- Unsere Liebe Frau von Guadalupe
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Unsere Liebe Frau von Guadalupe (span.: Virgen de Guadalupe) ist die Schutzpatronin von Mexiko. Das Gnadenbild der „Madonna von Guadalupe“ ist das bedeutendste Marienheiligtum Mexikos und zählt weltweit zu den bekanntesten Gnadenbildern. Der Wallfahrtsort Villa de Guadalupe ist ein Vorort von Mexiko-Stadt und befindet sich auf dem Berg Tepeyac.
Inhaltsverzeichnis
Überlieferung
Bevor Christoph Kolumbus auf seine große Entdeckungsfahrt aufbrach, soll er im spanischen Kloster Guadalupe die „Schwarze Madonna“ um Schutz und Beistand gebeten haben. Zum Lob und Dank widmete er die erste, von ihm betretene, Inselgruppe der „Santa Maria de Guadalupe de Estremadura“. Diese Begebenheit soll die ausschlaggebende Grundlage für den sinnbildlichen Transfer des in Spanien befindlichen Gnadenbildes nach Südamerika sein.
Im Urtext Nican mopohua, einem Teil des religiösen Traktates Huei tlamahuiçoltica, wird der Mythos der Marienerscheinung auf Nahuatl erzählt.[1] [2]
Die Legende
Am 9. Dezember 1531 soll am Stadtrand von Mexiko-Stadt dem Indio Juan Diego Cuauhtlatoatzin (1447-1548) vier Mal die „dunkelhäutige Liebe Frau“ erschienen sein. Sie beauftragte Juan Diego, dem örtlichen Bischof zu übermitteln, dass am Berg dieser Erscheinung eine Kapelle errichtet werden soll. Dies zog der Bischof in Zweifel. Erst als der Indio vor dem Bischof seinen Mantel ausbreitete und sich darin das Gnadenbild Mariens befand, erkannte der Bischof diesen Wunsch an. Am Ort der Erscheinung wurde zunächst eine Kapelle errichtet, 1709 wurde die erste Basilika eingeweiht, die später zu einem Museum umgebaut wurde. 1974 wurde die neue Basilika der Jungfrau von Guadalupe eingeweiht.
Päpstliche Würdigungen
1576 erteilte Papst Gregor XIII. den Pilgern zum Heiligtum einen vollkommenden Ablass, Papst Benedikt XIV. erklärte die „Liebe Frau“ zur Patronin Mexikos, Papst Leo XIII. dehnte die Erscheinungsfeier (12. Dezember) auf ganz Lateinamerika aus, Papst Johannes XXIII. rief der Gottesmutter zu Ehren vom 12. Dezember 1960 bis 12. Dezember 1961 ein marianisches Jahr aus und Papst Johannes Paul II. stellte Nord- und Südamerika unter den Schutz Marias und verfasste „Unserer Lieben Frau von Guadalupe“ zu Ehren ein Weihegebet.
Das Gnadenbild
Das Gnadenbild gibt das Bildnis der Jungfrau Maria wieder, sie wird in der Gestalt eines jungen Mädchens in roséfarbenen Kleid und blaugrünen, von Sternen übersätem Mantel dargestellt. Das „Vorbild“ der Jungfrau von Guadalupe ist die „Schwarze Madonna“ im Kloster von Guadalupe, in der spanischen Provinz Cáceres, die allerdings als „Mutter mit dem Jesuskind“ dargestellt ist. Das mexikanische Bild „Unserer Dame von Guadalupe“ wird als eine verschlüsselte Botschaft gelesen. So wird es in Bezug zur Offenbarung des Johannes 12,1 EU gedeutet, hier heißt es: „Ein großes Zeichen erschien am Himmel; eine Frau, mit der Sonne umkleidet, der Mond unter ihren Füßen und auf dem Haupt ein Kranz von zwölf Sternen.“ Andere Interpreten beschreiben das Gnadenbild als eine Mitteilung an die einheimischen Indios von Mexiko: Der blau-grüne Umhang der Madonna wird als die Farbe beschrieben, die das göttliche Paar Ometecuhtli und Omecihuat getragen haben soll, der Gürtel wird als ein Zeichen von Schwangerschaft gedeutet, die kreuzförmige Schärpe soll den Kosmos symbolisieren.
Siehe auch
Literatur
- Albert J. Urban (Hrsg.), Lexikon der Wallfahrtsorte – Ihre Geschichte und Bedeutung, Voltmedia GmbH, Paderborn, ISBN 3-938478-35-7
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Miguel León-Portilla, Antonio Valeriano: Tonantzin Guadalupe: pensamiento náhuatl y mensaje cristiano en el "Nicān mopōhua". 2000, Colegio Nacional Mexico: Fondo de Cultura Económico. ISBN 9681662091.
- ↑ deutsche Fassung des Nican mopohua, abgerufen am 17. August 2011
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