Wilhelm Salomon-Calvi

Wilhelm Salomon-Calvi

Wilhelm Salomon-Calvi, geb. als Wilhelm Salomon, (* 15. Februar 1868 in Berlin; † 15. Juli 1941 in Ankara) war ein deutscher Geologe.

Inhaltsverzeichnis

Das berufliche Schaffen

Salomon studierte in Zürich, Berlin und Leipzig. 1890 wurde er in Leipzig promoviert. Salomon wurde 1893 Privatdozent an der Universität Pavia und 1897 an der Universität Heidelberg. 1901 avancierte er in Heidelberg zum außerordentlichen Professor für Stratigraphie und Paläontologie, 1908 übernahm er das neugegründete Geologisch-Paläontologische Institut, das er seit 1913 als ordentlicher Professor leitete. Unter seiner Leitung und Maßgabe erreichte die Bohrung der Thermalquelle bei der Bergheimer Mühle am 14. August 1918 bei einer Tiefe von 998 Metern eine 27 Grad „warme und ausreichend kräftige Quelle“.

1934 verzichtete Salomon-Calvi auf seinen Lehrstuhl und emigrierte im Alter von 66 Jahren nach Ankara, wo er das Geologische Institut aufbaute. Im Dezember 1935 wurde ihm in Deutschland die Lehrbefugnis entzogen. Die Nationalsozialisten setzen Julius Ludwig Wilser (1888–1949) als Nachfolger an der Universität Heidelberg ein.

Leben

Salomon konvertierte 1892 vom Judentum zum römischen Katholizismus. Er war verheiratet mit Rosalie Calvi. In Heidelberg ließ er sich von 1911 bis 1912 (Architekt: Franz Sales Kuhn) eine Villa am Albert-Überle-Weg 2 bauen. Er wurde in Ankara begraben.

Ehrungen

  • 1912: Verleihung des Titels Geheimer Hofrat
  • 1. Mai 1926: Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Heidelberg
  • 1933: Entzug der Ehrenbürgerwürde durch die Stadt Heidelberg
  • Gedenktafel am früheren Gebäude des Geologischen Instituts in Heidelberg, Hauptstraße 52

Literatur

  • Dorothee Mussgnug: Die vertriebenen Heidelberger Dozenten. Zur Geschichte der Ruprecht-Karls-Universität nach 1933, Heidelberg 1988, S. 73-75, 143 f.
  • Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München : Saur, 1988 ISBN 3-598-10477-4
  • Salomon Wininger: Große jüdische National-Biographie. Kraus Reprint, Nendeln 1979, ISBN 3-262-01204-1 (Nachdr. d. Ausg. Czernowitz 1925).
  • Heidelberger Köpfe. Die Professorenporträts von Dénes v. Szebeny. Ausstellung im Universitätsmuseum Heidelberg, 28. Oktober 2004 - 23. Januar 2005. Texte von Carsten Juwig und Reinhard Düchting. Heidelberg 2004. S. 62.

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