- Waagner-Biro
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48.23641116.413606Koordinaten: 48° 14′ 11″ N, 16° 24′ 49″ O
Waagner-Biro AG Rechtsform Aktiengesellschaft Gründung 1854 Sitz Wien, Österreich Leitung Gerhard Klambauer, Rudolf Estermann Mitarbeiter 1.079 (2009)[1] Umsatz 192,4 Mio € (2009)[1] Website www.waagner-biro.at Die Waagner-Biro AG ist ein österreichisches Stahlbauunternehmen mit Sitz im Saturn Tower in Wien.
Der Bereich der Waagner-Biro-Gruppe umfasst:
- den Brückenbau
- die Bühnentechnik
- die Stahl-Glas-Technik
- Qualter Hall & Co. Ltd. in Barnsley, England
Im Jahr 2009 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 192,4 Millionen Euro mit 1079 Mitarbeitern an 24 Standorten weltweit.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Rudolph Philip Waagner (1827-1888) hatte seine Firma 1854 als kleines Handelshaus in Wien gegründet. Das Unternehmen wurde 1854 durch den Zusammenschluss der Schlossereibetriebe von Rudolph Philipp Waagner und Anton Biró (†1882) sowie 1904 mit Albert Milde & Co. gegründet.
Anfangs hatte die Firma Rudolph Philip Waagner eine kleine Gießerei in Weidling und erwarb sich einen guten Ruf bei der Herstellung von hochwertigem Stahl. 1880 kaufte Gustav Ritter von Leon die Firma und schloss sie seinem Brückenbau-Betrieb an. 1899 wurde auch eine weitere Brückenbaufirma und Schmiede aus Graz dazugekauft. Im Jahr 1905 fusionierte die Firma Rudof Philip Waagner mit der renommierten Firma L. und J. Biró & A. Kurz in Hirschstetten zur Aktien-Gesellschaft R. Ph. Waagner – L. und J. Biró & A. Kurz. Den heutigen Namen führt das Unternehmen seit 1924.
Die Firma Rudolph Philipp Waagner fertigte von 1893 bis 1896 die bulgarisch-orthodoxe "Eiserne Kirche" Sankt Stefan für Istanbul an, die 1898 fertiggestellt wurde. Unter der Leitung von Direktor Günter und Ing. Paul Neumann, der etwas später Professor in Brünn wurde, wurde in der Firma Tausende Teile gegossen, geschmiedet und gewalzt. Anschließend wurde die "Eiserne Kirche" im Hof der Firma im Wiener Bezirk Meidling probemontiert. Dieses große Projekt weckte die Aufmerksamkeit der Wiener und in einigen Wiener Zeitungen erschienen Artikel darüber. Eine Gruppe von Mitgliedern des Ingenieur- und Architekturvereins besichtigten die Arbeit und äußerten sich lobend über die gekonnte Ausführung. Auch Erzherzog Karl Ludwig besichtigte am 2. Oktober 1895 zusammen mit seinen beiden Töchtern die probemontierte Kirche eine ganze Stunde lang und äußerte sich "ausgesprochen lobend über sie".
Für das Fürstentum Bulgarien fertigte die Firma Rudolph Philipp Waagner :
- 1889 die Bronzelöwen und das Geländer für die Löwenbrücke in Sofia
- 1891 die Bronzeadler und das Geländer für die Adlerbrücke in Sofia, ebenso das Lewski-Denkmal und die Umzäunung des Stadtgartens von Sofia
- 1894 bis 1895 Umbau des ehemaligen Pferdestalls zum Königspalast in Sofia (heute Nationale Kunstgalerie)
Im Jahr 1906 wurde die Wiener Staatsoper mit der Bühnentechnik von Waagner-Biro ausgestattet. In der Zwischenkriegszeit wurden zahlreiche Wiener Stahlbrücken wie die Schwedenbrücke, Floridsdorfer Brücke, Friedensbrücke oder Augartenbrücke von Waagner Biró errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Dachkonstruktion der zerbombten Staatsoper und des Stephansdomes neuerrichtet. Auch der Wiederaufbau und die Rekonstruktion des zerstörten Burgtheaters wurde zum größten Teil von der Firma durchgeführt, im Jahr 1954 wurde die neue Bühne fertig. Bekannte Bauvorhaben waren im Jahr 1960 die Bühnenausstattung des Opernhauses in Sydney und im Jahr 1962 die Europabrücke am Brenner. Auch bei den neueren Donaubrücken in Wien in der jüngeren Zeit war Waagner-Biro maßgeblich beteiligt.
Bis zum Ende der 1990er-Jahre betätigte sich die Firma Waagner-Biro auch im Seilbahnbau, hauptsächlich in der Errichtung von Pendelbahnen. Kurz vor der Jahrtausendwende übernahm Leitner Ropeways diese Sparte von Waagner-Biro. Viele der Anlagen bestehen noch heute, wie z.B. die Schlossalmbahn II - Kleine Scharte in Bad Hofgastein bzw. die Penkenbahn in Mayrhofen usw.
Im Jahr 1991 erhielt die Firma den Europäischen Stahlbaupreis bei der Renovierung des Palmenhauses in Schönbrunn. Zu den neueren von Waagner-Biro ausgeführten Arbeiten gehören
- die Kuppel vom Reichstagsgebäude in Berlin
- das Dach des British Museum in London (Architekt: Norman Foster / Foster & Partners)
- der Hangar-7 am Airport in Salzburg
- das Forumdach im Sony Center in Berlin (Architekt: Helmut Jahn)
- der „Soravia Wing“ vor der Albertina in Wien
- die Kuppel („top of the building“) zum Swiss Re Headquarters in London (Architekt: Foster & Partners)
- die Złote Tarasy (polnisch für „Goldene Terrassen”) ein multifunktionaler Gebäudekomplex in Warschau
- das Yas-Hotel auf der Rennstrecke in Abu Dhabi
- der Kanzleramtssteg in Berlin
1997 fertigte Waagner-Biro für den Bonner Schausteller Peter Barth das Fahrgeschäft „Flying Circus“.
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Reichstagskuppel, Berlin
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Dach des British Museum, London
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Hangar-7, Salzburger Flughafen
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Forumdach, Sony Center, Berlin
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„Soravia Wing“, Albertina, Wien
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Kuppel, Swiss Re Headquarters, London
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Złote Tarasy, Warschau
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Teluk Palu Bridge, Indonesien
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Paneelbrücke, Algerien
Literatur
- Harald Mandl: 140 Jahre Waagner-Biró. (1854 - 1994). Waagner-Biró AG., Wien 1995.
- Hildegard Waldmüller: Vom deutschen Rüstungsbetrieb bis zur USIA-Verwaltung. Die Arbeitswelt in einem Wiener Traditionsunternehmen in den Jahren 1938 bis 1955 dargestellt am Beispiel der Waagner-Biró AG Wien. Wien 1989, (Wien, Univ., Dipl.-Arb., 2007).
- Thomas Wladika: Historische Entwicklungsanalyse der Waagner-Biró AG unter besonderer Berücksichtigung aktueller betriebswirtschaftlicher Probleme. Wien 1989, (Wien, Wirtschaftsuniv., Diss., 1989), (Abstract).
Weblinks
Commons: Waagner-Biro – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b Waagner-Biro AG: Geschäftsbericht 2007. Abgerufen am 9. Februar 2009 (PDF).
Kategorien:- Unternehmen (Wien)
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