- Max Pfannenstiel
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Max Joseph Jakob Pfannenstiel (* 25. Juli 1902 in Wanzenau, Elsaß; † 1. Januar 1976 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Geologe und Bibliothekar.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Pfannenstiels Vater stammte aus Saargemünd und war Notar und Oberregierungsrat in Benfeld sowie Schlettstadt und musste 1918 als deutscher Beamter das Elsass verlassen. Pfannenstiel studierte Geologie an der Universität Heidelberg bei Wilhelm Salomon-Calvi und an der Universität Breslau bei Hans Cloos.
1926 wurde er in Heidelberg promoviert und war danach bis 1930 wissenschaftlicher Assistent am Geologischen Institut der Universität Freiburg. Nach einer Ausbildung zum Bibliothekar in Freiburg und München bekam er 1932 eine Anstellung an der Universitätsbibliothek Freiburg, musste diese Stelle jedoch 1933 aus rassischen Gründen verlassen. Danach verdingte er sich im Buchhandel und hatte von 1935 bis 1938 als Stipendiat der Rockefeller Foundation eine Anstellung in der Bibliothek des Völkerbundes in Genf. Danach baute er von 1938 bis 1941 die Bibliothek der Landwirtschaftlichen Hochschule Ankara auf.
1942 kehrte er aus persönlichen Gründen wieder nach Deutschland zurück, wo er in Berlin-Wannsee die Bibliothek des Wehrgeologenstabs betreute und an dessen Kartenwerk mitarbeitete.
1946 erhielt Pfannenstiel einen Ruf als Ordinarius für Geologie und Paläontologie an der Universität Freiburg als Nachfolger von Wolfgang Soergel. Neben seiner Funktion als Lehrstuhlinhaber war Pfannenstiel unter anderem von 1949 bis 1950 Dekan der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultät und von 1954 bis 1955 Rektor der Universität.
Beim Wiederaufbau des Geologischen Instituts gelang es Pfannenstiel, zahlreiche persönliche Verbindungen zu Kollegen der benachbarten Länder am Oberrhein wiederherzustellen.
Forschungsschwerpunkte
Pfannenstiels Interesse galt unter anderem der Geologie des Mittelmeeres und seiner Küsten, insbesondere seiner quartären Geschichte, so etwa den Meeresspiegelschwankungen. Außerdem veröffentlichte Pfannenstiel großräumige bathymetrische Mittelmeerkarten.
Bezogen auf die Regionalgeologie erforschte Pfannenstiel die Spuren der Eiszeit in Schwarzwald und Vogesen. Außerdem initiierte er nach 1945 Grabungen in den tertiären Fossilfundstätten des Hegau.
1956 begann Pfannenstiel mit dem Aufbau des 1972 der Universitätsbibliothek Freiburg eingegliederten, seither international bekannten Geologen-Archivs. Auf dieser Basis entstanden zahlreiche Publikationen zur Geschichte der Naturwissenschaften, insbesondere der Geologie.
Mitgliedschaften und Ehrungen
- 1950 korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz
- 1952 Mitglied der Leopoldina
- 1955 Mitglied des Istituto Italiano di Paleontologia Umana, Rom
- 1956 Fellow der Paleontological Society of India, Calcutta
- 1961 Dr. h. c. Der Universität Besançon
- 1962 Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- 1966 Officier dans l'ordre des Palmes académiques
- 1967 Mitglied der Naturforschende Gesellschaft in Basel
- 1974 Hans-Stille-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften
Literatur
- Max Pfannenstiel: Autobiograph. Antrittsrede. In: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1962. 1963, S. 38–43
- Franz Kirchheimer: In: Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1977. 1978, S. 46–48 (mit Bild)
- Eugen Seibold: In: Jahrbuch der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz. 1975, S. 69 f.
- Martin Schwarzbach: In: Geologische Rundschau. Band 65, Nr. 3, 1976, S. 1130–1132 (mit Bild)
- Wolfgang Weischet: In: Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Band 66, 1976, S. 3–7
- Hugo Genser: In: Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br. Band 67, 1977, S. 13–19 (mit Bild und Werkverzeichnis)
- Badische Biographien. Neue Folge Band I, 1982
- Hildegard Müller: Deutsche Bibliothekare im türkischen Exil, 1933-1945. Bibliothek 21:326-332. 1997
- Pfannenstiel, Max Joseph Jakob: Ilse Seibold. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 299 (Onlinefassung).
Weblinks
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- Hochschullehrer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Leopoldina
- Träger des Ordre des Palmes Académiques (Offizier)
- Deutscher
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- Gestorben 1976
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