Simpsonit

Simpsonit
Simpsonit
Simpsonite-154999.jpg
Simpsonitkristall aus dem Alto do Giz Pegmatit, Ecuador, Brasilien
Chemische Formel Al4(Ta,Nb)3O13(OH)
Mineralklasse Oxide und Hydroxide
4.DC.10 (8. Auflage: IV/D.27-20) (nach Strunz)
08.07.05.01 (nach Dana)
Kristallsystem trigonal
Kristallklasse trigonal-pyramidal \ 3[1]
Farbe farblos, weiß, gelb, bräunlichgelb
Strichfarbe weiß
Mohshärte 7 bis 7,5
Dichte (g/cm3) 6,68 bis 6,82[2]
Glanz Diamantglanz, Glasglanz, matt
Transparenz durchscheinend
Bruch muschelig
Spaltbarkeit keine
Habitus tafelige, kurzprismatische Kristalle
Kristalloptik
Brechungsindex ω = 2,045 ; ε = 2,025 [3]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ = 0,020 [3] ; einachsig negativ

Simpsonit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Al4(Ta,Nb)3O13(OH)[4] und entwickelt meist idiomorphe bis hypidiomorphe, tafelige oder kurzprismatische Kristalle in Zentimetergröße, die entweder farblos oder durch Fremdbeimengungen von gelber bis bräunlichgelber Farbe sind.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Die Erstbeschreibung von Simpsonit, als Bestandteil eines tantalreichen Granit-Gangs („Tabba Tabba Pegmatit“) innerhalb des Pilbara-Kratons, stammt von dem australischen Mineralogen H. Bowley.[5] Die Typlokalität befindet sich ungefähr 50 km südlich von Port Hedland im australischen Bundesstaat Western Australia. Bowley benannte das Mineral zu Ehren seines Kollegen Edward Sydney Simpson (1875-1939), einem ebenfalls staatlich angestellten Mineralogen, der zahlreiche wissenschaftliche Beiträge zur Mineralogie Westaustraliens beisteuerte. Das Typmaterial befindet sich heute im Western Australian Museum in Perth.

Klassifikation

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Simpsonit zur Abteilung der „Oxide mit dem Stoffmengenverhältnis Metall : Sauerstoff = 1 : 2 (und vergleichbare)“. Seit der 9. Auflage der Strunz'schen Systematik ist diese Abteilung jedoch präziser unterteilt nach der Größe der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur, so dass das Mineral jetzt in der Unterabteilung „Mit mittelgroßen Kationen und Lagen kantenverknüpfter Oktaeder“ zu finden ist.

Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Simpsonit ebenfalls der Klasse der Oxide zu. Dort gehört er jedoch der Abteilung der „Mehrfachen Oxide mit Niob (Nb), Tantal (Ta) und Titan (Ti)“ an.

Bildung und Fundorte

Simpsonit tritt nur selten als akzessorischer Bestandteil in tantalreichen granitischen Pegmatiten auf. Begleitminerale sind unter anderem Beryll, Mikrolith, Muskovit, Quarz, Spodumen, Tantalit und verschiedene Turmaline.

Bisher konnte das Mineral an 13 Fundorten (Stand: 2009) nachgewiesen werden. Neben der Typlokalität in Australien sind dies unter anderem die Alto do Giz Pegmatite in Ecuador/Borborema in Brasilien; in der Tanco Mine bei Bernice Lake in Kanada; in den Masisi Mountains von Kivu (Demokratische Republik Kongo); Ostkasachstan (Shyghys Qazaqstan); Kola in Russland; sowie Mutoko und Bikita in Simbabwe.[6]

Kristallstruktur

Simpsonit kristallisiert trigonal in der Raumgruppe P3 mit den Gitterparametern a = 7,381 Å und c = 4,516 Å [7] sowie einer Formeleinheit pro Elementarzelle [1].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Simpsonite (englisch)
  2. Mineraldatenblatt - Simpsonite (englisch, PDF 68 kB)
  3. a b MinDat - Simpsonite (englisch)
  4. Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 5. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2008, ISBN 3-921656-17-6.
  5. H. Bowley: Report of the Department of Mines Western Australia, for 1937, 1938, S. 88 und 93; Simpsonite (sp. nov.) from Tabba Tabba, Western Australia In: Journal of the Royal Society of Western Australia, Bd. 25, 1939, S. 89–92.
  6. MinDat - Localities for Simpsonite
  7. American Mineralogist Crystal Structure Database - Simpsonite (englisch, 1992)

Literatur

Weblinks

 Commons: Simpsonite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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