Valepp

Valepp
Rote Valepp unterhalb des Spitzingsee
Ehemaliges Forsthaus Valepp
Kapelle Maria Hilf in Valepp

Valepp bezeichnet sowohl ein Fließgewässer, ein Gebirgstal wie auch eine Ansiedlung südlich des Spitzingsees in den bayerischen Alpen. Die Gegend gehört zum Markt Schliersee im Landkreis Miesbach und wird von Stolzenberg und Rotwand im Norden sowie Schinder und Hinteres Sonnwendjoch im Süden dominiert.

Inhaltsverzeichnis

Ansiedlung

Der Name wurde erstmals 1539 als „Alpe Valldep“ im Besitz des Klosters Scheyern erwähnt und bezog sich auf das Weidegebiet an der heutigen Grenze zwischen Bayern und Österreich, die etymologische Herkunft ist unklar. Nahe der Alpe befand sich bereits seit 1504 eine Tiroler Klause, die im 19. Jahrhundert durch die weiter südlich auf Tiroler Gebiet liegende Erzherzog-Johann-Klause ersetzt wurde. Im Nationalsozialismus arbeiteten auf der Alm und in einer nahegelegenen Jagdhütte von Heinrich Himmler Gefangene des Konzentrationslagers Dachau im Rahmen der Außenkommandos Valepp Bauer Marx und Valepp Jagdhaus Himmler. Heute befindet sich im Bereich dieser Alm das Forsthaus Valepp (ursprünglich vom Salinenamt Bad Reichenhall erbaut und nun Ausflugsgaststätte) und die Ochsenalm, die 1983 Schauplatz einer, wegen ihrer unbeabsichtigt langen Dauer bekanntgewordenen, neunstündigen Bergwanderung von Franz-Josef Strauß und Helmut Kohl war. Die Siedlung Valepp ist vom Tegernsee aus durch eine Mautstraße über den Wechsel, vom Spitzingsee aus durch eine ebenfalls geteerte, aber nichtöffentliche Fahrstraße zu erreichen. Auf beiden Straßen verkehrt die RVO-Buslinie 9560 (ganzjährig, außer wenn die Straße im Winter eingeschneit ist).

Gewässer und Gebirgstal

Das Gebirgstal, das den Spitzingsee ab der Wurzhütte mit der Siedlung Valepp verbindet, wird ebenfalls als „die Valepp“ bezeichnet. Der sie durchfließende Bachlauf heißt Rote Valepp und ist der einzige Abfluss des Spitzingsees. Nördlich der Siedlung Valepp trifft die Rote mit der Weißen Valepp zusammen und führt auf der restlichen kurzen Strecke bis zur österreichischen Grenze nur noch den Namen Valepp. Jenseits der Grenze fließt sie als Grundache weiter in die Brandenberger Ache, die in den Inn mündet. Entlang der Roten Valepp verlief in den Jahren 1919 bis 1922 die Neuhauser Bockerlbahn, eine Bahnstrecke zum Abtransport von Sturmholz an den Bahnhof Fischhausen-Neuhaus.

Baudenkmäler

In der Bayerischen Denkmalliste werden folgende Bauten aus dem Ort Valepp als Baudenkmäler aufgeführt: das 1841 erbaute Forsthaus Valepp, das 1683 errichtete Klausenhaus und die 1710 geweihte Kapelle Maria Hilf. Baudenkmäler in der näheren Umgebung sind die 1849 erbaute Ochsenalm, die Rote Valeppalm (Oberleitnerhütte) aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die Waitzingeralm im Roten Valepptal.

Weblinks

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