- Schönberg am Kapellenberg
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Schönberg Gemeinde Bad BrambachKoordinaten: 50° 11′ N, 12° 18′ O50.18291666666712.30605580Koordinaten: 50° 10′ 59″ N, 12° 18′ 22″ O Höhe: 580–640 m Eingemeindung: 1. März 1994 Schönberg am Kapellenberg (auch: Schönberg) ist ein Ortsteil der Gemeinde Bad Brambach im Oberen Vogtland.
Hauptsehenswürdigkeit des Ortes ist das Schloss derer von Reitzenstein, das heute in Privatbesitz ist.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Schönberg liegt als einziger sächsischer Ort am südlichen Abhang des Elstergebirges mit Blick über das gesamte Egerland unmittelbar an der Grenze zu Tschechien. Er ist der südlichste Ort Sachsens. Er befindet sich direkt unterhalb des Kapellenbergs. In Ortsnähe führte die alte Poststraße von Plauen nach Eger vorbei, jetzt Bundesstraße 92 bzw. Europastraße 49.
Geschichte
Das Schloss
Die erste urkundliche Erwähnung datiert von 1261. Im 14. und Anfang des 15. Jahrhunderts besaßen die Herren von Kospod das Gut Schönberg bevor es über Hans von Rabe und Heinrich von Röder 1485 an die Freiherren von Reitzenstein kam.[1][2] In deren Besitz blieb es 460 Jahre.
1685 wurde um den achteckigen Wartturm von 1485 ein dreigeschossiges Herrenhaus mit fünfachsiger Fassade und flachem Ziegelwalmdach errichtet. Ebenfalls von 1685 ist ein achteckiges Brunnenbecken mit einer Steinfigur samt Wappenschild der Familie. Die letzte Schlossherrin war Margarethe Pia Magyari (1876–1945), geborene Freiin von Reitzenstein. Sie wurde nach der Enteignung 1945 auf die Insel Rügen deportiert, wo sie auch starb.
Die enteignete Feldflur des Gutes wurde an Neubauern aufgeteilt und im Schloss in der Folgezeit Wohnungen, Post, Gemeindeamt, Schule, Kino, Bücherei, Kinderferienlager und vieles mehr untergebracht, bis sich schließlich der Bauzustand so verschlechtert hatte, dass lediglich nur noch ein Raum genutzt werden konnte. Seit 1994 ist das Schloss wieder in Privatbesitz und wurde aufwändig saniert.
Das Dorf
Das sich um das Gut entwickelnde Dorf ist von der Anlage her ein Gassengruppendorf mit teilweise waldhufenähnlicher Block- u. Streifenflur. Seine Fläche betrug im Jahre 1900 850 Hektar.[3]
Im Jahr 1822 war Johann Wolfgang von Goethe mehrfach in Schönberg zu Gast, häufig im örtlichen Pfarrhaus, von wo aus er insbesondere an dem erloschenen Vulkan Kammerbühl geologische Studien betrieb.
Die jetzige Kirche in Schönberg mit dem seitlich angestellten Turm ist ein Bau des Leipziger Architekten Julius Zeißig von 1910/1911, der an der Stelle der vorherigen Kirche errichtet wurde, welche zwei unterschiedlich große Dachreitertürme besaß.[4]
Die Entwicklung der Einwohnerzahl Schönbergs[3] Jahr 1834 1871 1890 1910 1925 1939 1946 1950 1964 1990 Einwohner 500 594 470 398 399 419 563 514 367 258 1994 wurde der Ort freiwillig nach Bad Brambach eingemeindet.
Einzelnachweise
- ↑ Schönberg in Schlossarchiv.de
- ↑ G. A. Poenicke (Hrsg.): Album der Schlösser und Rittergüter im Königreich Sachsen, V. Section, Voigtländischer Kreis, Leipzig (um 1860)
- ↑ a b Schönberg im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ Neue Sächsische Kirchengalerie, Die Ephorie Ölsnitz, Leipzig 1913, S.448–468
Weblinks
Commons: Schönberg (Bad Brambach) – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Bad Brambach
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