Walter Gerhold

Walter Gerhold

Walter Gerhold,[1] (* 8. Juni 1921 in Benolpe bei Olpe (Sauerland)) war ein deutscher Marineangehöriger, Einzelkämpfer und Einmanntorpedofahrer des Typs Neger, zuletzt im Range eines Schreibermaats im Zweiten Weltkrieg und Erster Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes der Kriegsmarine im Mannschaftsstand.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gerhold trat am 16. Oktober 1940 der Kriegsmarine bei und wurde am selbigen Tag als Rekrut der 6. Schiffsstammabteilung zugeteilt, die in der Graf-Spee-Kaserne in Wilhelmshaven weilte. Am 2. Dezember 1940 erfolgte seine Versetzung zur 2. Schiffsstammabteilung, wo er eine Ausbildung als Schreibergast aufnahm. Vom 30. Januar 1941 bis 3. Dezember 1943 war Gerhold zunächst als Schreiber eingesetzt und versah seinen Dienst in dieser Funktion in verschiedenen Torpedobootflottillen sowie auf den Torpedobooten T 111 sowie ab dem 5. Juni 1942 auf T 20 der 3. Torpedobootsflottille. Am 4. September 1943 zog sich Gerhold im Dienst einen Schlüsselbeinbruch zu und wurde stationär vom 6. bis 22. Oktober 1943 im Reserve-Lazarett II in Lübeck behandelt. Am 4. Dezember 1943 wurde er der Bildungs-Inspektion der Marine zugeteilt und arbeitete später in der Marine-Einsatz-Abteilung Heiligenhafen, von wo er sich etwa im Frühjahr 1944 freiwillig zu den neu aufgestellten Kleinkampfverbänden der Kriegsmarine meldete. Sein erster Kleinkampfeinsatz erfolgte in der Nacht des 20. auf den 21. April 1944 im Hafen von Nettuno, wo Gerhold als einer von 23 Negerpiloten der K-Flottille 361[2] zugeteilt war. Hier erlebte Gerhold seine erste Feindberührung mit der alliierten Flotte.

In der Nacht des 5. auf den 6. Juli 1944, immer noch der K-Flottille 361 zugeteilt, erfolgte Gerholds zweiter Kampfeinsatz gegen die alliierte Invasionsflotte in der Normandie vom Strand von Trouville aus. Gerhold passierte mit seinem Neger zuerst unbemerkt sechs britische Zerstörer in unmittelbarer Nähe, durchbrach anschließend deren Sicherungsgürtel gegen Torpedos und griff den hinter diesen Schiffen ankernden Kreuzer ORP Dragon an. Der Torpedoeinschlag löste eine schwere Kesselexplosion aus, konnte das Schiff jedoch nicht vollständig versenken. Es wurde von der Royal Navy als Ships damaged beyond repair (Schiff irreparabel beschädigt) geführt. Für diese Leistungen wurde Gerhold am 6. Juli 1944 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.

Nach dieser Tat sind keine weiteren Einsätze von Gerhold bei den Kleinkampfverbänden mehr dokumentiert. Er war anschließend im Bereich der norwegischen Westküste im Stab von Admiral Otto von Schrader als Schreibermaat eingesetzt. Am 15. Juli 1945 wurde Gerhold aus der Kriegsmarine in der E-Stelle VI Heide (Holstein) entlassen und geriet in alliierte Kriegsgefangenschaft, die er bereits am 30. September 1945 wieder verließ.[3]

Auszeichnungen

Beförderungen

Einzelnachweise

  1. lt. Wehrmachtsakte Walter nicht wie die von Gerhold benutzte Schreibweise Walther
  2. Irrtümlich wird in besagter Literatur die K-Flottille 261 genannt. Dies ist jedoch falsch, da im April 1944 noch gar keine Biber in Serien produziert worden sind. Diese lief erst im Mai 1944 an. Es handelt sich hierbei vermutlich um einen Schreibfehler
  3. Manfred Dörr, Die Ritterkreuzträger der Deutschen Kriegsmarine 1939–1945 Band I, Buchstabe A-K, S.199–200

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