Schlingsteine

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Schlingsteine (Niedersachsen)
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Koordinaten 52° 51′ 32″ N, 7° 45′ 54″ O52.8589487.765017Koordinaten: 52° 51′ 32″ N, 7° 45′ 54″ O
Ort Lindern, Niedersachsen, Deutschland
Entstehung 3500 bis 2800 v. Chr.
Sprockhoff-Nr. 961

Die Schlingsteine (Sprockhoff Nr. 961) sind eine Megalithanlage der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur (3500-2800 v. Chr.) im Pastorenbusch bei Lindern in Niedersachsen. Die Ableitung des Namens ist unbekannt.

Die Anlage besteht aus zehn großen und etwa so vielen kleineren Steinen, die aus dem Waldboden ragen. Am Ostende der etwa 24 × 1,5 Meter messenden Reihe großer Blöcke, die die Kammer abbilden, ist noch ein Joch (Tragsteinpaar mit Deckstein) vorhanden. Man geht bei den Schlingsteinen davon aus, dass es sich um eine jener seltenen Anlage handelt, die nicht über der Erde, sondern wie die Galeriegräber in die Erde eingelassen gebaut wurden. Die Schmalseitensteine der Einfassung sind erhalten. Die fünf Löcher auf dem fünften Deckstein sind Bohrlöcher für einen Sprengversuch.

Bei den geborgenen Gefäßen handelt es sich um:

  • ein Schultergefäß mit Henkel, konischem Hals, scharfem Halsknick, runder Schulter und leicht bauchigem Unterteil; verziert mit umlaufenden Horizontal- und Zick-Zack-Muster auf dem Hals sowie Horizontal-, Vertikal- und Zickzackreihen auf der Schulter. Höhe 15,7 Zentimeter.
  • einen steilwandigen Becher mit waagrechter Öse, verziert mit Furchenstichreihen unter dem Rand und im Ösenbereich. Höhe 11,3 Zentimeter.
  • einer Schale mit Standring, verziert mit durchlaufenden und unterbrochenen horizontalen Furchenstichreihen unter dem Rand, mit unten anschließenden vertikalen Liniengruppen sowie Kerben auf dem Standring. Höhe 8,4 Zentimeter.
  • dem Bodenstück einer Schale mit einem mit vertikalen Kerben verzierten Standring.

In der Nähe der Schlingsteine wurde 1962 eine Steinkiste entdeckt. Die 4 × 1,2 Meter große Kammer befand sich in einem 45 × 25 × 3 Meter hohen, ovalen Hügel. Sie hatte sechs Trag- und zwei Schlusssteine, jedoch keine Decksteine, weshalb sie als Steinkiste eingestuft wurde. Es ist möglich, dass die Deckplatten entfernt wurden. Die Beigaben deuten auf das Jungneolithikum (ca. 2000 v. Chr.) hin.

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Knöll: Die nordwestdeutsche Tiefstichkeramik und ihre Stellung im nord- und mitteleuropäischen Neolithikum. Neumünster 1981.

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