Verband binationaler Familien und Partnerschaften

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften (iaf) e.V. ist ein vom Familienministerium anerkannter gemeinnütziger Verein, der sich als Interessenvertretung von Menschen und Familien mit mehreren Nationalitäten versteht.

Die Bundesgeschäftsstelle des Verbandes befindet sich in Frankfurt am Main. Bundesweit gibt es derzeit 23 Regionalstellen.

Der Verband zählt nach eigenen Angaben ca. 1500 Mitglieder bundesweit.

Geschichte

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften e.V. wurde 1972 als Interessengemeinschaft der mit Ausländern verheirateten Frauen (iaf) gegründet.

Hier ist der Begriff der Binationalität nicht nur auf Ehen und Partnerschaften bezogen, in denen die Partner unterschiedliche Nationalitäten haben, sondern im Allgemeinen auf Familien in deren Alltag zwei oder mehrere nationale Kulturen zusammen treffen.

Im Jahr 2008 war jede 9. Eheschließung in Deutschland eine binationale. Auch wenn die Zahl der Eheschließungen zwischen Deutschen und Ausländern ist in den letzten Jahren zurückgegangen ^[1], hat insgesamt das Phänomen der Plurinationalität zugenommen.

Eine Sondersituation ist in den neuen Bundesländern zu bezeichnen: Vor 1989 waren Fragen zur Integration von in der damaligen DDR lebenden Ausländern in der Öffentlichkeit stark tabuisiert. Die Arbeit des Verbandes in den neuen Bundesländern hat deswegen andere Voraussetzungen aufgrund einer schwierigeren Ausgangslage als in den alten ^[2].

Aktivitäten

Zu den wichtigsten Aufgaben und Aktivitäten des Verbandes gehören:

• Interkulturelle und binationale Familienberatung und –meditation
• Beratung Interkulturelle und binationale Familienberatung und –meditation
• Beratungs- und Aufklärungsarbeit zum Thema Binationalität und Mehrsprachigkeit
• Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zum Thema Mehrsprachigkeit, Integration und Diskriminierung

Die Interkulturalität spiegelt sich in der Beratung wieder, indem die Klienten von einem mehrsprachigen oder mehrnationalen Team betreut werden.

Der Verband binationaler Familien und Partnerschaften e.V. hat eine kleine Anzahl Buch- und Broschürenpublikationen, darunter Ratgeber zum Thema Mehrsprachigkeit und zur Binationalität im Alltag, herausgegeben.

Siehe auch

• Interkulturelle Ehe, Migrationshintergrund, Third Culture Kid
• Mediation
• Internationale Kindesentführung

Literatur

• Burkhardt Montanari, Elke, Wie Kinder mehrsprachig aufwachsen: Ein Ratgeber. Frankfurt am Main 2000. ISBN 978-3860991947.
• Schroedter, Julia H., Binationale Ehen in Deutschland. Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 2006.
• Stöcker-Zafari, Hiltrud und Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V. (Hrsg.), Binationaler Alltag in Deutschland: Ratgeber für Ausländerrecht, Familienrecht und interkulturelles Zusammenleben. Frankfurt am Main 2004. ISBN 978-3860991879.
• Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V. (Hrsg.), Die Balance finden (bikulturelle Paare und Familien). Frankfurt am Main 2004 ^[3]. ISBN 978-3860997444.
• Verband binationaler Familien und Partnerschaften iaf e.V. (Hrsg.), Interkulturelles Leben 15 Jahre IAF in Ostdeutschland. Leipzig 2007.

Einzelnachweise

1. ↑ [1]
2. ↑ Binationale Familien verlassen den Osten mz-web
3. ↑ [ http://www.socialnet.de/rezensionen/5936.php]

Weblinks

• Website vom Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V.