- Stephan Thome
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Stephan Thome (* 1972 in Biedenkopf, Hessen; bürgerlich Stephan Schmidt) ist ein deutscher Philosoph und Schriftsteller. Bekanntheit erlangte er 2009 durch sein erfolgreiches Romandebüt Grenzgang.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Stephan Thome studierte nach seinem Abitur an der Lahntalschule Biedenkopf Philosophie, Religionswissenschaft und Sinologie an der Freien Universität Berlin. Studien führten ihn nach China, Taiwan und Japan.[3] Im Jahr 2004 schloss er sein Studium an der FU Berlin mit der Dissertation Interkulturelle Hermeneutik und die Herausforderung des Fremden ab, die ein Jahr später unter dem Titel Die Herausforderung des Fremden unter seinem Geburtsnamen Stephan Schmidt im deutschen Buchhandel veröffentlicht wurde. Die Wissenschaftliche Buchgesellschaft stattete ihn hierzu mit einem Doktorandenstipendium aus.
Seit dem Jahr 2005 lebt Thome in Taipeh, wo er derzeit als DFG-Stipendiat am Institut für Chinesische Literatur und Philosophie der Academia Sinica tätig ist.[4] Er forscht über konfuzianische Philosophie des 20. Jahrhunderts[2] und übersetzte unter anderem Chun-chieh Huangs Werk Konfuzianismus: Kontinuität und Entwicklung ins Deutsche.
2009 gab Thome mit Grenzgang sein vielbeachtetes Debüt als Romanautor. Titelgebend für das Werk ist das gleichnamige Volksfest im mittelhessischen Biedenkopf, wo Thome geboren und aufgewachsen ist, das dem Leser im Roman aber als „Bergenstadt“ begegnet. Im Rhythmus des alle sieben Jahre stattfindenden Grenzgangs-Festes folgt Thome in zeitlichen Sprüngen seinen beiden Hauptfiguren, einer verheirateten Hausfrau und Mutter und einem Gymnasiallehrer, deren Lebensentwürfe sich als nicht tragfähig erweisen.
Die deutsche Fachpresse äußerte sich einstimmig lobend über Grenzgang. Literaturkritiker Volker Hage (Der Spiegel) pries den Autoren als „Meister der Dialogkunst“ und das Buch als „reifes Debüt“, wie es in der deutschen Literatur seit langem nicht vorgekommen sei.[3] Tilman Krause (Die Welt) betitelte Thome als „großen Meister seelischer Zwischentöne“.[5] Sandra Kegel (Frankfurter Allgemeine Zeitung) zeigte sich beeindruckt von der realistischen Schilderung des Romans mit pessimistischem Grundton: „ ... es ist erstaunlich, wie präzise er (Thome) nicht nur die oberhessische Landschaft und die Eigenart ihrer Menschen einfängt, sondern hin und wieder auch das spezielle Idiom der Nordhessen einfließen lässt“, so Kegel.[6]
Auszeichnungen
- 2009 wurde Grenzgang für den Deutschen Buchpreis nominiert und gelangte ins Finale der besten sechs Romane.[7]
- 2009 Verleihung des aspekte-Literaturpreises an Thome für Grenzgang.
Werke
- 2005 – Die Herausforderung des Fremden, ISBN 3-534-18927-2
- 2009 – Grenzgang, ISBN 978-3-518-42116-1
- 2010 – Grenzgang, Hörbuch gelesen v. Matthias Brandt und Nina Hoger, Griot Hörbuch Verlag Stuttgart, ISBN 978-3-941234-18-5
Weblinks
- Profil bei suhrkamp.de
- Stephan Thome über das Leben, wie es eben ist – Kritik von Elmar Krekeler bei welt.de, 26. September 2009
- Sieben Jahre Bergenstadt – Kritik von Ulrich Rüdenauer im Tagesspiegel, 16. August 2009, Ausg. 20352, S. 4
- Literatur von und über Stephan Thome im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ vgl. Kaminski, Astrid: Auf der Suche nach dem Teilerfolg. In: Berliner Zeitung, 8. Oktober 2009, Ausg. 234, S. 36
- ↑ a b vgl. Busse, Mark-Christian von: 20 Titel fürs Finale: Der beste Roman des Jahres wird gesucht bei hna.de, 21. August 2009 (aufgerufen am 17. September 2009)
- ↑ a b vgl. Hage, Volker: Alle sieben Jahre. In: Der Spiegel, 17. August 2009, Ausg. 34/2009, S. 136
- ↑ vgl. Buchvorstellung bei transcript-verlag.de (aufgerufen am 18. Oktober 2009)
- ↑ vgl. Krause, Tilman: Gebt den Buchpreis Stephan Thome. In: Die Welt, Ausg. 219, Literarische Welt, S. 29
- ↑ vgl. Kegel, Sandra: Vorsicht, die Provinz ist überall bei faz.net, 28. August 2009 (aufgerufen am 16. September 2009)
- ↑ vgl. dpa: Sechs Romane für Deutschen Buchpreis nominiert bei zeit.de, 16. September 2009 (aufgerufen am 16. September 2009)
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