- St. Martinus (Kirchheim)
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Die katholische Pfarrkirche St. Martin in Kirchheim, einem Stadtteil von Euskirchen im Kreis Euskirchen (Nordrhein-Westfalen), wurde zwischen 1868 und 1870 errichtet. Die dem hl. Martin geweihte Kirche ist ein geschütztes Kulturdenkmal.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die früheste urkundliche Erwähnung der Kirche findet sich nach 1300 im Liber valoris. Die Pfarrstelle besetzte nach der Designatio pastoratuum von 1676 abwechselnd der Herzog von Jülich und der Freiherr von Quadt auf Tomburg.
Nach den Wirren des Dreißigjährigen Krieges war die Kirche in Kirchheim, wie in vielen anderen Orten auch, beschädigt und ausgeraubt. 1666 erhielt St. Martinus eine neue Decke und 1704 wurde der Turm erneuert. Im 19. Jahrhundert entschloss man sich die baufällige alte Kirche abzureißen und einen Neubau zu errichten, der nach Entwürfen des Bonner Architekten K. F. Schubert ausgeführt wurde. 1871 fand die Konsekration der Kirche statt.
Architektur
Die Kirche ist dreischiffig und aus Backstein errichtet. Die vierjochige Halle mit eingezogenem, dreiseitig geschlossenem Chor wird von Sakristeianbauten flankiert. St. Martinus besitzt einen vorgelagerten, fünfgeschossigen Westturm mit Buntsandsteingliederungen, spitzbogigen Fenstern und spitzbogigem Westportal im neugotischen Stil. Zweibahnige, spitzbogige Maßwerkfenster mit Sandsteinrahmung und abschließenden Dreipässen erhellen die Kirche. Die schmalen, einmal abgetreppten Strebepfeiler gliedern die Längsseiten.
An den beiden Tympana der Seitenportale befinden sich Mosaikdarstellungen, die der Künstler Heinrich Seepolt Mitte der 1950er Jahre geschaffen hat. Sie zeigen den Brennenden Dornenbusch sowie das Lamm Gottes.
Eine romanische Maskenkonsole aus dem Vorgängerbau, die sich im Chorscheitel befand, wurde in den 1990er Jahren im Vorraum des Hauptportals angebracht. Die Datierung ist nicht abschließend geklärt.
Bleiglasfenster
Die Chorfenster, deren szenische Darstellungen (Kreuzigung und Auferstehung Christi; der hl. Martin teilt seinen Mantel mit einem Bettler) aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben sind, wurden oben und unten mit modernen Teilen ergänzt die von Herb Schiffer entworfen wurden.
Das moderne Miles christianus-Fenster wurde 1972 in der Glasmalerei Oidtmann in Linnich nach Entwürfen von Heinrich Seepolt geschaffen.
Orgel
Die Orgel von 1878 stammt aus der Werkstatt von Franz Joseph Schorn. Sie wurde in den 1990er Jahren restauriert.
Glocken
1991 erhielt St. Martinus zwei neue Glocken der Glockengießerei Mabilon in Saarburg.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 4, Abt. 4: Die Kunstdenkmäler des Kreises Euskirchen. L. Schwann, Düsseldorf 1900, S. 51f. (Nachdruck: Schwann-Bagel, Düsseldorf 1983, ISBN 3-590-32119-9)
- Freunde und Förderer des Stadtmuseums e. V. (Hrsg.): Die Kirchen und Kapellen in Euskirchen. Euskirchen 2006, S. 68−71, ISBN 3-00-019035-X
Weblinks
Billig: St. Cyriakus | Dom-Esch: St. Martinus | Elsig: Kreuzauffindung | Euenheim: St. Brictius | Euskirchen: Evangelische Kirche | Euskirchen: Herz Jesu | Euskirchen: St. Martin | Euskirchen: St. Matthias | Flamersheim: Evangelische Kirche | Flamersheim: St. Stephanus | Frauenberg: St. Georg | Großbüllesheim: St. Michael | Kirchheim: St. Martinus | Kleinbüllesheim: Johannes der Täufer | Kleinbüllesheim: St. Peter und Paul | Kreuzweingarten: Heilig Kreuz | Kuchenheim: St. Nikolaus | Niederkastenholz: St. Laurentius | Palmersheim: St. Peter und Paul | Rheder: Mutter vom Guten Rat | Roitzheim: St. Stephanus | Schweinheim: Heilige Dreifaltigkeit | Stotzheim: St. Martin | Weidesheim: St. Mariä Himmelfahrt | Wißkirchen: St. Medardus
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