Elstergebirge

Elstergebirge

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Elstergebirge
Das Elstergebirge an der sächsisch-tschechischen Grenze

Das Elstergebirge an der sächsisch-tschechischen Grenze

Kegelberge bei Erlbach

Kegelberge bei Erlbach

Höchster Gipfel Počátecký vrch (deutsch Ursprungberg) (819 m n.m.)
Lage Sachsen, Tschechien
Koordinaten 50° 19′ N, 12° 26′ O50.322512.441388888889819Koordinaten: 50° 19′ N, 12° 26′ O

Das Elstergebirge (tschechisch: Halštrovské hory), benannt nach der Weißen Elster und der früheren Kleinen Elster, die jetzt Schwarzbach heißt, ist ein kleines, bis 819 m n. m. hohes Gebirge im sächsischen (Deutschland) und böhmischen Vogtland (Tschechien).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Das Elstergebirge liegt im südlichsten Zipfel von Sachsen im deutsch-tschechischen Grenzgebiet. Es wird durch das Tal der Zwota vom nordöstlich liegenden Erzgebirge und im Südwesten durch das Tal der Eger bei Selb und Libá vom Fichtelgebirge getrennt.[1] Nach Süden schließt sich das Egerbecken an.

Berge

Höchste Erhebungen sind Počátecký vrch (deutsch: Ursprungberg) mit 819 m n. m., Hoher Brand mit 802,8 m ü. NN, Vysoký kámen (deutsch: Hoher Stein) mit 773 m n. m. und der Kapellenberg mit 765 m ü. NN .

Geologie

Allgemeines

Hoher Stein (Quarzit)
Kapellenberg bei Schönberg

Das Elstergebirge besteht zum größten Teil aus einem altkristallinen paläozoischen Gesteinssockel. Die zutage tretenden metamorphen Gesteine lagerten sich vom Kambrium bis ins Silur als Sedimente ab. Während der variszischen Orogenese wurden diese Gesteine gefaltet und in ihrer Grundlagerung steil nach Süden aufgestellt. Im Südwesten intrudierte der Fichtelgebirgsgranit. Als jüngste Altsedimente treten sporadisch im Nordosten des Gebirges (Hoher Brand) silurische Kiesel- und Alaunschiefer auf. Die Hauptmasse bilden ordovizische und kambrische Phyllite. Im paläozoischen Meer kam es in kambrischer und ordovizischer Zeit zur Bildung von Sandbänken, die zu Quarziten metamorphisiert wurden und sich als steile Felsklippen von der Umgebung markant abheben. Der Hohe Stein ist ein typischer Vertreter dieser Härtlinge. Nördlich von Bad Brambach treten auf einem schmalen Streifen kambrische Glimmerschiefer und südlich folgend Paragneise zu Tage, bevor diese Abfolge durch den Granitpluton unterbrochen wird. Sporadisch gibt es im gesamten Gebirge wie auch im Erz- und Fichtelgebirge und im Egergraben tertiäre Basaltdurchbrüche, von denen im Elstergebirge allerdings nur die Schlote erhalten sind. Das Elstergebirge wurde im Tertiär im Osten pultschollenartig gehoben, geomorphologisch tritt dieser Abriss zum Egertal besonders bei Schönberg/Vojtanov auf. Im Ostteil des Gebirges, an der Grenze zum Erzgebirge, wird das Gebiet von einem umfangreichen Nordwest-Südost gerichteten Störungssystem durchzogen. Dieses kreuzt den Erzgebirgsabriss und ist zum Teil nach wie vor aktiv. Dort kommt es immer wieder zu vertikalen Spannungen, die sich in Erdbeben (Schwarmbeben) entladen. Das Elstergebirge, in dem es mineralhaltige Quellen gibt, zählt zu den seismisch aktivsten Regionen Mitteleuropas.

Restvulkanismus

Mit den vertikalen Schollenverschiebungen des Egergrabens gegen Erz-, Elster- und Fichtelgebirge kam es zu einer intensiven vulkanischen Tätigkeit, die bis ins Quartär andauerte (Kammerbühl und Eisenbühl im Egertal) und noch nicht vollständig abgeklungen ist. Als Resterscheinungen treten im Elstergebirge zahlreiche, zum Teil stark radioaktive und CO2 haltige Mineralquellen auf, die größtenteils zu Kur- und touristischen Zwecken genutzt werden.

Naturräumliche Zuordnung

Naturräumlich ist das Kern-Elstergebirge der südöstlichste Teil des Oberen Vogtlandes. Allerdings endet das Letztgenannte im Nordosten bereits westlich der Zwota und im Südwesten bereits nordöstlich der Eger, also nicht erst an den Flussläufen selber. Somit hat das Elstergebirge im Osten, wo auch seine höchsten Erhebungen liegen, Anteile am Westerzgebirge und im Südwesten an der zum Fichtelgebirge gehörenden Selb-Wunsiedler Hochfläche.

Das Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands der ehemaligen Bundesanstalt für Landeskunde beschreibt das Elstergebirge als Teil des Oberen Vogtlandes, zieht jedoch in seinen Karten - die vom Bundesamt für Naturschutz verwendet werden, die oben genannten Grenzen, wodurch ein naturräumliches Elstergebirge definiert wird, das insbesondere die höchsten Erhebungen nach landläufiger Grenzziehung, Hoher Brand und Vysoký kámen, ausschließt, wodurch der Kapellenberg die höchste Erhebung wäre. Auch die erst wenige Jahre alte, überarbeitete naturräumliche Gliederung des sächsischen Umweltministeriums zieht eine ähnliche Südwestgrenze des Westerzgebirges, die in etwa der (rechtwinkligen) Linie Gunzen-Markneukirchen-Erlbach folgt.

Die Nordostgrenze des Fichtelgebirges verläuft in der Kartierung der Bundesanstalt für Landeskunde von unmittelbar nördlich von Františkovy Lázně nach Nordwesten über Hazlov und trifft unmittelbar westlich von auf die die bundesdeutsche Grenze. [2][3][4][5]

Einzelnachweise

  1. Streng genommen hat das Elstergebirge in diesen Grenzen im Nordosten kleine Anteile am Westerzgebirge und im Südwesten an der zum Fichtelgebirge zählenden Selb-Wunsiedler Hochfläche, siehe naturräumliche Zuordnung.
  2. Karte der Naturräume in Sachsen auf www.umwelt.sachsen.de (PDF, 859 kB)
  3. Kartendienste des BfN - Grenzen der Haupteinheiten sind die des Instituts für Landeskunde, jedoch nur innerhalb Deutschlands zuschaltbar.
  4. Landschaftssteckbrief Mittelhohe Lagen des Oberen Vogtlandes des BfN mit grober Karte
  5. Emil Meynen und Josef Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, Lieferung 6 - Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1959, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960

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