Otto von Schrader

Otto von Schrader
Otto von Schrader (5.v.l.) in Bergen, April 1944

Otto von Schrader (* 18. März 1888 in Lyck, Ostpreußen; † 19. Juli 1945 in Bergen, Norwegen) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral im Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Kaiserliche Marine

Schrader trat am 1April 1906 als Seekadett in die Kaiserliche Marine ein, absolvierte seine Schiffsausbildung auf der Kreuzerfregatte SMS Stosch und kam dann an die Marineschule. Dort wurde er am 6April 1907 zum Fähnrich zur See ernannt, nach Beendigung der Ausbildung auf das Linienschiff SMS Zähringen versetzt und hier am 30September 1909 zum Leutnant zur See befördert. Ab 21September 1910 diente Schrader ein Jahr lang an Bord des Großlinienschiffes SMS Rheinland, bevor er als Kompanieoffizier der IITorpedo-Division zugeteilt wurde. Am 19September 1912 erfolgte seine Beförderung zum Oberleutnant zur See. Danach war er Wachoffizier auf den Torpedobooten Konstantinopel als Erster Offizier auf dem Spezialschiff SMS Loreley, und nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs erhielt Schrader kurzzeitig das Kommando über ein Hilfsschiff der Mittelmeerdivision. Nachdem das Schiff an die osmanische Marine übergeben worden war, hatte er als osmanischer Marineoffizier vom 4September 1914 bis 31März 1916 das Kommando über die am Bosporus eingesetzte Torpedobootsflottille. Anschließend wurde er nach Deutschland zurück versetzt und absolvierte einen Lehrgang an der U-Boot-Schule. Bereits während der Ausbildung erfolgte am 18August 1916 seine Ernennung zum Kommandanten des Unterseeboots Kapitänleutnant befördert.

Reichs- und Kriegsmarine

Nach Kriegsende wurde er in die Reichsmarine übernommen, wo er kurzzeitig bei der 1Minensuchhalbflottille diente, bevor er Kompaniechef bei der VMarineartillerieabteilung in Pillau wurde. Vom 15Juni bis 9Oktober 1921 war er im Stab des Befehlshabers der Seestreitkräfte der Ostsee tätig. Anschließend diente er als Navigationsoffizier bis zum 9April 1923 auf dem Kleinen Kreuzer Medusa, um dann als Verbindungsoffizier beim Reichsheer bei der 6Division in Münster/Westfalen eingesetzt zu werden. Vom 31August bis 17September 1923 wurde er zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Nordsee gestellt und fungierte dann bis 2November 1924 als Adjutant des Kommandanten der Befestigung Cuxhaven. Anschließend war er kurzzeitig Erster Offizier auf dem Kleinen Kreuzer Thetis, bevor er am 30November in der gleichen Funktion auf den Kleinen Kreuzer Nymphe kam. Am 18Mai 1925 erfolgte seine Kommandierung zur Schiffsstammdivision der Nordsee und am 12September erhielt er die Ernennung zum Kommandeur der IAbteilung. In dieser Position wurde er am 1April 1926 zum Korvettenkapitän befördert. Als nächstes übernahm er vom 24April 1928 bis 26. September 1929 die IIMarineartillerieabteilung in Wilhelmshaven. Anschließend wurde er als Erster Offizier auf das Linienschiff Hessen versetzt. Dort erhielt er am 1Februar 1931 die Beförderung zum Fregattenkapitän. Am 10Oktober 1931 wurde er zur Verfügung des Chefs der Marinestation der Ostsee gestellt. Vom 26September 1932 bis zum 23. September 1934 war er Kommandant des Leichten Kreuzers Königsberg. In dieser Dienststellung erfolgte am 1April 1933 seine Beförderung zum Kapitän zur See. Danach wurde er Kommandeur der Befestigung Wilhelmshaven. Als Konteradmiral (seit 1April 1937) erhielt er am 1Oktober 1937 die Ernennung zum Zweiten Admiral der Marinestation der Nordsee sowie zeitgleich zum Befehlshaber der Sicherung der Nordsee.

Nach Beginn des Zweiten Weltkrieg beförderte man Schrader am 1November 1939 zum Vizeadmiral und ernannte ihn am 9April 1940 zum Admiral norwegische Westküste mit Sitz in Bergen. Hier wurde er am 1März 1942 zum Admiral befördert. Ab 1Februar 1943 erhielt seine Dienststelle die neue Bezeichnung Kommandierender Admiral norwegische Westküste. In dieser Funktion verblieb er über das Kriegsende hinaus und verantwortete die Rückführung der deutschen Truppen in die Heimat.

Schrader wurde am 17Juli 1945 verhaftet und beging zwei Tage später in norwegischer Kriegsgefangenschaft Suizid.

Auszeichnungen

Literatur

  • Hans H. Hildebrand und Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849-1945, Band 3: P-Z, Biblio Verlag, Osnabrück, 1990, ISBN 3-7648-1499-3

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Rangliste der Deutschen Reichsmarine, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn, Berlin 1929, S.43
  2. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.682

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