- Lindern (Oldenburg)
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Wappen Deutschlandkarte 52.8457.778055555555637Koordinaten: 52° 51′ N, 7° 47′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Cloppenburg Höhe: 37 m ü. NN Fläche: 65,81 km² Einwohner: 4.621 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 70 Einwohner je km² Postleitzahl: 49699 Vorwahl: 05957 Kfz-Kennzeichen: CLP Gemeindeschlüssel: 03 4 53 010 LOCODE: DE LNR Adresse der
Gemeindeverwaltung:Kirchstr. 1
49699 LindernWebpräsenz: Bürgermeister: Rainer Rauch (CDU) Lage der Gemeinde Lindern (Oldenburg) im Landkreis Cloppenburg Lindern (Oldenburg) ist eine Gemeinde im Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen. Lindern hatte 2006 etwa 5.000 Einwohner und erstreckt sich auf einer Fläche von 65,81 Quadratkilometer.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Lindern ist eine Gemeinde im Südwesten des Landkreises Cloppenburg im Oldenburger Münsterland. Sie liegt an der Grenze zum Emsland. Zudem gehört Lindern zum Erholungsgebiet Hasetal.
Gemeindegliederung
Neben dem Ortskern Lindern gehören die Bauerschaften Auen, Garen, Großenging, Gingermühlen, Klöbbergen, Hegel, Holthaus, Kleinenging, Liener, Lienerloh, Marren, Neuenkämpen, Osterlindern, Garen-Nieholte, Stühlenfeld und Varbrügge zur Gemeinde.
Im Ortskern von Lindern leben 2.426 Einwohner. Die Bauerschaften haben zwischen 38 (Varbrügge) und 542 (Liener) Einwohner (Stand 31. Dezember 2007).[2]
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind im Landkreis Cloppenburg im Süden Löningen und im Osten Lastrup und Molbergen. Zum Landkreis Emsland gehören im Norden Vrees und im Westen Werlte.
Geschichte
Schon vor 5000 Jahren lebten Menschen im Linderner Raum. Davon zeugen heute noch mehrere Großsteingräber in der Gemeinde. Zum ersten Mal wird Lindern schriftlich in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Corvey aus der Zeit um 891-1037 erwähnt. Dort wurde der Ort noch Lindduri genannt. Weitere urkundliche Nennungen sind in das 11. Jahrhundert zu datieren.
Der Name Lindduri und der spätere Name Lindern entstammen aus den altdeutschen Begriffen linne und dere, was zusammen Lindenbaum heißt. Dies zeigt sich auch im Wappen der Gemeinde. Dieser Baum beherrschte zu damaliger Zeit das Dorfbild.[3]
Um 1288 wurde in Lindern ein Kirchspiel errichtet. Dies wird als Gründung der Gemeinde Lindern gesehen. In der Zeit von 1252 bis 1400 sind die Ortschaften Teil der Grafschaft Tecklenburg. Danach sind die Ortschaften dem Bistum Münster lehnspflichtig. Ab 1803 sind die Ortschaften Teil des Herzogtums Oldenburg. Von 1810 bis 1813 gehörte Lindern unter Napoleonische Herrschaft zum Arrondissement Quakenbrück. Nach der Völkerschlacht von Leipzig fiel es an Oldenburg zurück.[4]
Wirbelsturm von 1927
Am 1. Juni 1927 wurden in der Bauerschaft Auen-Holthaus durch einen Wirbelsturm 80 bis 90 Häuser und 20 ha Wald zerstört. Es gab keine Toten.[5]
Zweiter Weltkrieg
Im Zweiten Weltkrieg wurden über Lindern erstmals 1943 Bomben abgeworfen. 1944 wurden drei amerikanische Flugzeuge abgeschossen. Am 12. April 1945 kämpfte die 4. kanadische Panzerdivision auf ihrem Weg vom Emsland in Richtung Wilhelmshaven bei Osterlindern mit deutschen Soldaten. Dabei wurden in Osterlindern und Hegel 19 Höfe zerstört. Es gab keine Toten unter der Zivilbevölkerung.[6]
Eingemeindungen
Im Jahr 1933 wurde die Gemeinde Lindern im Zuge der Verwaltungsreform der Nachbargemeinde Lastrup zugeschlagen. Erst 1948 wurde Lindern wieder selbständig. 1973 sollte die Gemeinde Lindern, wie 1933, im Rahmen einer Gebiets- und Verwaltungsreform aufgelöst und zur Nachbargemeinde Lastrup zugeschlagen werden. Durch starke Proteste der Bevölkerung Linderns konnte die Selbständigkeit von Lindern jedoch gewahrt werden.
Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“
Die Bauerschaft Auen-Holthaus wurde 1987 als Bundessieger des Wettbewerbs Unser Dorf soll schöner werden mit einer Silbermedaille ausgezeichnet.[7]
Religionen
Die Gemeinde Lindern liegt im katholisch geprägten Oldenburger Münsterland. 3880 Einwohner, ca. 79%, sind katholisch, 529 sind evangelisch (Stand 31.Dezember 2008).[8] Die katholische Kirche in Lindern wurde 1288 gegründet. Eine Glocke aus der Linderner Kirche von 1416 steht heute im Museumsdorf Cloppenburg. Die jetzige Pfarrkirche St. Katharina von Siena wurde 1865 eingeweiht. Die Gemeinde gehört zum Bistum Münster. Die evangelisch-lutherische Kirche in Lindern gehört zur Pfarrei Lastrup. Daneben befindet sich in Großenging die Christengemeinde Emmanuel, die zum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden gehört.
Einwohnerentwicklung
Die älteste Angabe der Einwohner von 1473 stammt aus dem Steuerregister des Amts Cloppenburg. 1703 wurde vom Amt Cloppenburg der Personenstand in einer Volkszählung ermittelt.
Jahr Einwohner[9] 1473 ca. 216 1703 639 1816 1.624 1846 2.005 1875 1.744 1890 1.848 1905 2.065 Jahr Einwohner 1919 2.442 1939 3.060 1950 4.122 1960 3.532 1988 4.104 2007 5.000 Politik
Gemeinderat
Bei den letzten Wahlen zum Gemeinderat kam es zu folgenden Ergebnissen:
Partei 10. Sept. 2006 2001 CDU 84,7 % 6.033 12 Sitze 12 Sitze SPD 15,3 % 1.093 2 Sitze 2 Sitze Wahlbeteiligung 2.470 von 3.686 – 67,0 % – Bürgermeister
Der hauptamtliche Bürgermeister von Lindern ist seit dem 1. November 2001 Rainer Rauch (CDU).
Wappen
Das Wappen der Gemeinde zeigt einen auf grünem Boden wachsenden und das Wappen ausfüllenden Lindenbaum auf weißem Grund. In der Baumkrone, im Zentrum des Wappens, findet sich das Wappen Oldenburgs mit roten und gelben Längsstreifen.
Städtepartnerschaft
Partnergemeinde von Lindern ist seit 2004 Mrocza (Polen).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die Galerie Lindern zeigt Bilder und Skulpturen verschiedener Künstler. Zudem findet alle 4 Jahre die Linderner Kulturwoche statt. Der nächste Termin ist 2011.
Museen
Die „Dörps- und Buernstowen“ in Liener zeigt das Leben und Arbeiten in dem Dorf. Die eingerichtete Holzschuhmacherei wird heute noch für Vorführungen angestellt. Das Museum zeigt vor allem die kleinen Nebengewerbe, die das Überleben früher sicherte.
Bauwerke
Hermelings Mühle in Liener ist eine immer noch funktionsfähige Windmühle. Sie wurde 1872 erbaut. In den 1990ern wurde sie restauriert, sodass sie heute noch in guten Zustand ist. Im Jahr 2000 wurde neben der Mühle ein Backhaus errichtet. Mit der Erweiterung der Niedersächsischen Mühlenstraße um das Oldenburger Münsterland im Jahr 2008 wurde die Mühle zu einer Station an der Mühlenstraße.[10]
Die Kirche St. Katharina von Siena bildet den Mittelpunkt in Lindern. Die Kirche wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut. Zurzeit wird sie umfassend renoviert.
Am Marktplatz befindet sich in einem Fachwerkgebäude die Uhrmacherwerkstatt des Linderner Uhrmachers Büter. Diese befand sich vorher an anderer Stelle und wurde hier nach dessen Vorbild aufgebaut.[11]
Kulturdenkmäler
In der Gemeinde sind mehrere Großsteingräber, wie die Hünensteine oder die Schlingsteine vorhanden, die eine frühe Besiedlung des Gemeindegebiets bezeugen. Diese sind Teil der Straße der Megalithkultur.[12] Die Großsteingräber in Garen liegen westlich des Ortsteils Garen.
Tourismus-Routen
Neben der Straße der Megalithkultur und der Niedersächsischen Mühlenstraße liegt Lindern an der Boxenstopp-Route, einer Radwanderroute durch das Oldenburger Münsterland, sowie der Niedersächsischen Spargelstraße.
Regelmäßige Veranstaltungen
Zu den beliebtesten Veranstaltungen jedes Jahr in Lindern gehören das Schützenfest des Schützenvereins Lindern an Pfingsten, sowie die Kirmes am ersten Wochenende im Oktober. Großen Zuspruch finden auch das Schützenfest in der Bauerschaft Liener im Juli sowie das Schützenfest des Schützenvereins Garen-Marren am dritten Wochenende im Juni. Für Kinder der Gemeinde gehören unter anderem die in den Sommerferien stattfindenden Zeltlager der Messdiener und Pfadfinder zu den besonderen Highlights.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde Lindern ist stark von der Landwirtschaft geprägt. 5200 ha, fast 80%, der Gemeindefläche wird landwirtschaftlich genutzt.[8] Die Betriebe befinden sich überwiegend in den umliegenden Bauerschaften. In Lindern und in den umliegenden Gemeinden befinden sich daher mehrere Firmen der Nahrungsmittelverarbeitung. Die angebauten Pflanzen werden unter anderem als Futtermittel für die Tierhaltung sowie für die Energieerzeugung in Biogasanlagen verwendet.
Persönlichkeiten
- Richard Schute (* 7. Mai 1887 in Lindern (Oldenburg); † 19. Januar 1948 in Oldenburg), deutscher Politiker, Mitglied des Ernannten Landtags von Oldenburg
- Dr. Anton Kohnen (* 20. Februar 1889 in Lindern (Oldenburg), † 9. März 1985 in Oldenburg), Politiker und NSDAP-Funktionär. Von 1923 - 1928 Mitglied des Oldenburgischen Landtages, SS-Hauptsturmführer
Literatur
- Annette Renken: Lindern - Wie es wurde, was es ist! Goldschmidt-Druck Werlte, 1991, ISBN 3-927099-29-5.
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Gemeindeplan Lindern, Verlag Simon, 2008
- ↑ Dr. Anton Kohnen und Wilhelm Kohnen: Linderner Chronik, 1963, S.33
- ↑ Dr. Anton Kohnen und Wilhelm Kohnen: Linderner Chronik, 1963, S.11
- ↑ Renken: Lindern - Wie es wurde, was es ist, S. 320 f.
- ↑ Renken: Lindern - Wie es wurde, was es ist. S. 586 ff
- ↑ http://www.auen-holthaus.de/auen2.html
- ↑ a b http://www.lindern.de/gem_info/inhalt/daten_fakten.html
- ↑ Renken: Lindern - Wie es wurde, was es ist. S. 295
- ↑ Arbeitsgruppe Mühlenstraße in der Mühlenvereinigung Niedersachsen - Bremen e.V.: Hermelings Mühle
- ↑ http://www.lindern.de/aktuell/inhalt/bekanntmachung.php?pos=378&bereich=presse_detail
- ↑ http://www.stonepages.de/db/stonepages.php?id=22
Weblinks
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