Schloss Sternberg

Schloss Sternberg
Ansicht des Schlosses

Das Schloss Sternberg in der Gemeinde Sulzdorf an der Lederhecke ist eine barocke Vierflügelanlage um einen zentralen Innenhof, deren Ecken durch einem Turm mit Zwiebelhaube markiert sind. An das Schloss grenzt die Schlosskapelle an, die im Portal nach Norden ausgerichtet ist.

Im 12. Jahrhundert erhielten die Henneberger das Gebiet um Sternberg vom Bistum Eichstätt als Lehen. 1199 errichtete Graf Heinrich von Henneberg an der Stelle des heutigen Schlosses eine Burg. Nach dem Aussterben der Henneberg-Sternberger Linie wurde die Burg durch Ministeriale verwaltet, die sich nun nach ihrem Sitz „von Sternberg“ nannten.

Im Bauernkrieg von 1525 und im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg in erhebliche Mitleidenschaft gezogen.

Zwischen 1667 und 1669 entstand unter Wolff Dietrich Truchseß von Wetzhausen die heutige Barockanlage, bei der es sich wohl um eine der größten fränkischen Landschlösser handelt. Die Schlosskirche wurde 1673 errichtet, was durch eine Datierung auf dem dortigen Wappenstein belegt ist.

Blick vom Ort auf das Schloss mit vorgelagerter Schlosskapelle

Nachdem Wolff Dietrich ohne männliche Nachkommen blieb, verkaufte er das Schloss 1695 an seinen Lehnsherrn, den Würzburger Fürstbischof Johann Gottfried von Guttenberg.

Das Schloss blieb bis 1838 im Besitz der Freiherren zu Guttenberg. Nach dieser Zeit diente es Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha für einige Jahre als ein Aufenthaltsort. 1846 wurde der Besitz schließlich vom damaligen bayerischen König Ludwig I. gekauft. Angeblich fand seine Geliebte Lola Montez bei ihrer Flucht 1848 im Sternberger Schloss Zuflucht.

Nach der Abdankung des Königs 1848 wechselte die Anlage mehrfach den Besitzer. 1884 erwarb der Kitzinger Weinhändler Oskar von Deuster das sich in einem ruinösen Zustand befindende Schloss, setzte es wieder in Stand und legte einen Park an.

Im September 1930 weilte der damalige Reichspräsident Paul von Hindenburg auf dem Schloss, um die im Grabfeld stattfindenden Herbstmanöver der Reichswehr zu beobachten.

1933 kaufte der Schweizer F. L. A. Freytag das Schloss. Er ist Gründer der religiösen Gemeinschaft „Menschenfreundliches Werk“, die noch heute Eigentümerin ist, nachdem das Schloss während des Zweiten Weltkrieges als SA-Ausbildungslager und später als Flüchtlingslager diente und Ende der 1940er Jahre zurückübereignet wurde.

Weblinks

 Commons: Schloss Sternberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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