Volksbank Jever

Volksbank Jever
Logo der Genossenschaftsbanken  Volksbank Jever eG
Staat Deutschland
Sitz Jever
Rechtsform eingetragene Genossenschaft
Bankleitzahl 282 622 54[1]
BIC GENO DEF1 JEV[1]
Gründung 1900
Verband Genossenschaftsverband Weser Ems
Website www.volksbank-jever.de
Geschäftsdaten Vorlage:Infobox Kreditinstitut/Wartung/Daten veraltetVorlage:Infobox Kreditinstitut/Wartung/Jahr fehlt
Bilanzsumme 760 Mio. EUR
Mitarbeiter 259
Geschäftsstellen 17
Leitung
Vorstand
Aufsichtsrat
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland

Die Volksbank Jever eG ist eine deutsche Genossenschaftsbank, gegründet 1900, mit Sitz in Jever.

Inhaltsverzeichnis

Geschäftsgebiet und Kunden

Das Geschäftsgebiet erstreckt sich über den nördlichen Landkreis Friesland und die Stadt Wilhelmshaven. Im Geschäftsgebiet werden 17 Filialen unterhalten, aufgeteilt auf 5 Filialdirektionen (Jever, Schortens, Wilhelmshaven, Wangerland, Sande). Die Bank hat 45.500 Kunden davon sind ca. 20.000 Mitglieder, und somit Teilhaber der Bank.

Geschichte

Die „Erleichterung der Geldanlage und Förderung des Sparsinns“ hatten sich 42 Bürger aus Jever, Westrum und Wiefels zum Ziel gesetzt. Am 6. Januar 1900 gründeten sie im Hotel Erbgroßherzog eine Spar- und Darlehenskasse. Die Initiative war vom Landwirtschaftlichen Verein ausgegangen. Einen Monat vorher, am 2. Dezember 1899, hatte er mit einem Vortrag des Geschäftsführers des Verbandes oldenburgischer landwirtschaftlicher Genossenschaften, August Willers, für die Gründung einer solchen Kasse geworben. Waren anfangs nur etwa zehn Zuhörer zum Eintritt bereit gewesen, so hatte sich wenige Tage später, am 3. Januar, bei einer Vorversammlung „behufs Gründung einer Spar- und Darlehenskasse“ die Zahl auf 25 erhöht.

Gerhard Evers, August Windels und Johann Toben bildeten den ersten Vorstand der neuen Raiffeisenkasse. Ihnen zur Seite stand der Aufsichtsrat: Friedrich Köster (Jever), Ernst Lüken (Reiseburg) und Hero Habben (Quanens). Den ersten Geschäftsraum in den Blauen Straße stellte Seilermeister Toben zur Verfügung. Stehpult, Tisch, Stühle und nicht zu vergessen – ein kleiner Geldschrank bildeten die recht bescheidene Einrichtung. Toben führte als Rendant die Bankgeschäfte selbst – im Nebenberuf, für 200 Mark im Jahr. Die neue Kasse folgte den Ideen Friedrich Wilhelm Raiffeisen, eines Bürgermeisters aus dem Westerwald. Aus lokalen Versuchen, soziale Not zu lindern und zu überwinden, entstand auf der Grundlage solidarischer Selbsthilfe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein anfangs vor allem ländliches Genossenschaftswesen. „Einer für alle, alle für einen“, das war der Leitgedanke Raiffeisens. „Dass die Verhältnisse der ländlichen Bevölkerung einer gründlichen Verbesserung bedürfen, ist ebenso allgemein anerkannt, als dass die die Darlehenskassen-Vereine ein sicheres Mittel sind, diese Verbesserung herbeizuführen“, schrieb Raiffeisen 1877. Bis zu seinem Tode im Jahre 1881 waren bereits Hunderte solcher Vereine entstanden. Durch die genossenschaftliche Gemeinschaft der Mitglieder gelang es ihnen, den Kapitalmangel auf dem Lande zu überwinden.

Die Gründung in Jever war nicht auf eine landwirtschaftlich orientierte Zielgruppe beschränkt. Schon Raiffeisen hatte geschrieben: „Die Darlehenskassen-Vereine sind aber nicht allein für das Land, sondern auch für städtische Verhältnisse anwendbar.“ Und so fanden sich von Beginn an in der Stadt Jever auch Kaufleute und Handwerksmeister unter den Mitgliedern der Spar- und Darlehenskasse. Bereits auf der ordentlichen Generalversammlung am 24. Februar 1902 verzeichnete man erste Erfolge. Der Gesamtumsatz hatte sich gegenüber dem Gründungsjahr um fast 38 Prozent gesteigert.

Nach dem ersten Weltkrieg musste sich die Spar- und Darlehenskasse veränderten wirtschaftlichen Herausforderungen stellen. Die alten Geschäftsräume reichten nicht mehr aus. Ab 1920 saß die Bank am Alten Markt 49 in angemieteten Räumen. Neuer Rendant wurde 1923 Johann Tobens Sohn Hans, der dieses bis 1932 innehatte. Die Inflation von 1923 stürzte die Spar- und Darlehenskassen wie die gesamte Wirtschaft in Schwierigkeiten. Auch die Währungssanierung, die mit der Einführung der Reichsmark eintrat, änderte wenig an der Lage der Kassen. Die Kredite die durch die Inflation ins Bodenlose entwertet waren, wurden nicht wieder aufgewertet. Wenige Jahre später geriet das Kreditgeschäft in den Strudel der Weltwirtschaftskrise. Betriebe wurden Zahlungsunfähig und konnten ihre Darlehen nicht mehr zurückzahlen.

Die nationalsozialistische Herrschaft führte zur Zerstörung des demokratischen Genossenschaftsrechtes, der Staat brachte auch die Spar- und Darlehenskassen unter seine Kontrolle. Der Zweite Weltkrieg bedrohte wieder die wirtschaftliche Substanz, 1941 sank die Kreditsumme drastisch. Die Währungsreformen von 1948 stabilisierte die wirtschaftliche Lage. Der Aufstieg in der Wirtschaftswunderzeit der 1950er Jahre spiegelte sich in dem Motto der Generalversammlung vom Februar 1958 wider: „Arbeit und Sparen bringen Wohlstand“. Seit 1953 firmierte sie unter „Raiffeisen-Bank Jever eGmbH“, heute ist aus ihr die Volksbank Jever geworden. In Ihr sind durch Fusionen die die anderen Genossenschaftsbanken des Jeverlandes aufgegangen.

Fusionen:

  • 1971-1973: Raiffeisenbank Fedderwarden (gegründet 1911), Raiffeisenbank Sengwarden (gegründet 1900) und Raiffeisenbank Sllenstede (gegründet 1913)
  • 1989: Volksbank Wangerooge
  • 2000: Raiffeisenbank Waddewarden
  • 2002: Raiffeisenbank Sande-Wangerland

Ausbildung

Zur Zeit befinden sich rund 20 junge Mitarbeiter in der Ausbildung bzw. im Studium bei der Volksbank Jever, die meisten zum Bankkaufmann/-frau. Außerdem bietet die Volksbank Jever ein duales Studium an. Dieses wird teilweise in Praxisphasen in der Bank und teilweise in Studienphasen an der Genossenschaftsakademie in Rastede absolviert. Weitere Ausbildungsgänge werden fallweise angeboten.

Quellen

  • 100 Jahre Raiffeisen-Volksbank Jever eG: Einhundert Jahre genossenschaftliches Engagement in der Region

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank

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