- Ulrich von Oertzen
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Ulrich von Oertzen (* 6. Dezember 1840 in Barsdorf; † 23. Februar 1923; vollständiger Name: Ulrich August Wilhelm von Oertzen) war Gutsbesitzer, Landrat und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
Ulrich wurde als siebentes von neun Kindern des mecklenburgischen Gutsbesitzers und Oberhauptmanns auf Lübbersdorf, Wilhelm von Oertzen (1803–1889), und dessen Frau Auguste, geb. von Balthasar (1809–1879), geboren. Er besuchte das Gymnasium in Neubrandenburg, bestand im Herbst 1859 das Abitur und begann noch im selben Jahr ein Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Berlin. In Bonn wurde er 1860 Mitglied des Corps Borussia Bonn.[1] Sein Pferd Investment war 1869 der erste Derby-Sieger überhaupt. 1872 gewann er mit Hymenaeus das Derby ein zweites Mal. Den Preis der Diana gewann er mit Caro Dame (1870), Zwietracht (1873) und Lore (1901) sogar dreimal. Weiter war er Mitbegründer und 30 Jahre Mitglied der Technischen Kommission des Berliner Union-Klubs, in dem er auch dem Präsidium angehörte. Auf seinem Gut in Remlin hatte er ein Gestüt aufgebaut. [2] 1866/67 wurde er Offizier im Leib-Garde-Husaren-Regiment. Er machte die Kriege 1866 und 1870/71 beim Regiment mit und schied als Major aus dem Dienst. 1873 wurde er Regierungsassessor und von 1876 bis 1890 war er Landrat in Jüterbog [3]. danach war er ab 1893 dreieinhalb Jahre Oberregierungsrat in Hannover. Er vertrat von 1879 bis 1890 und von 1908 bis 1918 den Kreis Jüterbog-Luckenwalde im preußischen Abgeordnetenhaus, außerdem war er Mitglied des mecklenburgischen Landtags.
Ab 1903 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Regierungsbezirk Potsdam 9 (Zauch-Belzig, Jüterbog-Luckenwalde) und die Deutsche Reichspartei.[4] Sein Mandat wurde am 3. April 1913 für ungültig erklärt.
Seit 11. Mai 1938 ist der Oertzenweg in Zehlendorf nach ihm benannt.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Korpslisten 1910, 19, 386.
- ↑ http://berlin.kauperts.de/Strassen/Oertzenweg-14163-Berlin
- ↑ http://territorial.de/markbran/jueterbg/landkrs.htm
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 36; Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2. Berlin: Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, 1913, S. 84 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250)
- ↑ http://berlin.kauperts.de/Strassen/Oertzenweg-14163-Berlin
Weblinks
- Literatur über Ulrich von Oertzen in der Landesbibliographie MV
- Ulrich von Oertzen in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Ulrich von Oertzen. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich) (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
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