Christoph Leitl

Christoph Leitl
Christoph Leitl (2006)

Christoph Leitl (* 29. März 1949 in Linz, Oberösterreich) ist ein österreichischer Unternehmer und Politiker (ÖVP).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leitl empfängt Wladimir Putin und eine russische Wirtschaftsdelegation in der Wirtschaftskammerzentrale

Christoph Leitl studierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaften an der Johannes Kepler Universität Linz. 1973 wurde er zum Dr. rer. soc. oec. promoviert. Leitl ist Ehrenmitglied der K.Ö.St.V. Kürnberg zu Wien im ÖCV und der K.Ö.St.V. Mercuria Eferding im MKV.

Von 1977 bis 1990 war er Geschäftsführer der Firma Bauhütte Leitl-Werke Ges.m.b.H in Eferding.[1] Von 1990 bis 2000 war er Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag und Wirtschaftslandesrat von Oberösterreich; von 1995 bis 2000 Landeshauptmannstellvertreter. Seit 1999 ist er Bundesobmann des Österreichischen Wirtschaftsbundes (Teilorganisation der ÖVP).

2000 wurde er zum neuen Präsidenten der Wirtschaftskammer Österreich und damit zum Nachfolger von Leopold Maderthaner gewählt.

Seit 2004 ist er Obmann der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft. Von 2005 bis 2009 war Christoph Leitl Präsident der Europäischen Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Europäischen Volkspartei (SME UNION).

Entführungsversuch

In der Nacht vom 13. auf den 14. September 1979 versuchen vier Männer mit vorgehaltener Pistole und Sprengstoffgürteln den jungen Geschäftsführer der in Familienbesitz befindlichen Bauhütte Leitl-Werke GmbH zu entführen, nachdem er vor seiner Villa am Linzer Pöstlingberg aus dem Auto gestiegen war. Der damals 30jährige Leitl erkennt die Situation und versucht zu fliehen, bekommt jedoch einen Schlag mit der Waffe auf den Kopf. Dennoch kann er sich durch eine Rolle rückwärts einen steilen Abhang hinunter retten, wo er sechs Meter tiefer mit einem gebrochenen Arm liegen bleibt und um Hilfe schreit. Die daraufhin flüchtenden Männer, unter ihnen der exil-chilenische Anführer, werden knapp zwei Jahre später festgenommen. Sie wollten an Leitl ein Exempel gegen die von ihnen kritisierte "kapitalistische Weltordnung" statuieren.[2]

Bis zum heutigen Tag trägt Leitl die Fotokopie eines Polizeiberichts mit sich: Darauf das Bild eines verlassenen Bunkers in der Nähe von St. Valentin bei Linz, zusammen mit einer markierten Stelle und einem Polizeitext darunter: „Hier sollte die Leiche Dr. Leitls begraben werden.“

Später stellte sich heraus, dass auch die Entführung der Leitl-Kinder geplant war. Ein Mittäter hatte dieses Vorhaben jedoch vereitelt. Zum Dank besuchte Leitl den Mann mehrmals im Gefängnis und verschaffte ihm anschließend eine Stelle als Elektriker im heute 150 Mitarbeiter zählenden Familienbetrieb.

Leitl erinnert sich: „In diesen Jahren war die Stimmung emotional sehr aufgeheizt“ und die Angreifer hätten bei ihrem Vorhaben „sicher die großen RAF-Entführungen in Deutschland vor Augen“ gehabt. Mit Genugtuung blickt er heute auf diese Zeit zurück und merkt an, „dass damals nicht die Demokratie und die Rechtsordnung, sondern die Terroristen untergegangen sind“. Leitls Lebensphilosophie „Miteinander statt Gegeneinander“ ist auch von diesem einschneidenden Ereignis geprägt.[3]

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. www.leitl.at
  2. Konsenssüchtler, Datum, 01/09
  3. Rolle rückwärts aus Lebensgefahr, Die Furche, 18. September 2007
  4. „Höchster Malteser-Orden für Präsident Dr. Leitl“, Malteserorden, 24. April 2006

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