Super (2010)

Super (2010)
Filmdaten
Originaltitel Super
Super Film-Logo.jpg
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2010
Länge 92 Minuten
Stab
Regie James Gunn
Drehbuch James Gunn
Produktion Miranda Bailey
Ted Hope
Musik Tyler Bates
Kamera Steve Gainer
Schnitt Cara Silverman
Besetzung

Super ist eine US-amerikanische Action-Komödie aus dem Jahr 2010. Der Independentfilm vom James Gunn zeigt mit viel schwarzem Humor die vermeintliche Superheldengeschichte eines Kochs und einer Comic-Laden-Verkäuferin.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Frank D'Arbo ist ein Außenseiter, dessen Leben durch Enttäuschungen, Erniedrigungen, Scham und fehlendes Selbstvertrauen geprägt ist. Er hatte bisher nur zwei perfekte Momente erlebt: Seine Heirat mit der schönen Sarah und, als er einem Polizisten half, einen Dieb zu verfolgen. Diese beiden Momente hat er, auf kindliche Weise, gemalt und an seine Wand gehängt. Sarah macht sich eher über die Bilder lustig und scheint auch generell wenig Interesse an ihrem Mann zu haben. Stattdessen verlässt sie ihn für den charismatischen Strip-Club-Besitzer Jacques. Da dieser nebenbei auch noch im Drogengeschäft ist, hat er leichtes Spiel mit der ehemaligen Drogensüchtigen.

Frank versucht sie zwar zurückzubekommen, doch es gelingt ihm nicht und er verfällt in Depressionen und hat dabei Visionen, sowohl von einem fiktiven christlichen Superhelden namens The Holy Avenger, der über das Fernsehen gesendet wird, als auch von Gott. Und nachdem Frank in einer Vision von der Hand Gottes berührt wurde, hält er sich für auserwählt. So fängt er an eine Superheldenidentität zu entwickeln, in der er sich selbst The Crimson Bolt nennt. Nach einigen erfolglosen Versuchen, die Kriminalität zu bekämpfen, nimmt er die Hilfe der Comic-Laden-Verkäuferin Libby an und recherchiert nach Comics von Helden, die keine Superkräfte besitzen. Später fällt Frank auf, dass ihm eine Waffe fehlt. Also nimmt er sich eine Rohrzange zur Hand, um damit Drogendealer, Pädophile und Leute, die ihm auf die Nerven gehen, zu jagen. Und so dauert es nicht lange, bis sich Frank auf die Suche nach seiner Frau macht und versucht sie zu retten. Doch dummerweise haben Jaques Männer bessere Waffen. Frank kann ihnen nur knapp und verwundet entkommen.

Bei Libby ersucht er daraufhin um Schutz und Hilfe. Diese ist sofort von der Superheldenidee fasziniert und bettelt regelrecht darum, als dessen Sidekick mit auf Verbrecherjagd gehen zu dürfen. Widerwillig stimmt Frank dem zu und nimmt sie mit, um das Böse zu bekämpfen. Doch während eines Vorfalls rastet Libby, die sich jetzt Boltie nennt, völlig aus und tötet beinahe einen Menschen. Frank ist dermaßen von Libbys Verwandlung schockiert, dass er beschließt sie aus dem Team zu werfen. Er will sie gerade nach Hause bringen, als er beim Tanken von Jaques Männern entdeckt wird und sie ihn verfolgen. Kurz bevor er erschossen wird, rast Libby mit dem Wagen heran und zertrümmert einen der Männer die Beine, während Frank die Waffe des anderen Mannes entwenden kann und ihn erschießt.

Beide beschließen nun, sich besser auszurüsten und Waffen zu entwickeln, die besser als eine Rohrzange sind und auch gegen Jaques Männer wirken. Sie absolvieren ein Schusstraining, kaufen sich unterschiedlichste Utensilien und stellen neben Bomben auch funktionsfähige Schutzwesten her. Libby verliebt sich hierbei in Frank und nähert sich ihm. Da dieser allerdings verheiratet ist und an das Sakrament der Ehe glaubt, verweigert er sich ihr, Libby wird daraufhin drastischer und vergewaltigt ihn. Frank kann sich daraufhin nur übergeben und beschließt, sofort mit der Befreiung Sarahs zu beginnen.

Während eines Drogendeals zwischen Jaques und einem anderen Drogenbaron schleichen sich Frank und Libby auf Jaques Anwesen. Nachdem sie einige Männer ausgeschaltet haben, indem sie sie durch Messer und Bomben töten, werden sie bemerkt und von den Wachleuten beschossen. Franks Schussweste rettet ihn, doch Libby wird der halbe Kopf weg geschossen. Und so ist es nicht Libby, die ausflippt, sondern Frank, der sich in Rage brüllt, Sprengkörper nimmt und einige Wachmänner weg sprengt. Wütend schnappt er sich deren Waffen und schießt sich durch, bis ins Haus. Drinnen angekommen, kommt es zu einem Faustkampf zwischen der rechten Hand Jaques und Frank, welchen Frank gewinnt, indem er ihm den Kopf am Kamin mehrfach einschlägt. Nachdem alle, außer Jaques, Frank und Sarah getötet wurden, meint Jaques, dass Frank Sarah haben könne und wirft sie ihn an den Hals. Frank ist deshalb abgelenkt und wird von Jaques angeschossen. Doch er weiß sich zu wehren und sticht auf ihn ein.

Nachdem er Sarah gerettet hat, verbleibt sie noch einige Monate bei ihm. Sie verlässt ihn jedoch anschließend ein zweites und endgültiges Mal. Ihre Drogensucht hat sie in den Griff bekommen, ihren Abschluss gemacht und studiert. Dabei lernt sie einen netten Mann kennen, mit dem sie vier gemeinsame Kinder hat. Ab und zu verschickt sie selbst gemalte Bilder ihrer Kinder, mit der Adresse an Onkel Frank. Frank betrachtet am Ende des Films mit einem Hasen seine perfekten Momente an der Wand. Doch anstatt der zwei einzelnen Bilder ist Franks Wand nun voll mit Bildern seiner perfekten Momente. Der Film schließt mit einem Blick auf Frank, dem eine Träne über die Wange rollt.

Kritik

Pressekonferenz während der San Diego Comic-Con am 24. Juli 2010

Super erhielt von Filmkritikern gemischte Kritiken. Vom breitem Publikum wurde der Film etwas positiver aufgenommen. So zählte die Internetseite Rottentomatoes von 110 Filmrezensionen 46%, die den Film positiv bewerteten, während von 15.606 Usern 57% den Film positiv werteten (Stand: 16. November 2011),[1] bei IMDb erhielt der Film von 18.600 Usern gar ein Rating von 6,9/10 (Stand: 16. November 2011),[2].

Stephen Holden von der New York Times meinte, dass der Film viel mit Kick-Ass gemein hätte (The plot of “Super” has a lot in common with “Kick-Ass,” in which the title character, a high-school dweeb and his sidekick, Hit-Girl, wreak gory havoc) und Wilson seinen Charakter Frank als Rächer monströser Grandiosität spiele (avenger of monstrous grandiosity). Jedoch sei es verstörend, wie sich Ellen Page von einer hilfreichen Streberin in einen verrückten Drachen mit manischem Blutdurst verwandelt. Frank und Libby seien die neueste Film-Reinkarnation des archetypischen Liebespaares aus Natural Born Killers. (Even more disturbing is Ms. Page’s transformation from helpful eager beaver to demented vixen whose perky enthusiasm escalates into manical bloodlust. Together Frank and Libby become the newest screen incarnation of those archetypal cinematic lovebirds known as natural-born killers.).[3]

Michael Rechtshaffen meinte auf hollywoodreporter.com, dass Gunn alles auf satirisches Töten setzt, in einer "Keine Gefangenen"-Tonlage und in einer Art ultragewalttätigen RoboCop-Stil. (Filmmaker Gunn [...] really goes in for the satirical kill here, with a take-no-prisoners tone -- and a generous amount of exaggerated "RoboCob-style" ultra-violence -- that deserves to realize its cult calling.)[4]

Ryan McNally von examiner.com meinte, dass der talentierte Cast im Film eher verloren wirke. Zwar habe Ellen Page die Möglichkeit ihren Juno-Charakter noch böser zu gestalten und Kevin Bacon bekomme eine Tarantino-Szene, in der er sich beweisen dürfe, aber nichts davon bliebe nachhaltig im Gedächtnis. (The talented cast is largely lost in the proceedings. Page gets a chance to take her Juno persona and stretch into darker territory, but with less memorable results. Bacon runs with Gunn’s Tarantino-esque dialogue in a fabulous early scene in which he raves about Frank’s cooking, but as the movie progresses his screen time dwindles.)[5]

Beyondhollywood.com verglich den Film ebenfalls mit Kick-Ass und meinte, dass dieser wegen des mangelnden Budgets einfach nur falsch sei. (James Gunn’s “Super” is like Matthew Vaughn’s “Kick Ass”, minus the big budget and desperate need to be too cool for school. Gunn’s “Super” is just so utterly wrong that if you even have the slightest bit of “wrongness” in you)[6]

Ähnlichkeiten zwischen Super und Kick-Ass

Nachdem er den Film auf einer Comic-Convention in London gesehen hatte und von den Vorwürfen gehört hatte, dass Super Kick-Ass imitiere, gab Kick-Ass-Erfinder Mark Millar bekannt, dass er und Gunn bereits während der zeitgleichen Produktion beider Filme im E-Mail-Kontakt zueinander standen und selbst überrascht waren, dass sie nahezu zeitgleich einen ähnlichen Film produzierten.[7]

Veröffentlichung

Nachdem der Film auf am 10. September 2010 auf dem Toronto International Film Festival seine Weltpremiere feierte und er auf einigen Filmfesten gezeigt wurde, war der offizielle US-amerikanische Kinostart am 1. April 2011. Bei einem Budget von 2,5 Mio US-Dollar wurden bisher 324,000 US-Dollar eingespielt. (Stand: 1. Juli 2011)[8] Super hatte seinen ersten offiziellen Kinostart außerhalb der USA in Island am 10. Juni 2011. Es folgen voraussichtlich der Kinostart in England am 8. Juli, in Frankreich am 13. Juli 2011 und in Japan am 30. Juli 2011. Eine deutsche Veröffentlichung ist bisher noch nicht vorgesehen.

Für den 1. August 2011 ist in Großbritannien und für den 9. August 2011 in den USA die Veröffentlichung des Films auf DVD und Blu-ray geplant.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Super auf rottentomatoes.com, abgerufen am 16. November 2011
  2. Super auf imdb.com, abgerufen am 16. November 2011
  3. Stephen Holden: You Don’t Need Superpowers if You Have a Pipe Wrench (and Anger Issues) auf nytimes.com vom 31. März 2011 (englisch), abgerufen am 22. April 2011
  4. Michael Rechtshaffen: Super: Film Review auf hollywoodreporter.com vom 12. September 2010 (englisch), abgerufen am 22. April 2011
  5. Ryan McNally: 'Super' movie review: Rainn Wilson, Ellen Page fight some crime, superhero-style auf examiner.com vom 20. April 2011 (englisch), abgerufen am 22. April 2011
  6. Nix: Ellen Page as Boltie in James Gunn’s Super is Just So, So Wrong auf beyondhollywood vom 23. März 2011 (englisch), abgerufen am 22. April 2011
  7. Ben Mortimer: Exclusive: Mark Millar on Upcoming Projects auf superherohype.com vom 14. April 2011 (englisch), abgerufen am 22. April 2011
  8. Super auf boxofficemojo.com, abgerufen am 1. Juli 2011

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