Siegfried Klapper

Siegfried Klapper

Siegfried Klapper (* 1918 in Windhoek, Namibia) ist ein deutscher Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er wurde im damaligen Südwestafrika geboren und machte in Berlin sein Abitur. 1937-1938 wurde er als Soldat ausgebildet. Im 2. Weltkrieg wurde er als Soldat in Polen, Russland und Italien eingesetzt. Während eines Bildungsurlaubes studierte er 3 Monate an der damaligen Hochschule für bildende Künste Berlin Malerei bei Erik Richter. 1945 zog er zunächst nach Aumühle/Wildeshausen bei Oldenburg und dann nach Bergen-Enkheim bei Frankfurt am Main, wo er bis zur Zuweisung einer Dachwohnung bei dem Schriftsteller Rolf Schroers wohnte, dem Bruder des im Krieg gefallenen Bremer Malers Hans Schroers. Später zog sich in das Kloster Arnsburg bei Lich in Oberhessen zurück. Seit 1968 lebt er in einem ländlichen Bauernhaus bei Mormoiron in der Provence, nahe Carpentras.

Werk

In klein- bis kleinstformatigen Arbeiten, - oft nur eine Handbreit groß -, zeichnet und malt er meist Dinge aus seiner direkten Umgebung. Nicht so, wie sie sind, sondern so, wie er sie durch den Filter seiner Erinnerung sieht. Dies geschieht oft erst Jahre später. Die Zeit scheint stehen geblieben. Wie versteinert wirken Äpfel, Sommerwiesen und Bäume. In akribischen, feinsten Nuancen bannt Klapper eine statische und artifizielle Welt. Leere Ruinenstädte und Landschaften, nächtliche Wälder, Früchte und Alltags-gegenstände bekommen einen surrealen, unwirklichen Beiklang. Ihre absolute Einsamkeit zieht den Betrachter in seinen Bann.

Zitate

„Meine Seele liebt es, ihr Nest auf den hohen Kanten der bösesten Stahlkonstruktionen zu bauen und in den Himmel zu schauen, der scheinbar vor Hoffnungslosigkeit alle Liebe zu Eis erstarren lässt.“ (1957)

„Ja, ich würde das Risiko eingehen, in einer dieser menschenleeren Städte zu leben.“ (1965)

„Da bin ich nach Südfrankreich gekommen, um die Ruinenstädte und den Krieg zu vergessen. Die Provence ist herrlich in ihrem Grau zu dieser Zeit: alles bleibt gedämpft, bis auf das Licht, das manchmal nicht zu ertragen ist. Hier habe ich den Mond und die Sterne entdeckt.“ (1983).

Ausstellungen

  • 1957/61/63/68 Frankfurter Kunstkabinett
  • 1958 Kunstverein Braunschweig; Johannesburg, Südwest Afrika; Galerie für moderne Kunst, Hannover
  • 1958/60 Böttcherstraße Bremen,
  • 1959 Stadtmuseum Oldenburg
  • 1962 Galleria Gian Ferrari, Mailand
  • 1963/66/06/07 Galerie Brockstedt
  • 1964 Galerie Desbrière, Paris
  • 1969 Silberberg Galleries, Südwestafrika
  • 1972 Galeria Juana Mordó, Madrid
  • 1975/79 Galerie Meyer Ellinger, Frankfurt
  • 1979 Galerie Claude Bernard, Paris

Literatur

  • H. Spielmann: Siegfried Klapper: Akribische Träume, Bilder wider den Zeitgeist 1954-2002, Verlag der Galerie Brockstedt Hamburg Berlin 2006, ISBN 3-920365-35-6

Weblinks


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