Walter Groth

Walter Groth

Walter Groth (* 12. September 1883 in Berlin; † 12. April 1947 in Mittenwald) war ein deutscher Sanitätsoffizier, zuletzt Generalarzt während des Zweiten Weltkrieges.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Groth trat am 1. April 1902 als Einjährig-Freiwilliger in das 2. Garde-Regiment zu Fuß ein, wurde am 30. September 1902 in die Reserve überführt und studierte anschließend bis 14. Februar 1907 an der Kaiser-Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen. Während des Ersten Weltkriegs fungierte er als Stabsarzt (seit 18. Oktober 1913) in verschiedenen Feldlazaretten. Nach Kriegsende war er zunächst Regimentsarzt in verschiedenen Regimentern der vorläufigen Reichswehr und schied am 30. September 1920 aus dem Militärdienst aus.

Er trat dann in den Polizeidienst des Freistaates Preußen ein, wo er bis 1930 in verschiedenen Polizeikrankenhäusern im Raum Berlin in Leitungsfunktionen tätig war. 1930 bis 1935 diente er als Polizeiarzt und in Ausbildungsfunktionen in Breslau, Burg und Magdeburg. Im Sommer 1935 trat Groth in das Heer über, wohl um der Eingliederung der preußischen Polizei in die SS zu entgehen, die ein Jahr später erfolgte. Im selben Jahr erfolgte der Eintritt in die neu gegründete Luftwaffe, wo Groth verschiedene Leitungsfunktionen im Sanitätswesen übernahm, zunächst bis 31. Mai 1940 als Abteilungsleiter im Reichsluftfahrtministerium (RLM) in Berlin, und dann (ab 1. September 1941 als Generalarzt) das Sanitätswesen des Luftgaus VII (München) und ab 1. Juni 1942 des Luftgaus XII/XIII (Wiesbaden/Nürnberg) leitete. Die geographischen Einteilungen und Nummerierungen der Luftgaue stimmten mit denen der Wehrkreise des Heeres überein.

Walter Groth nahm als verantwortlicher Luftgauarzt für den Luftgau Nürnberg am 26.-27. Oktober 1942 in Nürnberg an der Tagung „Ärztliche Fragen bei Seenot und Winternot“ teil, bei der u.a. von SS-Sturmbannführer Prof. Ernst Holzlöhner und seinen Assistenten Rascher und Finke Ergebnisse der ab August 1942 im KZ Dachau durchgeführten Menschenversuche vorgetragen wurden[1].

Groth wurde einige Monate später, am 24. März 1943 in die Führerreserve OKL versetzt und am 31. Januar 1944 in den Ruhestand verabschiedet.

Am 1. Dezember 1943 wurden die Luftgaue im Rahmen einer Reorganisation der Luftwaffe generell aufgelöst.

Nach dem Krieg lebte er bis zu seinem Tode 1947 im bayerischen Mittenwald (Amerikanische Besatzungszone).

Schriften

  • Beitrag zu den metastatischen Hirnabszessen pulmonalen Ursprungs, Dissertation, Berlin, 1910

Literatur

  • Karl Friedrich Hildebrand: Die Generale der deutschen Luftwaffe 1935–1945, Band 1 Abernetty–v.Gyldenfeldt, Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1701-1.

Einzelnachweise

  1. Hans-Henning Scharsach: Die Ärzte der Nazis, Orac Verlag, Wien 2000, ISBN 9783701504299, S. 161

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