- Schloss Parz
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Das Schloss Parz in der oberösterreichischen Stadt Grieskirchen ist ein Landschloss, welches um 1515 erbaut wurde. Es befindet sich unmittelbar südlich dem wesentlich kleinerem Wasserschloss Parz und war das Zentrum der Oberösterreichischen Landesausstellung 2010.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem die Pollheimer bereits 1398 die Burg und Herrschaft Tegernbach sowie den Markt Grieskirchen erworben hatten,[1] kaufte 1514 Sigmund Ludwig von Pollheim von Han(n)s Pürchinger die Herrschaft Parz und inkorporierte sie mit der etwa zwei Kilometer nordöstlich gelegenen Herrschaft Tegernbach.[2] Anschließend ließ Sigmund Ludwig von Pollheim mit Genehmigung vom Kaiser Maximilian I. die alte Burg in Tegernbach abtragen und errichtete, teilweise mit dessen Abbruchmaterial, neben dem kleinen Wasserschloss Parz ein dreigeschoßiges Renaissanceschloß mit weitläufigen Wirtschaftsgebäuden, das man anfangs daher auch Neu-Tegernbach bezeichnete[3] und erst später nach der Ortschaft Parz benannt wurde. Sigmund Ludwig von Pollheim gleichnamiger Sohn (1531–1598) baute das Schloss zu seiner heutigen Form aus und errichtete ein geistiges Zentrum des Protestantismus in Oberösterreich. [4]
Nach dem Tod Gundacker von Polheim (1575–1644), dem Stadtgründer von Grieskirchen (1613) und kaiserlicher Kämmerer und Reichshofrat, wurde das Schloss Parz veräußert. In der Folgezeit kam es zu kurzen Besitzungen durch die Familien Pálffy, Harrach und Verdenberg. 1651 wurde das Schloss und die Herrschaft von David Ungnad Graf von Weißenwolf (1604–1672), einem Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies gekauft. Nach dem Aussterben dieser Adelsfamilie im Jahr 1961 kam die Schlossanlage über Antoinette Altgräfin von Salm-Reifferscheidt (1908–1962) und Karl Friedrich Maria Johann Mensdorff-Pouilly (1894–1981) im Jahr 1985 in den Besitz von Georg Spiegelfeld-Schneeburg, der sie restaurierte und revitalisierte.[4] Derzeit (2010) ist das Schloss im Besitz der Willy Messerschmitt-Stiftung.[1]
Beschreibung
Es besteht aus einem dreigeschossigen Haupttrakt mit Turm und zwei Seitenflügel. 1987 entdeckte man an der etwa 100 langen Südfassade großflächige Renaissancefresken. Sie wurden im Auftrag des Protestanten Sigmund von Pollheim angefertigt und haben die Überlegenheit des Protestantismus gegenüber dem Katholizismus zum Thema.[4] Sie wurden mit Unterstützung der Messerschmitt Stiftung freigelegt.
Literatur
- Gerhard Stenzel: Von Schloss zu Schloss in Österreich. Kremayr & Scheriau, Wien 1976, ISBN 3-218-00288-5, S. 175.
Weblinks
Commons: Schloss Parz – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b Gemeinde Grieskirchen: Schloss Parz; abgerufen am 17. Okt. 2010
- ↑ Geschichte, Geographie und Statistik des Herzzogthums Oeterreich ob der Enns, Linz 1830, Band 3, S. 325
- ↑ Historisch-topographische Matrikel oder geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes ob der Enns; Wien 1863, S. 40
- ↑ a b c Parz auf www.burgen-austria.com; abgerufen am 9. Okt. 2010
48.23402777777813.844861111111Koordinaten: 48° 14′ 3″ N, 13° 50′ 41″ OKategorien:- Schloss in Oberösterreich
- Grieskirchen
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