- Siegfried Kessemeier
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Siegfried Kessemeier (* 20. November 1930 in Oeventrop; † 1. November 2011 in Münster) war ein westfälischer Landeshistoriker, Mundartdichter und Museumskurator.
Leben
Kessemeier stammte aus einer Glasmacherfamilie, die ursprünglich aus Lippe stammte. Er studierte Publizistik in Münster und München. Danach arbeitete er als Journalist und war unter anderem Redakteur der Zeitschrift Westfalenspiegel. Zwischen 1972 und 1978 war er Geschäftsführer der Vereinigung westfälischer Museen. Als solcher hat er maßgeblich zur Neugründung mehrerer neuer Einrichtungen beigetragen. Dazu gehört das Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen, das Orgelmuseum in Borgentreich oder das Glockenmuseum in Gescher.
Seit 1978 war er Referent für Landesgeschichte beim Landesmuseum des Landschaftsverband Westfalen-Lippe. In dieser Funktion hat er bis zu seinem Ausscheiden 1995 mehrere große Ausstellungsprojekte maßgeblich mitgestaltet. Dazu zählt die Ausstellung Köln-Westfalen 1180-1980, Westfalen in Landkarten (1986), Köpfe der Revolution (1989), Bischofsländer (1993). Schon als Pensionär bereitete er 1999 als Kurator die große Ausstellung zur Revolution von 1848/49 in Westfalen und Lippe vor.
Er widmete sich besonders Karikaturen und der Geschichte von Minderheiten und sozialen Bewegungen. Er war auch ein Kenner von Industrie- und Landschaftsbildern
Darüber hinaus hat er sich intensiv um die plattdeutsche Mundartdichtung gekümmert. Er zahlreiche Beiträge im Sauerländer Platt und zur niederdeutschen Sprache veröffentlicht. Als Lyriker plattdeutscher Gedichte hat er mehrere Preise gewonnen. Im Jahr 1969 erhielt er den Förderpreis für niederdeutsche Literatur in westfälischen Mundarten, 1975 bekam er den Klaus-Groth-Preis, 1997 den Kulturpreis des Hochsauerlandkreises und 2002 den Wilhelmine-Siefkes-Preis der Stadt Leer.
Weblinks
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