Eferding

Eferding
Eferding
Wappen von Eferding
Eferding (Österreich)
Eferding
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Eferding
Kfz-Kennzeichen: EF
Fläche: 2,81 km²
Koordinaten: 48° 19′ N, 14° 2′ O48.31666666666714.033333333333271Koordinaten: 48° 19′ 0″ N, 14° 2′ 0″ O
Höhe: 271 m ü. A.
Einwohner: 3.768 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 1.340,93 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4070
Vorwahl: 07272
Gemeindekennziffer: 4 05 03
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Stadtplatz 31
4070 Eferding
Website: www.eferding.at
Politik
Bürgermeister: Johann Stadelmayer (SPÖ)
Gemeinderat: (2009)
(25 Mitglieder)
10 SPÖ, 10 ÖVP, 3 FPÖ,
2 Grüne
Lage der Stadt Eferding im Bezirk Eferding
Alkoven Aschach an der Donau Eferding Fraham Haibach ob der Donau Hartkirchen Hinzenbach Prambachkirchen Pupping Sankt Marienkirchen an der Polsenz Scharten Stroheim OberösterreichLage der Gemeinde Eferding im Bezirk Eferding (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick von Süden auf Eferding
Blick von Süden auf Eferding
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Stadtpfarrkirche Eferding
Stadtpfarrkirche Eferding (innen)
Lebzelterhaus Vogl

Eferding ist eine Stadt in Oberösterreich mit 3768 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011), und Bezirkshauptstadt des Bezirkes Eferding.

Eferding ist nach Enns (Stadtrecht 1212) und Wien (1221) die drittälteste Stadt Österreichs (1222).

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Eferding liegt auf 312 m Höhe im Eferdinger Becken im Hausruckviertel, ca. 2 km von der Donau entfernt. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 2,2 km, von West nach Ost 3 km. Die Gesamtfläche beträgt 2,8 km². Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Eferding.

Geschichte

Die Geschichte Eferdings beginnt zur Römerzeit, damals war Eferding Straßenknotenpunkt am Donaulimes, das vermutlich von einem Reiterkastell gesichert wurde. Die Donau war im Eferdinger Becken weit verzweigt und reichte bis zur Stadt heran.

Als die Bajuwaren im 6. Jahrhundert ins Land einwanderten, soll ein bajuwarischer Edelmann namens Efrito der Stadt ihren Namen gegeben haben. Wahrscheinlicher erscheint jedoch ihn vom niederdeutschen Evers (= Fluss, Schiff) abzuleiten, was bedeuten würde, ein Ort, wo Schiffe landen.

Die Nennung Eferdings im Nibelungenlied des Bischofs Pilgrim von Passau (971-991), weist auf eine überragende Bedeutung des Ortes und einer Kirche hin. 1145 findet sich die erste urkundliche Erwähnung eines Rantvicus plebanus de Efridinge, 1202 die eines Leutoldus plebanus de Efridinge.

Eferding ist eine der ältesten Städte Österreichs und erhielt im Jahr 1222 das Stadtrecht - Enns (1212) und Wien (1221).

1367 erwarben die Schaunberger durch Kauf Stadt und Schloss. 1559 wurden, nach dem Aussterben der Schaunberger, durch Erbschaft die Starhemberger die neuen Territorialherren. Im Besitz des Fürsten Starhemberg ist das Schloss auch heute noch, in dem einst – so erzählt es das Nibelungenlied – Kriemhild auf ihrer Brautfahrt ins Hunnenland übernachtete.

Wappen

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Gespalten von Silber und Rot; in gewechselten Farben eine durchgehende Zinnenmauer mit zwei Schießscharten, Rundbogentor mit hochgezogenem Fallgitter und zinnenbewehrtem Turm mit zwei halbrunden Fensteröffnungen. Die Gemeindefarben sind Blau-Rot.
Der wehrhafte Torbau in den Schaunberger-Farben Weiß-Rot kennzeichnet Eferding als ehemals befestigte Stadt, die bereits 1167 unter bischöflich-passauischer Grundherrschaft bürgerlichen Charakter besaß. Blau-Rot sind die Farben der Familie Starhemberg.

In manchen Abbildungen, wie zum Beispiel am ehemaligen Rathaus[1] von Eferding am Stadtplatz hält ein "Wilder Mann" das Stadtwappen.
Dies ist auf eine alte Sage zurückzuführen, die sich folgendermaßen zugetragen haben soll:

Die Sage vom Wilden Mann[1]

Vor Zeiten belagerten Räuber Eferding. Beutegierig setzten sie alles daran die Stadt in ihre Hände zu bekommen. Was die Eferdinger Bürger auch unternahmen, es gelang nicht das Gesindel zu vertreiben. Schließlich musste sich der Stadtrat dem Unvermeidlichen beugen. Schweren Herzens wurde beschlossen, die Tore zu öffnen und die Stadt den Feinden zu übergeben.

Ein Schneider wollte sich damit nicht abfinden. Er bat den Stadtrat um einen Tag Frist. Die nutzte er um mit seinen Gehilfen einen riesigen Strohmann zu bauen. Mit Fellen bekleidet, die Arme erhoben, mit langen Krallen an den Fingern, am Kopf mächtige Hörner, dazu ein weit aufgerissenes Maul – so erschreckte dieses gewaltige Ungetüm sogar die, die es gebaut hatten. Mit Seilen und Rollen wurde »der Wilde Mann« gegen Abend zum Schaunberger Tor bewegt. Alles in der Stadt war auf den Beinen. Auf das Kommando des Schneiders wurde in Pfeifen geblasen, Pfannen geschlagen, mit Blechbüchsen gescheppert, auf Töpfen getrommelt, Trompeten erklangen. Dazu brüllten, schrien und kreischten alle so laut sie konnten.

Selbst die Belagerer vor der Stadt wurden auf den Lärm aufmerksam. Sie kamen zur Stadtmauer um zu sehen, was denn da vor sich ging. Langsam richteten die Eferdinger den scheußlichen Strohmann auf. Als seine weit aufgerissene Fratze im Halbdunkel der Dämmerung hinter der Stadtmauer zum Vorschein kam, packte die Belagerer das Grauen. Entsetzt stürmten sie davon.

Die Eferdinger aber ließen ihren »Helden« hochleben. Als Träger des Stadtwappens ist der Wilde Mann selbst heute noch zu sehen.

Wappen auf Uniform des Musikvereins Eferding mit "Wilden Mann"

Einwohnerentwicklung

Laut der Volkszählung wohnten im Jahr 2001 3.393 Personen in Eferding. 2004 waren es 3.492 Personen, 2010 waren es 3741 Personen. (Statistik Austria: www.statistik.at)

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Stadtpfarrkirche Eferding 'Eferdinger Dom': in den Jahren 1451 bis 1505 erbaut, spätgotisch; dreischiffige Hallenkirche, ob ihrer Mächtigkeit auch als Eferdinger Dom bezeichnet, hochbarocke und neugotische Altäre, spätgotische Skulpturen und Grabdenkmäler aus Spätgotik, Renaissance und Barock, bemerkenswerte seltene doppelarmige Wendeltreppe als Aufgang zum Chor, prächtiges, reich gestaltetes Doppelportal mit Steinfiguren auf der Südseite des Domes (Eingangsportal)
  • Schloss Starhemberg: 1167 an der Stelle des heutigen Schlosses Erwähnung einer Burg, das Schloss selbst geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Gestaltung der Gartenfront 1784, zuerst im Besitz der Schaunberger, ab 1559 der Starhemberger, ist heute noch Sitz des Oberhauptes der Starhemberger. Das Schloss befindet sich auf der Nordseite des Stadtplatzes zwischen Stadtpfarrkirche und dem alten Stadtgraben (heute Mittlerer Graben). Im Schloss befinden sich zwei Museen.
    • Fürstlich Starhembergisches Familienmuseum: das Museum befindet sich im Schloss und zeigt unter anderem einen Tisch aus Mozarts Wiener Wohnung, an dem er die 'Zauberflöte' komponierte
  • Stadtmuseum: das Stadtmuseum befindet sich ebenso im Schloss
  • Stadtplatz: der Stadtplatz zählt mit der Dreifaltigkeitssäule und den seit dem Mittelalter fast unveränderten Bürgerhäusern (Häuser mit erhaltenem spätgotischem Kern mit barocken und klassizistischen Fassade) zählt er zu den schönsten Plätzen Oberösterreichs
  • Lebzelterhaus Vogl: das schönste der Bürgerhäuser am Stadtplatz (Nr. 27), seit 1683 im Familienbetrieb als Wachszieher- und Lebzelterhaus, heute Café-Konditorei mit eigener Erzeugung, ursprünglich aus zwei gotischen Häusern bestehend, wurden die Fassaden im Laufe der Zeit zu einer einheitlichen barocken Front umgestaltet
  • Schifer'sches Erbstift und Spitalskirche: 1325 erbaut, im Kern gotisch, Hochaltar aus dem Jahr 1623, mit einem bemerkenswerten Fassadenturm mit achtseitigem Pyramidenhelm, Fresken von um 1430 und einem Netzrippengewölbe in der Magdalenenkapelle aus der Hochgotik. Die Spitalskirche ist Teil des von Rudolf dem Schifer gestifteten Spitals (in dem sowohl Kranke gepflegt als auch Bedürftige aufgenommen wurden) und befindet sich auf dem Schiferplatz
  • Evangelische Kirche: 1830-1833 erbaut, eines der wenigen evangelischen Bethäuser, das aus der Toleranzzeit unverändert erhalten ist; der dreigeschossige Bau mit rechteckigem flachtonnengewölbten, spätklassizistischen Saal (und heute wieder ohne Turm) befindet sich in der Schaumburgerstraße Nr. 17

Tourismus und Freizeit

  • Donauradweg: Eferding liegt am Internationalen Donauradweg, der entlang der Donau von der Quelle in Deutschland bis zur Mündung in das Schwarze Meer führt.
  • Eferdinger G'schichtnweg: Der G'schichtnweg führt mit 16 Stationen durch Eferding, wobei originelle Geschichten rund um Eferding erzählt werden.

Verkehr

Straße

Bahnhof Eferding

Bahn

Bus

  • Bus 2002/06 Linz-Eferding-Passau (Linz-Eferding-Haibach-St.Agatha-St.Ägidi-Passau)
  • Bus 2014 Linz-Eferding-Peuerbach-Enzenkirchen
  • Bus 660 Wels-Bad Schallerbach-Eferding-Aschach (-Ottensheim-Linz)
  • Bus 664 Wels-Scharten-Eferding
  • Bus 662 Eferding-St.Marienkirchen-Prambachkirchen
  • Bus 8031 Eferding-Stroheim-Reith
  • Bus 8177 Leonding/Meixnerkreuzung-Pasching-Kirchberg-Eferding-Bad Mühllacken

Schiff

  • In Brandstatt bei Eferding (2km entfernt) befindet sich eine Donau-Schiffsanlegestelle

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter:

Literatur

  • Otto Wutzel: Eferding. Antlitz einer alten Stadt. In: Oberösterreichische Heimatblätter 2(1948)4, S. 289-309 (Digitalisat)

Weblinks

 Commons: Eferding – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Die Sage vom Wilden Mann von Eferding in den vom 11. November 2011 abgerufen am 11. November 2011

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