Ulrich Ott

Ulrich Ott

Ulrich Ott (* 8. Oktober 1939 in Essingen) ist ein deutscher Bibliothekar und Archivar. Von 1985 bis 2004 leitete er das Deutsche Literaturarchiv Marbach und das Schiller-Nationalmuseum.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ott studierte Klassische Philologie und Germanistik an der Universität Tübingen und wurde dort 1965 mit einer Arbeit über die Hirtengedichte des Theokrit promoviert. Danach war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig und wirkte unter anderem an der Erschließung des Nachlasses von Rudolf Borchardt mit. Von 1970 bis 1972 absolvierte Ott die Ausbildung für den höheren Bibliotheksdienst am Bibliothekar-Lehrinstitut in Köln. Danach arbeitete er zunächst an der Universitätsbibliothek der TU Hannover, wechselte 1976 an die Universitätsbibliothek Konstanz und übernahm 1980 die Leitung der Universitätsbibliothek Trier. 1985 wurde er als Nachfolger von Bernhard Zeller zum Direktor des Schiller-Nationalmuseums und des Deutschen Literaturarchivs berufen. In seine Amtszeit fielen zahlreiche Baumaßnahmen sowie die Einführung der elektronischen Datenverarbeitung. Außerdem konnten bedeutende Nachlässe und Manuskripte für das Literaturarchiv beschafft werden, darunter 1988 das Original von Kafkas Roman Der Process. 1997 wurde Ott der Professorentitel verliehen. Bis zu seiner Pensionierung im Oktober 2004 war er auch Geschäftsführer der Deutschen Schillergesellschaft. Am 8. Oktober 2004 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.[1]

Einzelnachweise

  1. Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Ulrich Ott, Pressemitteilung des Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, 8. Oktober 2004

Literatur

  • Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2009, Band 3, S. 3036.
  • Jahrbuch der deutschen Bibliotheken 61.2005/2006, S. 553.
  • Herausgeber, mit Freunden: Ernst Zinn. Zwischen Kunst und Philologie. Gedruckt in Verbindung mit der Deutschen Schillergesellschaft e.V., Öhningen 2010.

Weblinks


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