- Christoph Gundermann
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Christoph Gundermann (* in Kahla; † nach 1592 in Kahla) war ein deutscher evangelischer Theologe.
Leben
Über die Geburts- und Sterbedaten von Gundermann ist nichts bekannt. Man weiß von ihm dass er sich am 8. September 1569 an der Universität Wittenberg immatrikuliert hat, dann Rektor der Martinsschule in Halberstadt war und dort in den Kirchendienst als Diakon der Martinikirche wechselte. 1584 wird er Oberhofprediger in Halberstadt und ging 1590 als Pastor der Thomaskirche und Professor der Theologie nach Leipzig.
Um seinem Amt gerecht werden zu können, promovierte er am 25. Januar 1591 an der Universität Wittenberg zum Doktor der Theologie. Gundermann war ein Philippist, der sich für die Abschaffung des Exorzismus bei der Taufe einsetzte und sich in breiten Kreisen für sein Auftreten den Unmut seiner Gegner zuzog. Nach dem Tod von Christian I. von Sachsen, fand eine Wende in der sächsischen Kirchenpolitik zum orthodoxen Luthertum statt, von der auch Gundermann berührt wurde.
Am 15. November 1591 wurde er darum in seiner Wohnung verhaftet und als Kryptocalvinist in die Pleißenburg eingesperrt. Erst als er sich urkundlich verpflichtete nichts gegen die Augsburgische Konfession, die Schmalkaldischen Artikel, die Konkordienformel zu lehren und auf sein Predigtamt verzichtete, wurde er am 20. Mai 1592 aus der Haft entlassen. Er kehrte in seine Thüringische Heimat zurück, wo er als Privatmann in Kahla lebte und verstarb.
Quellen
- Gotthard Lechler: Gundermann, Christoph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 125 f.
- Matrikel der Universität Wittenberg
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