Wellmitz

Wellmitz
Wellmitz
Gemeinde Neißemünde
Koordinaten: 52° 4′ N, 14° 42′ O52.06416666666714.69972222222250Koordinaten: 52° 3′ 51″ N, 14° 41′ 59″ O
Höhe: 50 m ü. NN
Einwohner: 921
Eingemeindung: 31. Dez. 2001
Postleitzahl: 15898
Vorwahl: 033652

Wellmitz ist ein Dorf im Südosten des Bundeslandes Brandenburg im Landkreis Oder-Spree. Seit 2001 gehört es als Ortsteil zur Gemeinde Neißemünde.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Wellmitz mit seinen etwas mehr als 900 Einwohnern[1] liegt etwa 13 Kilometer nördlich von Guben und zirka 4 Kilometer westlich der Oder.

Geschichte

Von der Ersterwähnung bis zum 21. Jahrhundert

Evangelische Kirche in Wellmitz

Im Jahr 1300 wurde Welmenicz erstmals in einer von Markgraf Diezmann ausgestellten Urkunde für das Kloster Neuzelle erwähnt. Im Jahr 1370 bestätigte Karl IV. in einer Urkunde Wellmitz als Gründungsdorf für das Kloster Neuzelle.

Wellmitz erhielt 1846 einen Haltepunkt der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn.

Im Jahr 1848 vernichtete in der Nacht vom 5. zum 6. April ein großer Brand 38 Gehöfte des Ortes, zwei Menschen kamen dabei ebenfalls um. Auch die damalige Kirche mit ihren zwei schindelgedeckten hölzernen Türmen sowie das Pfarr- und Schulgebäude brannten ab. Als Ursache wurde Brandstiftung vermutet, konnte jedoch nie endgültig geklärt werden.

Ab 1848 wurde die Kirche auf den Grundmauern des abgebrannten Gotteshauses als neugotischer Backsteinbau neu errichtet und 1854 geweiht. Als ehemals selbstständige Gemeinde im Amt Neuzelle wurde Wellmitz am 31. Dezember 2001 ein Teil der Gemeinde Neißemünde.[2]

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
1875 1890 1910 1925 1933 1939 1992 1993 1994 1995 1996
1146 ** 1225 ** 1171 * 1202 * 1178 * 1146 1 888 *** 881 *** 881 *** 918 *** 898 ***

Quellen und Stichtage:

Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg, Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 – Landkreis Oder-Spree (ohne 1939)[3]
1: Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 [4]
*: jeweils zum 16. Juni des Jahres; **: jeweils zum 1. Dezember des Jahres; ***: jeweils zum 31. Dezember des Jahres

Sehenswürdigkeiten

Sühnekreuze an der Friedhofsmauer
Kriegerdenkmal

Kirche

Die heutige evangelische Kirche ist ein schlichter Backsteinbau mit Apsis und steht unter Denkmalschutz.[5] Der quadratische Westturm ist 49 Meter hoch.

Sühnekreuze

An der westlichen Friedhofsmauer befinden sich vier mittelalterliche Sühnekreuze. Einer alten Sage nach stritten sich die vier Söhne eines Großbauern um das Anwesen ihres Vaters unmittelbar am Kirchhof. Bei der gewalttätigen Auseinandersetzung wurden dem Jüngsten beide Beine abgeschlagen; dem Einen wurde der rechte Arm abgehauen und dem Dritten der Kopf. Der übriggebliebene vierte Sohn, der die Wirtschaft also erbte, ließ hier drei Steinkreuze setzen. Diese sind entsprechend der Sage mit Reliefs versehen: An dem einen Stein fehlen die Beine (es sind nur Kopf, Rumpf und Arme zu sehen); der andere hat bloß einen Arm; am dritten Stein fehlt der Kopf. In der Mauer des Kirchhofes ist ein viertes Kreuz mit einem eingemeißelten Schwert eingemauert.
Ein fünftes Kreuz, von dem ältere Quellen berichten, ist verschollen.[6]

Weitere Sehenswürdigkeiten

  • Kriegerdenkmal
  • Bauernhäuser der Jahrhundertwende 1900 mit Fassadenschmuck, die Häuser in der Lindenstraße 9 und 11 gehören zu den Baudenkmalen in der Gemeinde Neißemünde
  • Sandsteinwappen des Abtes Martinus (1727-1741) am Giebel der Scheune des ehemaligen Schmidtschen Gasthofs

Verkehr

Bahnhof Wellmitz

Die Bundesstraße 112 führt in etwa zwei Kilometer Entfernung am Ort vorbei.

Die Deutsche Bahn bietet im Personenverkehr stündlich Verbindungen mit der Regional-Express-Linie RE 11 (KBS 211) über Eisenhüttenstadt nach Frankfurt (Oder) sowie nach Guben an.

Persönlichkeiten des Dorfes

  • Martinus Graff, 1678 in Wellmitz geboren, Abt im Kloster Neuzelle von 1727 bis 1741

Weblinks

 Commons: Wellmitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wellmitz Angabe der Amtsverwaltung Neuzelle; abgerufen am 21. Oktober 2010
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  3. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Brandenburg, Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 – Landkreis Oder-Spree
  4. M- Landkreis Guben
  5. Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum: Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Oder-Spree (PDF-Datei; 203 kB)
  6. Wellmitz Suehnekreuz.de

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