- Salomo Juda Rapoport
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Salomo Juda Rapoport (Salomo Juda Löb Rapoport, Abk. SchJR; * 1. Juni 1790 in Lemberg; † 16. Oktober 1867 in Prag) war ein berühmter jüdischer Gelehrter, Aufklärer und einer der Begründer der Wissenschaft des Judentums. Die meisten seiner Arbeiten erschienen verstreut in Journalen, Monatsblättern, Jahrbüchern, wissenschaftlichen Sammelwerken etc.
Leben und Werk
Nach einer kurzen Amtszeit als Rabbiner in Tarnopol war er von 1840 bis 1867 Oberrabbiner in Prag.
Salomo Juda Rapoport wandte zum ersten Mal die historisch-kritische Methode auf das talmudisch-rabbinische Schrifttum an und lieferte grundlegende Arbeiten u. a. zu Saadja und Haj Gaon, Eleasar Kalir und Nathan ben Jechiel (die Biographien erschienen in den Jahrbüchern Bikkure ha'ittim 1828 ff.).
Sein Hauptwerk, ein klassisches Realwörterbuch des Talmuds, Erech Millin ( ערך מלין = "Wörterschatz"), blieb unvollendet bzw. kam über den ersten Band (Buchstabe Alef, erschienen 1852) nicht hinaus.
Wissenschaftlich sehr wertvoll sind die Briefe S. J. Rapoports an S. D. Luzzatto aus dem Zeitraum 1833-1860, die 1885 f. in Przemysl unter dem Titel Iggerot SchIR erschienen sind.
Erwähnenswert ist noch Rapoports vieraktiges Drama Sche'erit jehuda (Wien 1827), das in Kreisen der jüdischen Aufklärer grosse Beachtung fand.
Die nachgelassenen Schriften erschienen 1869 in Krakau unter dem Titel Nachlat jehuda.
Quellen/Literatur (Auswahl)
- Adolf Brüll: Rapoport, Salomo Jehuda Löb. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 283–285.
- J. H. Weiss, Sichronotaj, Warschau 1895
- Simon Bernfeld, Dor chacham, Warschau 1896
- Simon Bernfeld, Toledot Schir, 1899
- David Kaufmann, Gesammelte Schriften, 1908
- Wininger 1925 ff. (Bd. V.)
- Samuel Meisels, Artikel Salomo Juda Löb Rapoport, in: Jüdisches Lexikon, Berlin 1927 (Bd. IV./1)
- Lexikon des Judentums, Gütersloh etc. 1971
Siehe auch
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