und vereint als Dachverband den tariffreien Allgemeinen Arbeitgeberverband Sachsen e. V. (AGS) und den tarifschließenden Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie e. V. (VSME). Zusammen mit anderen Arbeitgeberverbänden der M+E-Industrie ist der VSME Mitglied bei Gesamtmetall.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Am 18. Juni 2001 gründeten die beiden Arbeitgeberverbände der sächsischen Metall- und Elektroindustrie, AGS und VSME, den Dachverband Sachsenmetall als gemeinsame Interessenvertretung. Solch einen gemeinsamen Dachverband eines tarifschließenden und eines tariffreien Arbeitgeberverbandes gab es bis dahin in der deutschen Metall- und Elektroindustrie nicht. Sachsenmetall zählt derzeit über 300 Mitglieder. Die Mitgliedschaft ist freiwillig und steht jedem Unternehmen der M+E-Industrie mit Sitz oder Niederlassung in Sachsen offen. Jedes ordentliche Mitglied hat eine Stimme. Dadurch sind alle Unternehmen unabhängig von ihrer Größe und Ausrichtung gleichberechtigt an den Entscheidungen beteiligt.

Der Verband wird von einem ehrenamtlich tätigen Vorstand geführt, an dessen Spitze der Präsident steht. Die Erledigung der laufenden Verbandsgeschäfte obliegt der Geschäftsführung. Präsident von Sachsenmetall ist Andreas Huhn, Geschäftsführender Gesellschafter der Omeras GmbH. Seit 2000 war Hartmut Fiedler als Geschäftsführer des Bereiches Wirtschaftspolitik für den Verband tätig, bevor er 2009 als Staatssekretär in das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr des Freistaats Sachsen berufen wurde.

Über seine Verbände VSME und AGS ist Sachsenmetall Mitglied in der Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft e. V. (VSW), der Spitzenorganisation der sächsischen Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände. Durch diese Mitgliedschaft ist eine enge Verbindung zum Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und zur Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) gewährleistet.

Für Schlagzeilen sorgte der Verband der Sächsischen Metall- und Elektroindustrie 2003, als er sich im Rahmen der Verhandlungen mit der IG Metall, die eine Absenkung der Arbeitszeit Ost von 38 auf 35 Stunden erreichen wollte, erfolgreich durchsetzte. [1] [2] Nach wochenlangen Auseinandersetzungen, die in einem etwa vierwöchigen Streik gipfelten, setzen sich die Arbeitgeber durch, die IG Metall verlor erstmals seit mehr als 50 Jahren einen Streik, die 38-Stunden-Woche ist bis heute erhalten geblieben. Diese Auseinandersetzung stieß zudem eine bundesweite Diskussion über eine wettbewerbsfähige Arbeitszeit an. [3] [4]

Aufgaben und Aktivitäten

Zu den Aufgaben des Verbandes zählen Arbeits- und Sozialrecht, Fachkräftesicherung, die Gestaltung von wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und flexiblen Arbeitsbeziehungen sowie die Stärkung von Forschung und Entwicklung. So reagierte die Sächsische Staatsregierung auf die von Sachsenmetall 2009 geforderte [5] zügige Umsetzung der bereits seit zwei Monaten geplanten Änderungen der Richtlinie Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur (GA) mit einer zeitnahen Inkraftsetzung. [6] [7] Um im Zuge der demografischen Entwicklung Nachwuchsfachkräfte für die sächsische Metall- und Elektroindustrie zu sichern, veranstaltet der Verband mehrmals im Jahr die branchenspezifische Job- und Ausbildungsmesse "M+E-Zukunftstage". [8] Zur Förderung des Dialoges zwischen Politik und mittelständischer Wirtschaft hat der Verband in den letzten Jahren verschiedene Plattformen zu relevanten Themen ins Leben gerufen, z. B. das Forum Mittelstandsfinanzierung, (2003), das Sächsische Controller College (2003) sowie das Sächsische Unternehmer College (2004). [9] Zur Würdigung der herausragenden Leistungen von sächsischen Auszubildenden und Unternehmen vergibt Sachsenmetall jährlich den Preis für die besten Auszubildenden der sächsischen Metall- und Elektroindustrie sowie den Ausbildungsbetrieb des Jahres. Im Zwei-Jahres-Rhythmus wird zudem in Kooperation mit den Technischen Universitäten in Sachsen, z. B. der Technischen Universität Dresden [10], der Johann-Andreas-Schubert-Preis, eine Auszeichnung für hervorragende Dissertationen und Diplomarbeiten, ausgelobt. [11]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Wir werden diesen Streik zu Ende führen". Welt online vom 14. Mai 2003.
  2. IG Metall erwartet Mehrheit für Streik. Handelsblatt vom 18. Mai 2003.
  3. Attraktiver Investitionsstandort für Global Player und Mittelständler. ebn24.
  4. Ost-Arbeitgeber wollen die IG-Metall verklagen. Handelsblatt vom 3. Juni 2003.
  5. Christian Wobst: Sächsische Metall- und Elektroindustrie erwartet schwieriges Jahr. In: Wirtschaft in Sachsen. 17. Februar 2009, abgerufen am 27. April 2010.
  6. Sächsische Investitionsförderung wird „krisenfest“. Wirtschaft in Sachsen vom 18. Februar 2009.
  7. Sachsenmetall: Signal für weitere Investitionen in Sachsen auf Grün. Wirtschaft in Sachsen vom 20. Februar 2009.
  8. m+e-Zukunftstage - 2010 auf der KarriereStart dabei!. Messe KarriereStart 2010.
  9. Sächsisches Unternehmer College startet in Dresden. SMWA - Wirtschaft, Beschäftigungspolitik 6. September 2004.
  10. Johann-Andreas-Schubert-Preis. Technische Universität Dresden 31. März 2010.
  11. SACHSENMETALL zeichnet Doktoranden aus. Serviceland Sachsen 11. Juli 2008.

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